Imbiss nach 15 Jahren vom Bahnhof vertrieben – Keine Begründung der Stadt

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Nutzern des Delmenhorster Bahnhofs dürfte der Pavillon Kebab auf dem Vorplatz neben dem Delbus-Gebäude bekannt sein. Noch im Dezember konnten Passanten dort ihren Hunger stillen, jetzt steht das Haus leer. Wir haben bei der Betreiberin und der Stadt, der das Gebäude gehört, den Grund erfragt.
 
Zeyneb Yilmaz ist überrascht. Zusammen mit ihrem Mann Necdet betrieb die vierfache Mutter das Geschäft 15 Jahre lang. Dann kam kurz vor Weihnachten die Nachricht, dass ihr Mietvertrag nicht verlängert wird. Ohne Vorwarnung. Schon am 22. Dezember musste das Ehepaar seine Geschäftstüren schließen.
 

Vorher keine Probleme mit der Stadt

Auf die Frage, was sie davon halte, fragt Zeyneb zurück: „Wie soll man sich da fühlen? Das kam so plötzlich. Das kann man nicht mehr ändern.“ Vermietet wurde das Haus von einer Vermieterin, die es wiederum von der Stadt pachtete. Zu der hat Zeyneb eigentlich immer einen guten Kontakt gehabt, Probleme gab es nach ihrer Aussage nie. „Die waren auch alle traurig“, sagt sie über die plötzliche Schließung und die Reaktionen. Einen Imbisswagen dürfen sie und ihr Mann auch nicht am Bahnhofsvorplatz aufstellen.
 
Warum die Stadt dem Ehepaar den Vertrag nicht verlängert hat, erklärte die Stadt auf Nachfrage nicht. Stattdessen verwies sie auf die Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg), die dafür zuständig sei. Die ließ eine Anfrage von DelmeNews unbeantwortet. Somit bleibt unklar, was mit dem ehemaligen Döner-Imbiss – vorher befand sich dort ein Reisebüro – passieren soll. Noch holen die Yilmazs ihre letzten Sachen aus dem Haus, das sie einst selbst umgebaut hatten.
 

„Die Stadt ist tot“

Für Zeyneb reiht sich ihr Leerstand in die vielen aufgegebenen Geschäfte der Fußgängerzone ein: „Die Stadt ist sowieso tot. Die wird immer leerer.“ Als sie und ihr Mann ihren Imbiss 2004 eröffneten, sei die Innenstadt noch viel vitaler gewesen. „Die Geschäfte waren voll.“ Seither ging nicht nur das Hertie-Kaufhaus in die Knie. Auch der Kaufpark steht heute zu großen Teilen leer.
 
Auch deswegen ist Zeyneb skeptisch, ob ein Neustart ihres Imbisses in der Stadt gelingen kann. Zwar habe die dwfg ihr angeboten, bei der Suche nach einem neuen Standort zu helfen. Aber ob in der – nach Zeynebs Ansicht – toten Innenstadt noch genug Laufkundschaft existiert, weiß sie nicht. „Einen Plan B haben wir im Moment nicht“, ergänzt sie noch.
 
Foto: Der Pavillon Kebab auf dem Bahnhofvorplatz steht seit Weihnachten leer, weil die Stadt den Mietvertrag nicht verlängert hat.
 

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0 Kommentare
  1. Manfred Unbescheid sagte:

    Es ist ungeheuerlich was die Stadt den Betreibern so antut und noch mehr der eigenen Bevölkerung.Als Bahnreisender hatte man nichts vergleichbares schnell und freundlich zu einem Imbiss zu kommen,den man auch essen kann!!!
    Von Seiten der Stadt scheint man alles zu tun um den Tourismus nach Delmenhorst unazrsktiv zu machen,denn das Umfeld des Bahnhofes ist bekanntlich das Spiegelbild der Stadt.Am Bahnhof braucht man nicht noch ein Reisebüro, sondern etwas womit wartenden Reisenden Die Zeit vertreibt,wie z.B.bei einem leckeren Imbiss..Schade um Delmenhorst, die sich immer mehr in den Abseits mit unüberlegten Handlungen,schießt
    Manfred-Mario Unbescheid
    10728 Berlin

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