JHD appelliert an behandlungsbedürftige Menschen ohne Corona – Finanzielle Situation momentan stabil

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Im Josef Hospital Delmenhorst ist die Lage in Sachen Corona-Patienten immer noch entspannt. Das gab heute (06. April) Geschäftsführer Florian Friedel bekannt. Auch in finanzieller Hinsicht bestünden momentan keine Probleme. Was Friedel und Chefarzt Dr. med. Klaus Gutberlet jedoch sorgen bereitet, ist, dass sich, abseits der Corona-Krise, behandlungsbedürftige Menschen scheuen könnten, das Krankenhaus aufzusuchen.

„Wir haben derzeit eine Covid-Patientin auf der Intensivstation, die dort auch beatmet wird und zwei Patienten auf der Normalstation“, berichtet JHD-Geschäftsführer Florian Friedel. Drei weitere Corona-Patienten hätten zudem am vergangenen Wochenende nach Hause entlassen werden können. „Wenn diese Patienten innerhalb von 48 Stunden zwei Corona-Abstriche mit negativem Ergebnis haben, gelten sie als gesund.“ Chefarzt Dr. Gutberlet geht jedoch davon aus, dass sich dies zeitlich noch etwas hinziehen könnte.

Abweichungen in den Statistiken

Ist es dann soweit, werden sie in der Statistik unter genesene und aus der Quarantäne entlassene Patienten aufgeführt. Zwischen der Krankenhausstatistik und der Statistik der Stadt kann es dabei zu Abweichungen kommen, da die des Krankenhauses sowohl Menschen aus Delmenhorst als auch aus dem Landkreis Oldenburg sowie dem Landkreis Wesermarsch aufführt. Die Statistik der Stadt konzentriere sich hingegen ausschließlich auf die Delmenhorster Bürger.

Appell an behandlungsbedürftige Patienten

Im JHD stehen im Augenblick insgesamt 160 Betten zur Verfügung. „ Wir haben uns bei der Zahl an Weihnachten orientiert, weil wir davon ausgehen können, dass zu dieser Zeit auch nur der im Krankenhaus liegt, der dort zwingend liegen muss“, erklärt Friedel. Ihm und Dr. Gutberlet ist es wichtig zu betonen, dass es auch in Zeiten von Corona andere dringend behandlungsbedürftige Krankheiten gibt und sich Menschen in diesen Fällen nicht scheuen sollten, das Krankenhaus aufzusuchen.

„Tatsächlich ist es ja so, dass die anderen Krankheiten nicht seltener werden“, sagt Dr. Gutberlet. Natürlich gebe es durchaus verschiebbare Behandlungen, zum Beispiel eine Knieoperation, bei der ein künstliches Gelenk eingesetzt wird. Wer aber Schmerzen in der Brust oder Atemnot beim Husten hat, sollte dringend das Krankenhaus aufsuchen. „Das ist nicht unbedingt gleich Corona, das kann auch auf eine normale Lungenentzündung hinweisen.“

Änderung der Wege

Wer sich zum JHD begibt, wird am Eingang durch Plakate empfangen, in anderen Krankenhäusern durch Zelte, durch die die Patienten erst einmal durchgeschleust werden. „Dabei handelt es sich aber keineswegs um Patientenvermeidungsinstrumente“, betont der Chefarzt. „Wir haben, ganz im Gegenteil, die Wege für unterschiedliche Patienten sehr schön unterschieden. Wenn wir denken, es könnte COVID sein, wird die Person jetzt ganz anders geleitet, als wenn jemand mit einem dicken Bein kommt.“ Für Corona-Patienten wurden spezielle Stationen eingerichtet, eine Corona-Intensivstation und eine normale Station. „Es gibt sogar einen speziellen Fahrstuhl, den wir dafür gesperrt haben.“

Zusätzliche Geräte

Darüber hinaus wurden Geräte anders verteilt und weitere angeschafft, die jetzt nur auf den Corona-Stationen Verwendung finden. Dr. Gutberlet: „Zum Beispiel hat Herr Friedel uns für diese Stationen ein doppeltes Ultraschallgerät genehmigt, mit dem wir bei Corona-Erkrankten nach Wasser in der Lunge oder nach Herzkrankheiten schauen können. Zum Leidwesen des Geschäftsführers, der muss es ja zahlen.“

Krankenhaus weiterhin liquide

Noch sieht Florian Friedel die Finanzen des Krankenhauses gut aufgestellt. Grund dafür sind drei Liquiditätshilfen, die aus dem Krankenhausentlastungsgesetz folgen. So sind momentan alle Krankenkassen dazu angehalten, ihre Rechnungen innerhalb von fünf Tagen zu begleichen. Hinzu kommt eine Freihaltepauschale für jedes leergeräumte Bett. „Wir bekommen pro Tag und Bett 560 Euro. Für die ersten drei Wochen macht das eine halbe Million. Hier aber noch einmal der Aufruf: Behandlungsbedürftige Menschen sollen sich nicht scheuen ins Krankenhaus zu kommen. Die Wirtschaftlichkeit hat hierbei keinerlei Bedeutung“, so der JHD-Geschäftsführer.

Erster Kassensturz für nächste Woche geplant

Zu guter Letzt soll es für Beatmungsplätze 50.000 Euro Bundemittel geben, die dann über das Land ausgezahlt werden. „Auch diese Mittel sind bereits beantragt. Wir sind jedoch noch gespannt, wie, wann und ob das Geld kommt, oder ob noch weitere Anforderungen gestellt werden.“ Im Augenblick geht Friedel davon aus, dass das JHD in den nächsten zwei Monaten jedenfalls nicht auf die Stadt zugehen muss, vorausgesetzt die Gelder kommen. „In der nächsten Woche wissen wir aber mehr. Dann machen wir den ersten Kassensturz und erhalten das Märzergebnis, das ja etwa zur Hälfte Corona-belastet ist.“

 

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