Land unterstützt Projekt „Delmenarium“ – 300.000 Euro für Co-Working-Space in der Innenstadt

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Ein weiterer wichtiger Schritt zur Aufwertung der Delmenhorster Innenstadt wurde nun zurückgelegt. Fördermittel vom Land in Höhe von 300.000 Euro konnte sich die Stadt für das Projekt „Delmenarium“ sichern. Den Bescheid übergab heute (26. August) Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Birgit Honé (SPD) in der Markthalle. Innerhalb von drei Jahren soll ein Co-Working-Space entstehen, womit gemeinschaftlich genutzte Büroräume gemeint sind.
 
„Delmenhorst hat mit großen, strukturellen Veränderungen zu tun“, sagt Stadtbaurätin Bianca Urban, die mit der Moderation betraut war. Jahrelang ist das bereits der Fall und hat sich aufgrund der Pandemie noch zusätzlich verstärkt. Als Beispiel werden Leerstände angeführt. Verändert hat sich das Erscheinungsbild der Innenstadt durch die Umgestaltung der Fußgängerzone und des Rathauses. Urban erklärt: „Es geht darum die Räume zu füllen, also um die Nutzung.“
 

Zum Gelingen der Neuausrichtung braucht es zahlreiche Beteiligte

Dass Unternehmer stark verunsichert sind, hängt mit der anhaltenden Pandemie zusammen. In Zukunft werde eine klimagerechte und zugleich produktive Stadt angepeilt. „All das kann nur mit vielen Akteuren funktionieren“, ist die Stadtbaurätin überzeugt. Gemeinsam mit dem Stadtrat wurden zahlreiche Weichenstellungen auf den Weg gebracht.

Für ein mehrjähriges Projekt, das die Anforderungen an eine moderne Arbeitswelt erfüllt, wurden Fördermittel beantragt und vom zuständigen Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung in Hannover bewilligt. Urban stellt klar: „Hier in Delmenhorst stehen ganz viele Leute hinter diesem Antrag.“

Birgit Honé, Niedersachsens Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, übernahm das Wort. Mit der Entwicklung in Niedersachsen setzt sie sich schon seit 2013 auseinander. Daher sind ihr die Herausforderungen, vor denen Innenstädte stehen, wie Leerstände, der Onlinehandel oder Folgen des demografischen Wandels, vertraut.
 

Vor Ort wird an den richtigen Stellschrauben gedreht

Um darauf reagieren zu können, wurde das Förderprogramm Zukunftsräume zusammen mit kommunalen Fachleuten kreiert. Laut Honé stehen dabei drei Aspekte im Fokus: Fördergelder werden vergeben, Beratertage finanziell gedeckt und bestehende Ideen durch Netzwerkkonferenzen weitergegeben. Dieses Programm lief noch vor Corona-Zeiten an.

Honé ist bewusst: „Dann kam Corona und die Herausforderungen verschärften sich.“ Erbauliches berichtet sie aus Forschung: Die Pandemie hat den positiven Effekt, dass Familien und junge Menschen wieder stärker in den ländlichen Raum ziehen.“ Mehr Wert werde auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelegt. Gerade für Niedersachsen erkennt Honé darin ein riesiges Potential.

„Man merkt, hier ist eine unglaubliche Aufbruchsstimmung“, befindet sie. Zudem ist Honé der Ansicht, dass genau die erforderlichen Anpassungen vorgenommen werden. Sie hält drei Bereiche für wesentlich: die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt über die multifunktionale Inanspruchnahme, ansprechende Räume und Geschäfte, die andernorts ihres gleichen suchen, die Multimodalität, wozu der Verkehr berücksichtigt werden sollte, und die Co-Working-Spaces.
 

Berufstätige arbeiten lieber unweit vom eigenen Heim

Letztgenannte sind Honé zufolge überall in Niedersachsen auf dem Vormarsch und haben ihren Ursprung in einem anderen Förderprogramm. Auf diese Weise soll jungen Gründern mit Ideen unter die Arme gegriffen werden, sodass Neues geschaffen werden kann. Niedersachsen ist in dieser Hinsicht für Honé noch aus einem weiteren Grund interessant.

Von Unternehmen ist demnach zu hören, dass Arbeitnehmer vermehrt zuhause arbeiten möchten, allerdings nicht in den eigenen vier Wänden. Hingegen nehme die Bereitschaft zu, Arbeitszimmer in der Nähe des eigenen Zuhauses oder der nächstgelegenen Stadt anzumieten. Schließlich überreichte die Ministerin einen Zuwendungsbescheid im Wert von 300.000 Euro.

„An der Bewerbung hat das ganze Team der dwfg sehr intensiv mitgewirkt“, teilt Ralf Hots-Thomas, Geschäftsführer der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg) mit. Da nur wenig Zeit zur Verfügung stand, wertet er es als gute Teambildung-Maßnahme, die sich nun in Form des Bescheids ausgezahlt hat. Von ihm wird daran erinnert, dass ein Antrag von Alexander Mittag, Fraktionsvorsitzender der SPD, den Ausgangspunkt darstellte.
 

15 Arbeitsmöglichkeiten sollen entstehen

Nach Angaben von Hots-Thomas ist das Projekt „Delmenarium“ auf einen Zeitraum von drei Jahren ausgelegt und soll 15 Arbeitsmöglichkeiten schaffen. Insbesondere an Freiberufler, Gründer und Start-ups wird dabei gedacht. Ab sofort beginnt die Planungsphase, die noch in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden soll.

Welche Räumlichkeiten zum Co-Working-Space umgewandelt werden, ist dementsprechend noch völlig unklar. Bisher galt das Hauptaugenmerk dem Personalkonzept und der betriebswirtschaftlichen Planung, so Hots-Thomas. Konkret sollen Büro- und Ladenflächen miteinander verknüpft werden, sodass ein neues zweidimensionales Leerstandsmanagement gebildet werden kann.

Vorstellbar ist, ganze Büroetagen Handwerkern oder Arbeitskräften, die Jobs digital beziehungsweise virtuell per Computer erledigen, bereitzustellen. Eine Fläche für Networking-Events sowie ein Dialogzentrum für Geschäftsbeziehungen zwischen mehreren Unternehmen (B-to-B) und Kommunikations- und Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und Privatpersonen (B-to-C) sind ebenfalls angedacht.
 

Eines von insgesamt sechs geförderten Projekten in der Region Weser-Ems

Zur Existenzgründung und Digitalisierung sollen die dwfg und ein Digitallotse beraten. Talke Hinrichs-Fehrendt, Dezernatsleiterin des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, erwähnt, dass zurzeit die vierte Antragsrunde des Förderprogramms Zukunftsräume läuft, wofür 1,15 Millionen Euro in sechs Förderprojekte in die Region Weser-Ems fließen.

In den drei Antragsrunden zuvor wurden 1,75 Millionen Euro gewährt, was dank der weit gefassten Landesförderrichtlinie auch Jugendhäusern, der konzeptionellen Stadtentwicklung, Kleinkunstbühnen oder der Digitalisierung zugutekam. „Wir sehen die Herausforderung, sich zwischen den zwei Oberzentren Bremen und Oldenburg zu behaupten“, merkt Hinrichs-Fehrendt an.

Hoffnung wird von ihr darin gesetzt, dass schnellstmöglich die Verwirklichung des Projekts erfolgen kann und letztlich auch das entworfene Konzept der selbständigen Tragfähigkeit seine angestrebte Wirkung entfaltet. Abschließend wünscht Hinrichs-Fehrendt: „Viel Erfolg und Elan bei der Umsetzung.“
 
Bild: Talke Hinrichs-Fehrendt (v.l.), Dezernatsleiterin des Amts für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Birgit Honé (SPD), Stadtbaurätin Bianca Urban, dwfg-Geschäftsführer Ralf Hots-Thomas, Landtagsabgeordneter Deniz Kurku (SPD) und Ratsherr Alexander Mittag, Fraktionsvorsitzender der SPD, nahmen an der Übergabe des Fördermittelbescheids für das Projekt „Delmenarium“ teil.

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