JHD fährt wieder Normalprogramm – Fünf OP-Säle in Betrieb – Keine falsche Angst vorm Krankenhaus

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Seit Anfang des Monats ist das Josef Hospital Delmenhorst (JHD) wieder in den Normalbetrieb übergegangen. Waren zuvor nur drei OP-Säle geöffnet, sind es nun wieder fünf. Es werden jedoch weiterhin Notfallkapazitäten für eventuelle COVID-Erkrankungen frei gehalten. Florian Friedel, Geschäftsführer des JHD, geht davon aus, dass sich die Zahl der belegten Betten in den nächsten Tagen und Wochen zwischen 180 bis 195 einpendeln wird.
 
Im März dieses Jahres war das Krankenhaus dazu aufgefordert worden Patienten zu entlassen. Innerhalb von zwei Tagen wurde die Belegungskapazität von 220 auf 160 Betten reduziert. Jetzt fährt das JHD langsam wieder hoch und ist seit Pfingsten in den Normalbetrieb übergegangen. Zwar werden Patienten und Besucher weiterhin durch den kürzlich eingerichteten Checkpoint geschleust, um eine Ansteckungsgefahr innerhalb des Krankenhauses so gering wie möglich zu halten, mittlerweile sind jedoch wieder fünf OP-Säle in Betrieb. „Wir hätten noch einen sechsten OP-Saal, haben aber auch schon vor Corona im Normalprogramm fünf OP-Säle gefahren“, berichtet Florian Friedel. „Der sechste kommt nur zum Einsatz wenn wir Spitzen abdecken müssen.“
 

Zuvor hatten Notfälle und Neuerkrankungen Vorrang

Die letzten Monate wurden vorrangig dazu genutzt Notfallkapazitäten vorzubereiten, um Dringliches behandeln zu können. „Wenn jemand zum Beispiel mit einer akuten Blutung oder Ähnlichem gekommen ist, dann haben wir das natürlich im OP versorgt“, sagt Dr. med. Frank Starp, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Allgemeinchirurgie. „Wir haben auch sehr viele Kapazitäten für Patienten mit Neuerkrankungen vorbehalten.“ Hierdurch sollte das Risiko minimiert werden, dass durch das Verschieben der Behandlung irgendwann ein inoperabler Befund vorliegt.
 

Volle Sprechstunden

Durch die Wiederherstellung der ursprünglichen OP-Kapazität können jetzt auch die Patienten versorgt werden, die in der Zwischenzeit so behandlungsbedürftig geworden sind, dass ein weiterer Verzug nicht mehr tragbar ist. „Es gibt durchaus OPs die man zwei bis drei Monate lang verschieben kann, das ist dann aber irgendwann auch nicht mehr für den Betroffenen erträglich“, so Dr. Starp. Die Menge der Patienten sei relativ groß, die Sprechstunden dementsprechend voll. „Wir befinden uns noch in der Anfangsphase des Hochfahrens und schauen jetzt, dass wir den ganzen Aufstau an Patienten bedienen können, so dass keiner Nachteile erleiden wird, weil er zu lange wartet.“
 

Bei Beschwerden Hilfe suchen

Was im Krankenhaus jedoch auffällt und was dem Geschäftsführer und den Ärzten Sorge bereitet ist, dass bei bestimmten Erkrankungen, seien es Lungenentzündungen oder andere schwerwiegende Befunde, die erwartete Patienten-Anzahl ausbleibt. „Wir haben die Befürchtung, dass der ein oder andere Patient vielleicht aus Angst das Krankenhaus meidet.“
 

Bitte nicht aus Angst das Krankenhaus meiden

Hiervon rät Florian Friedel jedoch dringend ab und betont: „Wir haben ein gutes funktionierendes Hygienekonzept. Wer gesundheitliche Beschwerden hat, der möge bitte zum Arzt gehen, oder der möge bitte außerhalb der Öffnungszeiten seines Arztes in die Notaufnahme kommen, wenn er es als notwendig empfindet. Bitte keine falsche Angst haben.“

Es ginge auch nicht darum, wie es unter anderem auf Facebook in manchen Kommentaren vermutet wird, aus finanziellen Gründen wieder Patienten anzuwerben. Das Krankenhaus sei in dieser Hinsicht derzeit immer noch gut aufgestellt. „Primäre Sorge ist, dass solche verschleppten Erkrankungen tatsächlich ein Problem werden. Das ist etwas was ja momentan sehr viele Krankenhäuser berichten.“
 

In Sachen Corona

Momentan befindet sich im JHD nur eine einzige Corona-Patientin, die zunächst auf der Corona-Normal-Station behandelt wurde, mittlerweile aber auf der Corona-Intensiv liegt. „Es ist eine vergleichsweise junge Patientin ohne Vorerkrankungen oder andere Risikofaktoren.“ Über das genaue Alter wollte Friedel keine Auskunft geben „Das machen wir nicht, aber vergleichsweise jung heißt für mich unter 49.“
 
Bild: Das JHD geht seiner Tätigkeit seit Monatsbeginn wieder regulär nach.

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