JHD: Schutz vor Corona für Patienten und Pflegekräfte – Schrittweise Wiederaufnahme planbarer OPs

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Glücklicherweise ist bis jetzt die große Welle von Corona-Infizierten im Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) ausgeblieben. Welchen Herausforderungen die Pflegekräfte dennoch gegenüberstehen, wie sie sich schützen und wie es mit den planbaren OPs weitergeht, darüber haben heute (04. Mai) Florian Friedel, Geschäftsführer des JHD, Christa Ibelings, Pflegedienstleitung, und Wolfgang Steiner, Bereichsleitung Intensivstation und Intermediate Care, Auskunft gegeben.

„Allgemein ist die Stimmung im Haus unter den Pflegekräften gut“, berichtet Christa Ibelings. „Keiner ist überängstlich, weil jeder genau weiß, was er zu tun hat.“ Sicherlich hat hierbei die intensive Schulung der Pflegekräfte in den letzten Wochen eine große Rolle gespielt. Hinzu kommen die hohen Hygienestandards und ein ausreichender Vorrat an Schutzkleidung sowie Masken, sodass sich nicht nur die Patienten, sondern auch die Pfleger sicher fühlen können. „Durch unsere Maßnahmen können die Pflegekräfte zuversichtlich sein, dass keine Übertragung des Coronavirus stattfindet.“

Rücksichtnahme auf Pflegekräfte und deren Angehörige

Diese Zuversicht teilt auch Wolfgang Steiner, Bereichsleitung der Intensivstation. „Wir waren ja schon früh am Thema und haben uns Gedanken gemacht wie man mit der Situation umgeht.“ So wurde die Intensivstation schon zu Beginn der Corona-Krise geteilt und aufgerüstet. „Patienten sind unter hohen hygienischen Bedingungen in Einzelzimmern untergebracht.“ Hier würde man ein besonderes Augenmerk auf die Raumluft legen, so dass das Virus erst gar keine Chance hat, sich zu verbreiten. Patienten werden zudem eins zu eins betreut. Das bedeutet, dass das gleiche Stammpersonal im wöchentlichen Wechsel für denselben Patienten zuständig ist. Um das Pflegepersonal zu schützen, nehme man außerdem Rücksicht darauf, dass „bestimmte Mitarbeitergruppen nicht Corona-Patienten versorgen“. Hierbei spielen Alter, Vorerkrankungen der Pfleger selbst aber auch die der Angehörigen des Pflegepersonals eine Rolle.

Aktuelle Corona-Lage

Momentan liegen zwei Corona-Patienten auf der Intensivstation. „Die Patienten sind im Abstand von zwei Wochen ins JHD gekommen. Für sie ist es jetzt die vierte beziehungsweise die zweite Woche“, berichtet Florian Friedel. Während einer der beiden Patienten einen „erheblich schwereren Verlauf“ habe, befände sich der andere im Moment auf dem Wege der Besserung. Da zunächst beide Patienten in einem schlechten Zustand ins Krankenhaus eingeliefert wurden, habe bei ihnen kein Weg an einer Beatmung vorbei geführt.

Medizinisch notwendige Behandlungen

Mittlerweile hat das Land Niedersachsen bekanntgegeben, dass es mit den planbaren OPs wieder weitergehen soll. „Ich habe diese Nachricht bis jetzt noch nicht direkt erhalten und nur über andere Kanäle davon gehört“, so Friedel. „Den letzten Stand, den wir hatten, ist, dass die Beschränkungen der Krankenhäuser bis zum 18. Mai verlängert worden sind. Darauf haben wir uns jetzt auch erst einmal eingestellt.“ Grundsätzlich gelte jedoch, dass dringend medizinisch notwendige Behandlungen durchgeführt werden.

Automatische Zunahme von Eingriffen

Friedel weiter: „Über den Zeitverlauf ändert sich natürlich die Bewertung. Das, was vor vier Wochen noch nicht dringend notwendig war, kann mittlerweile dringend notwendig geworden sein.“ Insofern würden die Eingriffe im JHD automatisch zunehmen. Momentan sind im JHD drei OP-Säle in Betrieb. Ein System das laut Friedel noch in den nächsten zwei Wochen beibehalten wird. „So können wir Notfälle abdecken und den ein- oder anderen planbaren Eingriff schon jetzt machen.“

Friedel geht davon aus, dass verschiebbare OPs durchgeführt werden können, wenn hierdurch nicht die Gefahr besteht, dass Intensivkapazitäten blockiert werden, „also sehr lange Liegezeiten auf der Intensivstation nach sich ziehen.“

Schnelle Steigerung der Kapazitäten möglich

Trotz der heruntergefahrenen Kapazitäten des Krankenhauses auf unter 160 Betten, könnte diese bei auftretender Notwendigkeit, durch höhere Corona-Fall-Zahlen, innerhalb kürzester Zeit wieder hochgefahren werden. Zu verdanken habe man dies einerseits den Pflegekräften, die sich zur Verfügung gestellt haben, andererseits aber auch der Betriebsleitung, die sich gegen die Einführung von Kurzarbeit im JHD gestellt hat. „In Delmenhorst ist Kurzarbeit kein Thema!“, bestätigt der JHD-Geschäftsführer.

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