Israelischer Milliardär Eigentümer des Kaufparks? – Stadt wünscht sich engagiertes Handeln – Immobiliengruppe steckt hinter Anlage

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Seit Jahren gibt es viele Leerstände im Kaufpark in der westlichen Langen Straße. Durch den Umzug von Juwelier Buchholz in die Bahnhofstraße kommt seit Montag (10. Dezember) ein weiterer dazu. Wie ist die Lage im Kaufpark? Wir haben ein paar Stimmen eingeholt.
Mehr als 40 Jahre bestand das Buchholz-Geschäft im Kaufpark. Annika Buchholz-Havekost, Geschäftsführerin, sagt: „Im Kaufpark stagniert es seit Jahren. Es wird eher ent- als vermietet.“ Zudem habe es dort keine passenden Erweiterungsmöglichkeiten gegeben.

Friseur bleibt im Kaufpark

Daher erwarb Buchholz-Havekost mit ihrem Vater Heinz-Jürgen Buchholz, mit dem sie das Geschäft gemeinsam leitet, das Haus in der Bahnhofstraße mit der Nummer 41. Früher war dort Schumann Design untergebracht, dann stand die Geschäftsfläche im Erdgeschoss leer. Dort bietet Buchholz-Havekost ihren Kunden jetzt mehr Platz. Das ermögliche mehr Vitrinen, einen eigenen Trauring-Bereich und weitere Marken im Angebot. Die Fläche der alten Filiale im Kaufpark bleibt leer. Zwar ist sie noch bis Sommer angemietet, wird aber nicht mehr genutzt.
Gegenüber der Leerfläche findet sich eine Filiale der Friseurkette Coco. „Wir können die Situation nicht ändern“, meint Leiterin Mandy Nonnenberger etwas frustriert. Dennoch betont sie: „Wir bleiben, bis wir die Aufforderung zur Räumung bekommen.“ Strom, Wasser und Heizung würden weiterhin ohne Probleme funktionieren.

Kaufleute wissen um Kaufpark-Lage

Auch Christian Wüstner, Sprecher der Kaufleute und Inhaber des Gameground in der östlichen Innenstadt, kennt die Kaufpark-Thematik: „Generell sind wir froh, dass Herr Buchholz uns erhalten bleibt.“ Der einzige Vorteil vom Kaufpark gegenüber dem leeren Hertie-Gebäude sei, dass es weniger Schaufenster und Fläche habe.

Tristes Aussehen im Kaufpark

Auf Passanten wirkt der Kaufpark wenig einladend. Von den beiden Durchgängen Am Stadtwall aus ist der andere Ausgang zur Langen Straße nicht einsehbar. Auch im ersten Stockwerk, wohin eine normale und eine ausgeschaltete Rolltreppe führen, stehen die Schaufenster leer. Oder sind von innen mit undurchsichtigen Folien abgeklebt. Neben dem Friseur verbleibt noch eine Spielothek als Geschäft. Dazu kommt eine Arztpraxis als gewerblicher Mieter. In den oberen Etagen liegen Mietwohnungen.
Die Idee, die oberen Stockwerke durch Verbindungsbrücken zum Parkhaus zu beleben, wurden wegen der Leerstände mit dem Abriss des alten City-Parkhauses letztes Jahr zu den Akten gelegt. Das neue Parkhaus hat keine Brücken mehr.

Stadtbaurätin sieht Eigentümer am Zug

Stadtbaurätin Bianca Urban sind die Probleme des Hauses nicht entgangen. Sie wünscht sich, dass der Eigentümer die Leerstände engagiert angeht. Eine Belebung könne auch die frisch sanierte Innenstadt bieten. Neben neuen Sitzbänken und Bäumen würde auch das letzten Samstag eingeweihte Parkhaus die Umgebung aufwerten. „Die Rahmenbedingungen für den Kaufpark sind somit gut“, schreibt Urban. „Der Eigentümer ist jetzt am Zug.“
Überlegungen, Teile des Kaufparks für die Verwaltung anzumieten, gäbe es nicht. Ein „Plan-B“, was anstelle des Kaufparks gebaut werden könne, existiere auch nicht. Zudem bestünden viele Wohnungen in den oberen Stockwerken. Von deren Mietern wurden bisher keine Beschwerden wegen mangelnder Wartungen oder plötzlicher, starker Mieterhöhungen laut.

Keine Antwort vom Eigentümer

Verwaltet wird das Gebäude von der Immobilienverwaltung und -vermarktung „Edzard, Franke GmbH & Co.“ in Bremen. Eine Mitarbeiterin verweist in Bezug auf Fragen zum Objekt auf den Eigentümer – „die Projekt Lange Straße 1A, 4 bis 6 Delmenhorst GmbH“. Unsere Anfrage wollte die Mitarbeiterin dorthin weiterleiten. Eine Antwort erhielten wir diese Woche nicht.
Eine Unternehmensauskunft im Internet listet „die Projekt Lange Straße 1A, 4 bis 6 Delmenhorst GmbH“ als Nachfolger der „Projekte Tröndlinring 3 Leipzig GmbH „und der „Brillant 2506 GmbH“ als Kaufpark-Eigentümer auf.

Israelischer Milliardär Eingentümer des Kaufparks?

Eine Unternehmensauskunft im Internet listet „die Projekt Lange Straße 1A, 4 bis 6 Delmenhorst GmbH“ als Nachfolger der „Projekte Tröndlinring 3 Leipzig GmbH „und der „Brillant 2506 GmbH“ als Kaufpark-Eigentümer auf.
Als Geschäftsführerin der „Projekt Lange Straße 1A, 4 bis 6 Delmenhorst GmbH“ gilt eine Frau Efrat Abuav. Sie ist in Immobilienkreisen keine Unbekannte. So steht sie als Geschäftsführerin der Intown Property Management GmbH in Berlin und verschiedenen weiteren Immobilienfirmen vor. Intown gehören auch in anderen deutschen Städten teilweise problematische Häuser.
In Dortmund zählen dazu einige Immobilien in der Nordstadt. Dort soll sich Intown laut Medien-Berichten nicht bereit zeigen, mehrere Häuser zu bewirtschaften oder zu verkaufen. Besonders die Wohnanlage „Hannibal“ machte Schlagzeilen, weil die Stadt sie im September 2017 wegen Brandschutzmängeln räumen ließ. Diesen August kündigte Intown an, die Anlage bis 2020 neu zu gestalten.
Hinter Intown soll der israelische Milliardär Amir Dayan stecken. Über den öffentlichkeitsscheuen Investor ist kaum etwas bekannt. Er soll auch in anderen europäischen Ländern Immobilien sein Eigen nennen.
Foto oben: Mit dem Umzug des Juweliers Buchholz muss der Kaufpark einen weiteren Leerstand verkraften.
Fotos unten: Der Eingang vom Am Stadtwall und das Innere wirken weniger einladend.


 

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