Legionellenfund im City-Point – Wohnungsmieter, Handy-Shop, PR-Agentur und Fleischerei betroffen

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Im City-Point gibt es einen Legionellenfund im Trinkwasser über dem gesetzlichen Grenzwert. Betroffen sind die Mieter der Adressen Lange Straße 96/97 und Kirchstraße 15. Dazu zählt neben einem Handyladen, Wohnungsmietern und der PR-Abteilung der Agentur Borgmeier auch die Firma Hemmerling, die im Erdgeschoss ein Fleischerfachgeschäft betreibt.
Per Rundschreiben wurden heute, am 27. September, die Mieter des City Points darüber informiert, dass bei einer Beprobung des Trinkwassers am 11. September der „technische Maßnahmenwert der TrinkwV für Legionellen überschritten und somit die Anforderung der TrinkwV in diesem Rahmen nicht eingehalten“ wurde. „Es sind unverzüglich Untersuchungen zur Aufklärung der Ursachen durchzuführen“, heißt es weiter. Und auch: „Des Weiteren ist eine Gefährdungsanalyse zu erstellen und Maßnahmen durchzuführen, die zum Schutz der Verbraucher erforderlich sind.“
Verhaltensregeln für die betroffenen Mieter
So gelten bis auf Weiteres für die betroffenen Mieter folgende, unbedingt einzuhaltende Verhaltensregeln:
– „Tätigkeiten, bei denen Wasserdampf fein zerstäubt wird und eine Aerosolbildung („Dampf, Nebel“) eintritt, sind soweit wie möglich zu vermeiden.
– Vor Duschbeginn sollte das stagnierende Warmwasser möglichst aerosolfrei ablaufen.
– zum Betrieb und zur Reinigung medizinisch technischer Geräte, zur Atemwegs-/Luftbefeuchtung und zur Inhalation ist ausschließlich abgepacktes Wasser zu verwenden.
– Ablagerungen von Kalk und Korrosionspartikeln begünstigen das Wadchstum von Mikroorganismen. Daher sollten Duschköpfe und -schläuche sowie Perlatoren regelmäßig z. B. mit verdünnter Essigessenz entkalkt oder ggf. ausgetauscht werden.
– Immungeschwächte Personen mit Lungenvorerkrankungen oder neurologischen Veränderungen, die zu Schluckstörungen führen, sollten umgehend ihren behandelnden Arzt kontaktieren und über den Legionellennachweis informieren.
Legionellenfunde kommen häufiger vor
Legionellenfunde über dem gesetzlichen Grenzwert in Trinkwasserleitungen kommen häufiger vor. So hatte Delmenews über einen Fall in der Alfred-Rethel-Straße berichtet, bei dem sogar für mehrere Wochen das Warmwasser abgestellt werden musste. Oftmals tauchen Legionellen dann in übermäßiger Zahl auf, wenn es in einem Gebäude Leerstände gibt und das Wasser dort längerfristig steht/die Leitungen nicht durchgespült werden.
„Wenn Wasser zu lange steht, kann so etwas vorkommen, das ist nicht unüblich“, sagt eine Mitarbeiterin des City Point-Vermieters Griese & Hansen Grundstücksgesellschaft auf Nachfrage. „Normalerweise müsste dort regelmäßig durchgespült werden.“ An welcher Stelle dies versäumt wurde, vermochte die Mitarbeiterin nicht zu sagen.
Vor allem Ältere und Immunschwache betroffen
Legionellen sind besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder ältere Menschen gefährlich. Die stäbchenförmigen Bakterien können unter anderem die so genannte Legionärskrankheit auslösen, eine schwere Form der Lungenentzündung.
Übertragung durch Wasserdampf
Ihre Übertragung auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch Aerosole, also Nebel und Wasserdampf, wie er zum Beispiel beim Duschen vorkommt. Das Trinken von mit Legionellen belastetem Wasser gilt derweil zwar als harmlos. Jedoch kann es problematisch werden, wenn durch Verschlucken Wasser in die Lunge gerät.
Thermische Desinfektion soll im City-Point Abhilfe schaffen
Um im City-Point Abhilfe zu schaffen, soll nach Auskunft des Vermieters in Kürze eine so genannte thermische Desinfektion durchgeführt werden. Der Vermieter hat bereits Kontakt zu entsprechenden Fachfirmen aufgenommen, ein Durchführungsdatum existiert noch nicht. Bei einer thermischen Desinfektion wird das Wasser auf 70 bis 75 Grad erhitzt. Anschließend werden alle Wasserhähne des Hauses komplett aufgedreht, um das Wasser ablaufen zu lassen. Zehn Tage nach der Maßnahme findet eine Nachbeprobung statt. Erst wenn dort kein Befund über dem Grenzwert auftritt, kann Entwarnung gegeben werden.
Fleischerei unter den Wassernutzern
Unter den betroffenen Mietern ist auch die Fleischerei Hemmerling im Erdgeschoss, der ebenfalls per Rundbrief über den Befund informiert wurde. Der Betrieb nutzt laut einer Mitarbeiterin das Wasser zum Spülen. Auf eine kurzfristige DelmeNews-Nachfrage konnte seitens der Geschäftsführung noch nichts dazu gesagt werden, ob und welche Konsequenzen der Befund für den Lebensmittelerzeuger hat. Am Freitag sollen Details bekanntgegeben werden.

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