Klinikum Oldenburg stellt beschuldigte Mitarbeiter im Högel-Prozess frei – Hinterbliebenensprecher begrüßt Schritt

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Das Klinikum Oldenburg hat zwei seiner Mitarbeiter, denen Falschaussagen im Högel-Prozess vorgeworfen werden, freigestellt. Das teilt das Krankenhaus heute (8. Februar) mit.
 
„Das Klinikum Oldenburg unterstützt seit 2014 vorbehaltslos die Aufklärung um die damaligen Vorfälle in unserem Hause rund um Niels Högel“, schreibt Doktor Dirk Tenzer, der Vorstandsvorsitzende des Hauses. Durch die Medien habe das Krankenhaus erfahren, dass mehreren Mitarbeitern des Klinikums von der Staatsanwaltschaft Oldenburg Meineid im Prozess vorgeworfen wird. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungsverfahren eingeleitet. Einige Zeugen hatten im Prozess Erinnerungslücken gezeigt, als es um Fragen zu Högels Mordserie ging.
 

Zwei Mitarbeiter noch im Klinikum tätig

Zwei der Betroffenen, die noch im Haus arbeiten, wurden daher freigestellt, bis das Ermittlungsverfahren abgeschlossen ist. Falschaussagen würden dem Aufklärungswunsch seines Hauses zuwider laufen, meint Tenzer. Er ergänzt aber: „Das Klinikum Oldenburg appelliert an alle Beteiligten von Presse, Gerichten, Ermittlungsbehörden, Kolleginnen und Kollegen, nicht vorschnell die Zeugen zu verurteilen. Ob und in welcher Form hier wirklich Falschaussagen vorliegen, muss von der Staatsanwaltschaft jetzt schnellstens geprüft werden.“
 

Marbach fordert Freistellung aller betroffenen Mitarbeiter

Erfreut über die Entscheidung zeigte sich Christian Marbach, seines Zeichens Sprecher der Hinterbliebenen der Högel-Opfer: „Diese Maßnahme ist in Anbetracht der doppelten Vorwürfe gegen bestimmte Oldenburger Mitarbeiter absolut angemessen. Ich begrüße dies ausdrücklich. Bereits mit Bekanntwerden der Mittlungen gegen Delmenhorster Vorgesetzte und Kollegen des Serienmörders hatte ich damals die Entfernung der Beschuldigten bis zur Klärung der Vorwürfe gefordert.“
 
Weiter schreibt Marbach, dass das Klinikum Delmenhorst nach anfänglichen Zögern seine Beschuldigten zwar ohne weiteren Patientenkontakt eingesetzt habe. „Allerdings ist diese Maßnahme von einem späteren Geschäftsführer wieder heimlich rückgängig gemacht worden“, ergänzt Marbach. „Deshalb fordere ich, dass diese Maßnahme gegen alle Beschuldigten in den Kliniken Oldenburg und Delmenhorst aufrechterhalten wird, bis die Vorwürfe geklärt sind!“
 

Högel wegen 100 Morden angeklagt

Aktuell läuft der neue Prozess gegen Ex-Krankenpfleger Niels Högel. Darin werden ihm 100 Morde in Klinikum Oldenburg und dem heutigen Josef-Hospital Delmenhorst zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft fünf seiner Ex-Kollegen aus Oldenburg vor, vor Gericht nicht die Wahrheit zu sagen. Wegen Verdacht auf Meineid ermittelt sie in vier Fällen und wegen dem Verdacht der falschen uneidlichen Aussage in einem weiteren Fall.
 
Foto: Das Klinikum Oldenburg hat zwei Mitarbeiter freigestellt, die im Högel-Prozess falsch ausgesagt haben sollen.
 

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