Eklat vor Wulff-Besuch: Islamische Gemeinden laden Oberbürgermeister aus

Im Rahmen seines Besuchs am kommenden Mittwoch wird Bundespräsident a.D. Christian Wulff am Iftar-Mahl teilnehmen – jedoch ohne Oberbürgermeister Patrick de La Lanne. Der Grund: Die islamischen Gemeinden haben ihn ausgeladen.

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Wie berichtet, wird am Mittwoch, 16. Juli, Bundespräsident a.D. Christian Wulff in Delmenhorst zu Gast sein. Im Rahmen seines Besuchs wird Wulff nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt auch am Iftar-Mahl teilnehmen, das die Islamischen Gemeinden Delmenhorst (IGD) veranstalten. Aber Oberbürgermeister Patrick de La Lanne wird nicht dabei sein. Die Verantwortlichen der IGD haben sich dazu entschlossen, das Stadtoberhaupt auszuladen.
 

Schriftliche Absage

Hintergrund: Die islamischen Gemeinden hatten das Stadtoberhauopt schon vor längerem um Unterstützung bei der Ausrichtung eines Ramadanempfangs in der Markthalle gebeten. Die Absage an die IGD über die gemeinsame Durchführung eines Ramadanempfangs in der Markthalle übersendete de La Lanne schriftlich am 4. Juli. Seine Begründung: Er wurde als Oberhaupt der Stadt nicht wiedergewählt, habe die politischen Geschäfte bis zum Ende seiner Amtszeit mittlerweile abgegeben. Besonders brisant: Der OB führt als Begründung für die Absage auch die Kritik an seiner Person am Besuch des türkischen Botschafters an.
 

Alic: Wort des OBs nicht viel Wert

Mit Unverständnis reagieren die islamischen Gemeinden, werfen de La Lanne Wortbruch vor: „Mit der Absage haben wir nicht gerechnet. Der Oberbürgermeister hat uns noch vor der Wahl die Beteiligung der Stadt am Ramadanempfang zugesichert“, sagt Yusuf Alic, IGD-Vorsitzender. „Das Vertrauensverhältnis ist gestört, er hat uns im Stich gelassen“, fügt er hinzu. Damit bliebe den Verantwortlichen keine andere Wahl als ihn vom Iftar-Mahl wieder auszuladen: „Es ist offensichtlich, dass sein Wort nicht viel Wert ist“, wettert Alic. Dieser Vorgang ist bemerkenswert, da Patrick de La Lanne die Bedeutung des Islam für die Stadt Delmenhorst mehrfach betont hatte.
 
Die Stadt teilt heute auf Nachfrage mit, dass de La Lanne die Absage zur Kenntnis genommen habe, die Art und Weise der Kritik wollte De la Lanne nicht kommentieren. Murat Kalmis, dem durch seine Beziehungen der Besuch Wulffs zu verdanken ist, wollte sich nicht weiter zu der Sache äußern, zeigte sich aber äußerst enttäuscht über die Eskalation der Situation.
 

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