Kirche beteiligt sich nicht am Engpass im Josef-Hospital – Stadt gibt 1,5 Millionen für Krankenhaus

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Die Stiftung St. Josef-Stift der katholischen Kirche beteiligt sich nicht an der Beseitigung des finanziellen Engpasses im Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) – das verkündete Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) heute, 19. Oktober. Dabei hält sie 90 Prozent an der Krankenhaus-Gesellschaft. Um das JHD zu retten, springt erst mal die Stadt mit 1,5 Millionen Euro ein. Wie es weitergeht, ist noch unklar.
 
Noch letzte Woche hatten die Stadt, die als Minderheitseigner 10 Prozent der Krankenhausgesellschaft besitzt, und die Stiftung im Aufsichtsrat des JHD vereinbart, dass jede Seite zunächst 750.000 Euro gibt, um den Betrieb fortzuführen. Und Zeit zu gewinnen, um eine langfristige Lösung zu erarbeiten. Auf Nachfrage erhielt Jahnz gestern allerdings die Mitteilung, dass die Stiftung dieser Vereinbarung nicht nachkommen will. Und sich auch generell nicht am Finanzproblem im Krankenhaus beteiligen wolle.
 

Verwaltungsausschuss stimmt einstimmig für Finanzspritze

„Ich werde das Verhalten der Kirche nicht kommentieren“, sagt Jahnz, fügt aber hinzu: „Ich bedauere das zutiefst.“ Nach Jahnz Meinung dürfte sich die Stiftung komplett aus dem Krankenhaus zurückziehen. Verhandlungen mit dieser über die Zukunft des Hauses stünden noch offen.
 
Für den gestrigen Verwaltungsausschuss, der nicht öffentlich tagte, dürfte es einer Hiobsbotschaft gleichgekommen sein. Trotzdem stand am Ende der dreistündigen Sitzung die einstimmige Entscheidung, das Krankenhaus zu retten, betonte Jahnz. Dazu übernimmt die Stadt jetzt auch die 750.000 Euro, die ursprünglich die Stiftung beitragen wollte. Auch jene Mitglieder des Ausschusses, die nicht stimmberechtigt sind, seien laut Jahnz für die Entscheidung.
 

Neubau sichern

Nächste Woche fährt Jahnz nach Hannover, um im niedersächsischen Sozialministerium und der Kommunalaufsicht das weitere Vorgehen abzusprechen. Die Termine seien schon vor Bekanntgabe der Stiftungs-Entscheidung vereinbart worden. Nächsten Mittwoch muss zudem noch der Stadtrat über den Verwaltungsbeschluss über die 1,5 Millionen entscheiden. Ohne dieses Geld drohe dem JHD die Insolvenz.
 
Auch für die Sicherung des Förderbescheides für den Neubau muss die Krankenhaus-Gesellschaft gerettet werden. Damit der geplante Bauplatz an der Westerstraße weiter zur Verfügung steht, muss die Stadt aber ebenfalls mit der Kirche verhandeln. Immerhin gehört dieser das Grundstück. „Uns bleibt nicht viel Zeit“, gab Jahnz zu. Noch im November sollen die Vorarbeiten beginnen.
 

Restriktive Informationspolitik – Interviewanfrage abgelehnt

Anmerkung der Delmenews-Redaktion:
Bereits am 9. Oktober 2017 hatte Delmenews schriftlich eine Interviewanfrage für ein Delmenews-Videointerview mit Geschäftsführer Ralf Delker an die Pressestelle des JHD gestellt. Einige Tage später kam eine telefonische Absage durch die Mitarbeiterin einer PR-Agentur mit Sitz in München. Derzeit gebe es nichts zu kommunizieren, so die Aussage. Sobald etwas zu kommunizieren sei, würden wir kontaktiert. Ein bemerkenswerter Vorgang angesichts der sich immer stärker zuspitzenden Ereignisse.

Foto: Die Stiftung St. Josef Stift beteiligt sich nicht am Finanz-Engpass im Klinikum. Dabei hält die Stiftung die Mehrheit an der Krankenhaus-Gesellschaft.
 

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