In der VHS hat die Osterferienschule stattgefunden – 130 Grundschüler arbeiteten Lerninhalte auf

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Nach der Sommerschule, bei der Grundschüler in den letzten Sommerferien in der Volkshochschule (VHS) Delmenhorst, Am Turbinenhaus 11, coronabedingt versäumten oder nicht angeeigneten Unterrichtsstoff nachholten, erfolgte über die Osterferien nun die Fortsetzung in Form der Osterferienschule. Von neun Delmenhorster Grundschulen lernten insgesamt 130 Kinder in Fünfergruppen an vier Tagen für jeweils sechs Unterrichtsstunden spielerisch Deutsch und Mathematik.
 
Seit Montag, 29. März, lief die Osterferienschule in der VHS Delmenhorst, bei der Lernförderung von Grundschulkindern betrieben wird. Dies erfolgte in zwei Durchgängen, nämlich zwischen dem 29. März und Gründonnerstag, 1. April, sowie vom Dienstag, 6. April, bis zum heutigen Freitag, 9 April. An der Osterferienschule nahmen 130 Kinder von neun Delmenhorster Grundschulen teil, an denen die VHS unabhängig von den Ferien Lernförderung erteilt. Pro Tag absolvierten sie sechs Unterrichtsstunden, macht 24 Lerneinheiten insgesamt.
 

Es gab kaum normalen Unterricht

„Das Angebot wurde erstmalig in den vergangenen Sommerferien zur Verfügung gestellt, auf Initiative des Stadtrates als Kompensation für Ausfälle an den allgemeinbildenden Schulen“, erinnert Jürgen Beckstette, Geschäftsführer der VHS Delmenhorst. Er bezeichnet die Osterferienschule deshalb als eine Art Spin-off. Regulärer Unterricht fand in den Schulen nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie lediglich im Zeitraum zwischen den Sommer- und Herbstferien statt, weil dann Delmenhorst anhand des Inzidenzwertes zum Corona-Risikogebiet wurde.
 

Pausen finden unter Aufsicht statt

In der Folge befanden sich die hiesigen Schulen zumeist im Szenario B, also im Wechselmodell, wobei die halbe Anzahl der Schüler einer Klasse vor Ort anwesend ist und sich der Rest zu Hause mit dem Homeschooling herumschlägt. Beckstette setzt das mit einem Ausfall der Hälfte der Lerninhalte gleich. Er merkt an: „Die Pausenzeiten müssen auch beaufsichtigt werden.“

Begründet wird das von ihm insofern, dass Schulen im Vergleich zur VHS über einen klar abgegrenzten Pausenhof verfügen. Wie bereits bei der Sommerschule sind die teilnehmenden Kinder auch dieses Mal von den Schulen ausgesucht worden. Eigentlich soll laut Ratsbeschluss jedes lernwillige Kind die Chance darauf haben. „Aufgrund der Hygienebestimmungen lässt sich das nicht durchsetzen, sondern nur für lernschwache Kinder“, schränkt der VHS-Geschäftsführer ein.
 

Kinder sind Schule nicht mehr gewöhnt

Ergänzend fügt Bettina Pinzon-Assis, Leiterin der Lernförderung an der VHS Delmenhorst, hinzu: „An den Schulen, an denen die Lernförderung der VHS ohnehin angeboten wird, konnten alle Kinder einen Platz erhalten.“ Nach ihren Angaben sind 21 Lehrkräfte im Einsatz, von denen die meisten auch in der üblichen Lernförderung aktiv sind, wodurch sie mit einigen Kindern bereits bekannt sind.

Mangelnde Gewohnheit mit schulischen Dingen hat sie bei den Kindern ausgemacht, die sich bei manchen Schülern zum Beispiel anhand von Konzentrationsschwierigkeiten feststellen lässt. „Erstklässler wissen noch gar nicht richtig, was Schule überhaupt bedeutet“, gibt Pinzon-Assis zu bedenken. Außerdem offenbart sie: „Unser pädagogischer Ansatz ist es, Spiel und Spaß mit dem Lernen zu verknüpfen.“

Theorie soll nicht trocken vermittelt, sondern mit praktischem Lernen zusammengeführt werden. So ist täglich der Feuerwehrmann Helmut Prunke mit einen Feuerwehrwagen vor Ort, um anschaulich den Sinn und Zweck des Brandschutzes nahezubringen, integriert eine Lehramtsstudentin für Musik Rhythmik in den Unterricht, und ist für eine Weile eine Hund zu Besuch, woraufhin die Kinder etwas über Hunde lesen oder schreiben. „Ich finde es beeindruckend, wie mutig die Kinder sind, die hier herkommen“, bekundet Pinzon-Assis ihren Respekt.
 

Fast alle Kinder wurden auf das Coronavirus getestet

Obwohl das Gebäude fremd ist und die Klassenkameraden fehlen, erscheinen die Kinder voller Freude und legen eine riesige Wissbegier an den Tag. Für die Leiterin der Lernförderung erweckt es den Eindruck, als ob ungeachtet der widrigen Umstände Kinder die Hauptsache darin sehen, mit Gleichaltrigen lernen zu dürfen. Sehr stark variiert zudem der Nachholbedarf von Kind zu Kind.

Manche wohnen in Haushalten, in denen überhaupt kein Deutsch gesprochen wird, andere haben seit geraumer Zeit keinen längeren Text mehr gelesen sowie geschrieben und allen fehlt ein Feedback. Pinzon-Assis ist überzeugt: „Ein Grundschulkind braucht einfach eine Rückmeldung. Der Austausch mit einer Lehrkraft und Gleichaltrigen ist unheimlich wichtig.“

Des Weiteren seien die Kinder noch überhaupt nicht mit Lernmethoden vertraut. „Mir wird erst durch die Kinder bewusst, was sie im letzten Jahr verpasst haben“, offenbart die Leiterin der Lernförderung. Beckstette weist darauf hin, dass vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) vor jedem Durchgang Corona-Tests für die Grundschüler angeboten wurden und von nahezu sämtlichen Eltern die Zustimmung dazu gegeben wurde. In der ersten Woche wurde kein positives Testergebnis ermittelt.
 

Grundschüler wurden in Fünfergruppen aufgeteilt

Vom VHS Geschäftsführer wird geschildert: „Die Kinder nahmen es unerschrocken hin, sich einen Abstrich aus dem Rachen nehmen zu lassen. Die Jungen haben das teilweise als Mutprobe angesehen.“ Zwischen den getesteten Kinder und den wenigen Kindern, die sich keinem Corona-Test unterzogen, der auf freiwilliger Basis, wurde kein Unterschied gemacht.

Janina Pohlmann, die für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit an der VHS zuständig ist, lässt verlauten: „Sämtliche Mitarbeiter der VHS ließen sich auch testen.“ Zum Hygienekonzept gehört ihren Ausführungen zufolge ebenso, dass jedes Kind stets an einem und demselben Tisch an einem identischen Platz sitzt. „Insgesamt ist die Situation unbedenklich“, bewertet Beckstette die Lage.

Zusammen in einem Raum waren jeweils fünf Kinder und eine Lehrkraft. Pinzon-Assis verweist auf das Szenario B, das an Schulen eine Höchstzahl von 16 Schülern pro Klassenraum zulässt. „Es ist schön, mal wieder Leben im Haus zu erleben“, bekundet Pohlmann. Beckstette bekräftigt: „Man merkt das Aufatmen auch in der Belegschaft. Es ist ein gutes Gefühl, zu sehen, dass auch mal etwas Sichtbares passiert.“ Onlineangebote seien für die Mitarbeiter eher abstrakt. Weitergeführt wird die Ferienschule in der VHS in den Sommer- und Herbstferien sowie den Osterferien im kommenden Jahr.
 
Bild oben: Den Grundschülern des dritten und vierten Jahrgangs aus vier verschiedenen Schulen Tina (v. l.), Elisabeth, Mirco, Renata und Nicoletta, die von Stefanie Stindt (nicht im Bild) betreut wurden, vermittelte Feuerwehrmann Helmut Punke im Rahmen der Osterferienschule Kenntnisse zum Thema Brandschutz.

Bild unten: In einem der Räume der VHS lernten die Viertklässler Hailey, Pepe, Damien, Mustafa, Ariel unter der Anleitung von Dozent Dogan Besir. Bildquelle: VHS Delmenhorst (Janina Pohlmann)

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