Lafu klärt Freitag über Textil-Chemie auf – Chemie-Kombinationen teils 10.000 mal gefährlicher als Einzelstoffe

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Eigentlich sind die gesetzlichen Grenzwerte dazu da, um Kunden vor gefährlicher Chemie zu schützen. Trotzdem kann es durch die Kombination verschiedener Stoffe dazu kommen, dass auch theoretisch harmlose Mengen zu Gesundheitsschäden führen. Aufklärung zum Thema bietet das Lafu zusammen mit der VHS Delmenhorst kommenden Freitag, 16. Juni, ab 18 Uhr mit einem Vortrag. Im Anschluss laden die Veranstalter zum Feiern mit Bio-Bowle ein.
 
„Dieses Thema hat viele Dimensionen“, erklärte VHS-Chef Martin Westphal. „Wir müssen lernen, die Dinge so zu nutzen, dass wir uns nicht krank machen.“ Auch die Umwelt dürfe nicht verschmutzt werden. Lafu-Chef Gary Zörner nannte ein extremes Beispiel für Kombinationswirkungen. So hätte in einem Fall die Kombination aus Pestiziden und geringen Mengen des Schwermetalls Kupfer unter den Grenzwerten hochgiftige Kupfer-Organo-Verbindungen gebildet, die 10.000 mal giftiger als die Ausgangsstoffe waren. Mehrere Babys und Kleinkinder waren dadurch gestorben.
 

Grenzwerte nur als Feigenblätter der Politik?

„Die Kombinationswirkung verschiedener Stoffe wird bei Grenzwerten kaum berücksichtigt“, findet Zörner. „Grenzwerde sind oft dazu da, krank zu machen oder die Umwelt zu vergiften“, sagte er bezüglich dieser Richtwerte. Manfred Santen, Greenpeace-Experte für Chemie-Belastungen von Textilien, setzt sich für neue Produktionsmethoden ein. „Uns geht es darum, in den Produktionsländern die Flüsse sauber zu kriegen.“ Außerdem sollten sich Firmen, die Textilien herstellen, verpflichten, auf gefährliche Chemikalien zu verzichten.
 

Referentin von Greenpeace

Den Vortrag am kommenden Freitag wird Santens Kollegin Alexandra Perschau halten. Als Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin befasst sie sich seit 2001 mit der Produktion nachhaltiger Baumwolle. Beim Pestizid Aktions-netzwerk koordinierte sie über ein Jahrzehnt die Arbeit. Seit 2016 ist sie bei Greenpeace tätig und behält deutsche Modemarken im Auge, die sich verpflichtet haben, ihre Produktion zu entgiften.
 
Der Eintritt kostet neun Euro. Anmeldungen sind unter (04 2 21) 98 18 00 oder per Mail an info@vhs-delmenhorst.de möglich.
 
Foto: Lafu-Chef Gary Zörner (rechts), Greenpeace-Mitarbeiter Manfred Santen (Mitte) und Lafu-Mitarbeiterin Renate Seyfert zeigen einen BiVOC 2. Mit dieser Maschine wird Raumluft auf Belastungen untersucht.
 

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