Mähroboter sind auch in Delmenhorst eine Gefahr für Igel. Die Verletzungen schreien nach einem Nachtfahrverbot
Mähroboter können insbesondere bei Igeln gravierende bis tödliche Schnittverletzungen verursachen und stellen daher eine große Gefahrenquelle für sie dar. Deutschlandweit haben sich etliche Städte für ein Nachfahrverbot der automatisch betriebenen Rasenmäher entschieden; auf der anderen Seite stehen jene wie etwa Wiesmoor, die darauf verzichten und lediglich auf verstärkte Information setzen.
So äußerte sich erst jüngst eine Kleintierpraxis, deren Mitarbeitenden sich die dramatischen Bilder der verletzten Tiere immer wieder in die Seele brennen. Insbesondere bei dem schönen Wetter sehe man täglich mehrere schwerverletzte Igel, verletzt durch Mähroboter, aber auch Kantenschneider, Heckenscheren und auch Hundebisse. Die Tierärztin selbst – seit 20 Jahren tätig – ließ verlauten, sie habe schon viel gesehen, aber selbst ihr werde regelmäßig übel, sie habe „(…) Albträume von den Igeln nd ihren schweren Verletzungen.“
Das dabei Perfide: Die Tiere sterben üblicherweise langsam, werden von Fliegenmaden zerfressen, verhungern oder verdursten und leiden unter unfassbaren Schmerzen. „Und warum? Weil der Mensch seinen Garten schick macht.“ Es bücke sich keiner und schaue nach, wenn er den Kantenschneider unter ein Gebüsch hält oder durch hohes Gras zieht. Blätterhaufen werden mit dem Kantenschneider durchzogen. Rasenmähroboter fahren abends oder nachts.“ Und so sendet sie noch die Bitte: „Guckt genau nach, bevor ihr eure Gärten trimmt.“
Diverse Städte hatten sich bereits im Herbst 2024 für ein Nachtfahrverbot für Mähroboter entschieden. So dürfen dort die für Igel und weitere Kleintiere gefährlichen Geräte in der Dämmerung und Nacht nicht mehr betrieben werden. Das Verbot war sofort in Kraft getreten, wobei sich die Verbotszeiten insbesondere an den Hauptaktivitätszeiten des Igels orientieren und an den Sonnenuntergangs- beziehungsweise Sonnenaufgangsuhrzeiten ausgerichtet sind.
Igel sind deshalb so verletzungsgefährdet, weil sie in der Dämmerung und nachts nach Nahrung suchen und bei Kontakt mit dem Mähroboter nicht flüchten, sondern sich zusammenrollen. Dass sie keinen Fluchtinstinkt im originären Sinne haben, wird ihnen zum Verhängnis. Abzuwarten bleibt, ob Delmenhorst sich über die üblichen Ruhezeiten hinaus proaktiv für ein konkretes Verbot aussprechen wird. Immerhin sind die Regelungen bislang nicht zweifelsfrei eindeutig. Mähroboter können sehr leise sein, gleichwohl aber für verheerende Verletzungen sorgen.
((Beitragsbild: Auf ein Bild mit verletztem Igel verzichten wir aus Pietät an dieser Stelle ganz bewusst.))
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