Jugendhilfeausschuss streitet über Stars for Kids – Kosten werden in Haushalt übernommen

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Bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am gestrigen Dienstag, 16. Mai, stritten die Mitglieder über den Verein Stars for Kids. Die Frage: Soll die Stadt die Kosten für den Kindermittagstisch in ihren Haushalt aufnehmen?
 
Grund für den Streit bildete ein Antrag der Ratsfraktionen SPD/Piraten und Die Linke. Darin forderten sie, die Kosten für den Kindermittagstisch in den nächsten Haushalt der Stadt aufzunehmen. „Der Antrag heißt nicht: Der Verein soll es nicht mehr machen“, betonte Gabi Baumgart von der SPD. Der Verein Stars for Kids habe jedes Jahr großen Druck, dass Geld für den Kindermittagstisch zu sammeln. Mit kleinen Events seien die jährlichen Kosten nicht zu decken. Da müsse schon größeres gemacht werden. „Was passiert, wenn plötzlich keine Spenden mehr da sind?“
 

Baumgart: Stars for Kids könnte Kinderarmut bekämpfen

Zudem sei Stars for Kids laut seiner eigenen Satzung nicht verpflichtet, seine Gelder nur für den Kindermittagstisch einzusetzen. Stattdessen solle die Stadt den Mittagstisch absichern, indem sie das Geld dafür in den Haushalt aufnimmt und als zweckgebundene Mittel nur für diesen Zweck an den Verein zahlt. Der Verein könne dann mit seinen Spenden Konzepte gegen Kinderarmut entwickeln und umsetzen.
 

Wöhler: Immer geschafft, Spenden zu sammeln

Dieser Ansicht widersprach Frauke Wöhler von der CDU: „Es ist doch Fakt, dass wir einen Verein haben, der sich um den Kindermittagstisch kümmert.“ Stars for Kids habe es immer geschafft, dass Geld aufzutreiben. Er überweise es Anfang des Jahres an seine Partner, die sich um die Logistik kümmern, und habe für 2018 bereits die Gelder überwiesen.
 
Zudem sei die Stadt nicht verpflichtet, einen Kindermittagstisch zu finanzieren. Dafür gebe es viele andere Aufgaben im sozialen Bereich, um die sich Delmenhorst kümmern müsse. „Ich verstehe nicht, warum man dem Verein seine Aufgaben entziehen kann“, meinte Wöhler.
 

Kuhnke: Kein Geld für Kinder?

Edith Belz von der Linken verteidigte den Antrag: „Wir sind der Meinung, es ist eine wichtige Aufgabe.“ Es gehe nicht darum, dem Verein seine Grundlage zu entziehen. Auch Antje Beilemann (SPD) setzte sich dafür ein. „Es kann nicht sein, dass die Stadt auf private Spenden angewiesen ist, um einen Mittagstisch zu zahlen“, sagte sie. Auch Thomas Kuhnke von den Freien Wählern sprach sich dafür aus. In anderen Bereichen habe die Stadt viel Geld ausgegeben. „Haben wir kein Geld für Kinder?“, mutmaßte er. „Das finde ich nicht richtig.“
 
Gegen den Antrag stellte sich Andrea Lotsios von den Grünen: „Was mir an der Sache nicht schmeckt: Wo war 2013 die moralische Pflicht, als der Mittagstisch ausfiel?“ Damals war der Kindermittagstisch ausgefallen, nachdem der vorherige Träger Insolvenz angemeldet hatte.
 

Verwaltung fürchtet Benachteiligung

Für die Verwaltung äußerte sich Gerd Galwas, Fachdienstleiter im Bereich Kindertagesbetreuung der Stadt zum Thema. „Ich begrüße die Absicherung“, sagte er. „Aber nur als Notgroschen.“ Nach seiner Aussage fürchtet die Verwaltung, dass bedürftige Eltern, deren Kinder nicht in ein Kinder- oder Jugendhaus zum Essen gehen und einen Eigenanteil von 20 Euro für Mittagessen zahlen müssen, durch die Maßnahme benachteiligt werden. Am Ende beschloss der Ausschuss den Antrag mit den Stimmen von SPD, Piraten, Linken und Freien Wählern.
 
Seit 2014 finanziert Stars for Kids mit Spendengeldern etwa 250 wöchentliche Mahlzeiten für Kinder bedürftiger Familien. Dies kostet pro Jahr etwa 30.000 Euro. Vor Stars for Kids kümmerte sich das Arbeitsbeschaffungsprojekt Neue Arbeit um den Kindermittagstisch. Dieses hatte 2013 Insolvenz angemeldet.
 
Archivbild: Gabi Baumgart (SPD) verteidigte vehement einen Antrag, um die Kosten für den Kindermittagstisch in den städtischen Haushalt aufzunehmen.
 

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