Kriminalpräventiver Rat umbenannt – Verbrechensverhütung im Mittelpunkt

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Die Stadt hat den Kriminalpräventiven Rat in den Kommunalen Präventionsrat (beide KPR abgekürzt) umbenannt. Diese Maßnahme war bereits bei der Mitgliederversammlung am 30. März unter Leitung von Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) beschlossen worden.
 
Der neue Name soll die „Vielfalt kommunaler Präventionsarbeit und Offenheit für Netzwerke auch aus anderen Präventionsbereichen“ betonen, hielt Stadtsprecher Timo Frers fest. KPR-Geschäftsführerin Ruth Steffens ergänzte: „Die positive Aufbruchsstimmung der Stadt macht auch vor dem KPR nicht halt. Schon lange bestand der Wunsch nach einer aufbauenden Umbenennung.“ Der Rat habe dazu beigetragen, Delmenhorst zu einer der sichersten Städte in Niedersachsen zu machen. „Das Gesamtkonzept, Maßnahmen zur Kriminalitätsverhütung auf Dauer anzulegen, ist voll aufgegangen.“ Eine vollkommen gewaltfreie Kommune sei jedoch utopisch, so Steffens weiter.
 

1987 gegründet

Um der damals überdurchschnittlichen hohen Kriminalitätsrate in Delmenhorst zu begegnen, hatte der damalige Oberstadtdirektor Willi Schramm eine Idee: Verbrechen verhüten statt bestrafen. Am 3. September 1987, einem Donnerstag, wurde das bundesweit erste Präventionsbüro eröffnet. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern zählte auch der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Thölke. Der spätere Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese führte diese Entwicklung fort und gründete im Juli 1994 den Kriminalpräventiven Rat der Stadt. Dieser war damit der zweite seiner Art in Deutschland.
 
Besonders prägend für den KPR war die Arbeit seiner langjährigen Geschäftsführerin Angelika van Ohlen. Ganze 15 Jahre übte sie diesen Posten aus. Ein Blick auf die Kriminalstatistik zeigt: die Zahl der Straftaten in Delmenhorst ist seit 1987 stark zurückgegangen. Gab es 1987 noch 12.110 davon, so lag die Zahl im vergangenen Jahr bei nur 6.641. „Daran sind der Netzwerkeverbund KPR und die Polizei mit ihren Akteuren erheblich beteiligt“, erklärte Frers.
 

Mitternachtshallen und Suchtpräventionskonzept wichtige Projekte

Zu den Projekten des KPR gehören unter anderem die „Mitternachtshallen“. Dieses kostenlose, offene Sportangebot richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Sie können sich freitags von 22 bis 24 Uhr zum Basketball, Fußball oder Volleyball treffen. Auch Aufwärm- und Fitnessübungen werden angeboten. So sollen die Jugendlichen davon abgehalten werden, ihre Freizeit mit illegalen Aktivitäten zu verbringen. Auch das Suchtpräventionskonzept der Arbeitsgemeinschaft Schule steht auf der Agenda des KPR.
 
Diese beiden Projekte will die Stadt durch die Umbenennung aus der „Kriminalitätsecke“ herausholen. Daneben bleibt die Verhütung von Verbrechen die Kernaufgabe des Rates. Dazu setzt er auf die Stärkung der Zivilcourage, Maßnahmen gegen politisch motivierte Gewalt und ein sicheres Umfeld am Delmenhorster Bahnhof.
 
Archivfoto von 2010: Auch das Sportangebot „Mitternachtshallen“ wird vom Kommunalen Präventionsrat betrieben.
 

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