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Industriemuseum erzählt von Schmetterlingen und Drachen – mit Video und Galerie

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Das Nordwestdeutsche Museum für Industriekultur zeigt ab elf Uhr am Sonntag, 26. Februar, bis zum 20. August eine neue Sonder-Ausstellung. „Von Schmetterlingen und Drachen“ zeigt reich verzierte Textilien südchinesischer Bergvölker.
 
Ermöglichst wird die Ausstellung durch die Sammler Ferdinand Aichhorn von der Textilkunstgalerie Salzburg, Wang Lan und Friedhelm Petrovitsch. Petrovitsch reiste zum ersten Mal 2003 nach Südchina. „Mein erstes Anliegen war nur eine fotografische Dokumentation“, erzählt er. „Dann fiel mir auf, was für tolle Kleider die haben.“
 

Trachten für Feste gedacht

Festliche Trachten für Feste, Tragetaschen für Babys und weitere Schmuckstücke hat er seither dort erworben. Dazu kommen Fotografien, die er von verschiedenen Ethnien aufgenommen hat. Auch die haben ihren Platz in der Ausstellung.
 
Auch das Konfuzius-Institut Hannover – sozusagen das chinesische Gegenstück zu den deutschen Goethe-Instituten – unterstützt die Ausstellung. „Wir suchen immer Gemeinsamkeit in Geschichte“, erklärte dessen Mitarbeiterin Lin Cai. Da die Familie Lahusen, einst Besitzer der Nordwolle, einen großen Teil ihrer Textilien nach China exportierte, bot sich das Museum als Ausstellungsort an. Vorher war sie bereits in Heidelberg zu sehen.
 

Bergvölker mit eigener Kultur

Die Bergvölker im chinesischen Süden sprechen nur selten Mandarin. Sie pflegen eigene Kulturen, die sich in vielen Details von jener der Han-Chinesen – der großen Mehrheit in China – unterscheidet. So tragen die Miao zu festlichen Anlässen gern handgeschmiedeten Silberschmuck auf Kopf und Schultern. Dessen Gewicht kann schon mal 25 Kilo betragen. Und einige Mitglieder des Volks verwenden Trachten, die am Rücken in Fransen auslaufen, die an Fasanenfedern erinnern.
 
Die Ausstellung zeigt auch die Entwicklung der Motive. Von naturnahen Darstellungen ging diese immer stärker zu abstrakten, geometrischen Mustern. Häufig finden sich dabei Schmetterlinge und Drachen. Daher kommt auch der Name für die Ausstellung.
 

Alte Stickkunst vom Vergessen bedroht

Mit seinen beiden Kollegen hat Petrovitsch 55 Stücke für die Ausstellung zusammengestellt. Damit will er nicht nur eine für uns exotische Ecke der Welt zeigen. Immer weniger Einwohner Chinas, besonders die Jungen, interessieren sich für traditionelle Stickkunst. „Es ist ja so, dass die das nicht mehr so verzieren“, erklärte Petrovitsch. Um den entgegen zu wirken, bewahrt er so viel von der alten Handwerkskunst wie möglich. Auch der einsetzende Tourismus aus anderen Regionen schade der traditionellen Textilkunst und lasse sie mehr zu touristischer Folklore werden.
 
Foto oben: Friedhelm Petrovitsch hat einen Großteil der Werke zusammengestellt. Und kennt jedes davon bestens.
 

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