Josef-Hospital ab morgen in städtischer Hand – Neubau-Zukunft noch ungewiss

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Ab morgen, 1. Mai, kommt das Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) in städtische Hand. Für die Mitarbeiter endet damit nach Meinung der Verantwortlichen die Ungewissheit, die mit dem Bekanntwerden der Lage im Haus letzten September ausgelöst wurde. Unklar bleibt derweil, wie es mit dem geplanten Neubau weitergeht.
 
Mit der Übernahme durch die Stadt soll zugleich die Insolvenz enden, die letzten Dezember eröffnet wurde. Zufrieden zeigt sich daher Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD): „Das ist ein guter Tag für alle Delmenhorster und ganz besonders für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Josef-Hospitals. Wir sichern so die wohnortnahe Krankenversorgung unserer Bürger und erhalten rund 900 Arbeitsplätze. Eine Stadt wie Delmenhorst braucht ein Krankenhaus.“
 

Geschäftsführer: Dank an Mitarbeiter

Nach Jahnz Meinung würde die Rekommunalisierung von Kliniken zurzeit in vielen Gemeinden diskutiert. Zwar beinhalte die Übernahme des JHD auch Risiken, aber ebenfalls Chancen für die Stadt. Krankenhaus-Geschäftsführer Florian Friedel reagiert erleichtert: „Die Ungewissheit der vergangenen Monate war für unsere Mitarbeiter oft nur schwer zu ertragen. Deshalb möchte ich den heutigen Tag auch dazu nutzen, noch einmal unseren Beschäftigten Danke zu sagen, dass sie gemeinsam mit Politik und Geschäftsführung für die Zukunft unseres Krankenhauses gekämpft haben.“
 
Friedel kündigt an, in den kommenden Wochen Abläufe und Prozesse in der Klinik genau unter die Lupe zu nehmen. Zudem seien einige bauliche Maßnahmen unter anderem in der Notaufnahme und für ein Ambulantes Zentrum geplant.
 

Übernahme mit hohen Kosten verbunden

Um das Krankenhaus zu übernehmen, hatte der Stadtrat nach heftiger Debatte in einer zweiten Sondersitzung zum Thema am 31. Januar einen notwendigen Nachtragshaushalt angenommen. Dieser enthält neben leichten Steuererhöhungen auch Streichungen. Dadurch will die Stadt in den kommenden Jahren je sechs Millionen Euro zusammen bekommen, um die Krankenhaus-Kosten zu stemmen. Nach der Insolvenz hatte sich die Stiftung St. Josef-Stift, die bis dahin 90 Prozent am JHD hielt, aus diesem zurückgezogen.
 
Unklar bleibt, wie es mit dem geplanten Neubau des Hauses weitergeht. Dieser sollte ursprünglich Ende letzten Jahres starten und die Gebäude des leeren Josef-Stiftes in der Innenstadt an der Westerstraße ersetzen. Verhandlungen über eine Übernahme des Grundstücks des Josef-Stiftes, das der kirchlichen Stiftung gehört, scheiterten, da die Politik befürchtete, damit zugleich Schulden der Stiftung zu übernehmen.
 
Foto oben: Ab morgen geht das Josef-Hospital in städtische Hand über.
 
Foto unten: Wie es mit dem geplanten Neubau weitergeht, ist zurzeit noch offen. Hier ist der bisherige Entwurf zu sehen (wo die orangenen alten Gebäude abgerissen werden).
 

 

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