Im JHD haben mindestens drei Patienten die britische Corona-Mutation – 45 Mitarbeiter lehnen Impfung ab

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Einen Tiefstwert an Corona-Patienten konnte heute (17. März) das Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) vermelden. Am Morgen waren es genau fünf Personen, die vor Ort stationär behandelt wurden. Im Laufe des Tages hat sich die Zahl allerdings auf sieben erhöht. Grund zur Sorge bereitet, dass wieder mehr Menschen die Intensivstation in Anspruch nehmen müssen. Zu allem Überfluss wurde bei drei von insgesamt vier Intensivpatienten die britische Variante festgestellt.
 
Beim Pressegespräch per Zoom-Meeting zur Situation im JHD gab Dr. Christian Peters, Klinikleiter des JHD, die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Patienten mit fünf an. Es handelt sich um den niedrigsten Wert seit geraumer Zeit. Über den Tag sind noch zwei weitere Patienten hinzugekommen, wie Dr. Klaus Gutberlet, Chefarzt für Innere Medizin am JHD, kundtat. Dementsprechend erhalten sieben Patienten stationäre Behandlung. Vier befinden sich auf der Intensivstation.
 

Mehr Patienten ohne Corona-Erkrankung trauen sich wieder ins JHD

Nach Angaben von Dr. Peters müssen drei darunter beatmet werden und weisen ebenso viele von ihnen die britische Corona-Mutation B.1.1.7. auf. „Der Trend ist, dass wir mehr Fälle mit der britischen Mutante haben“, stellt er fest. Für problematisch hält Dr. Peters dieser Variante ist, weil sie sich schneller ausbreitet und infektiöser ist. Er beteuert: „Wir haben eine stabile Situation im Haus.“

Außerdem wird das Krankenhaus wieder zunehmend von gewöhnlichen Patienten aufgesucht, weshalb sich das JHD behutsam an den regulären Betrieb herantastet. „Die Versorgung ist in Moment gewährleistet“, versichert Dr. Peters. In Anbetracht der Zunahme bei den Intensivpatienten scheint eine neue Dynamik aus seiner Sicht nicht von der Hand zu weisen zu sein. Zusätzlich hat der Impfstopp für AstraZeneca auch Folgen im JHD, dessen Belegschaft dieser Impfstoff verabreicht wird.

Dr. Peters lässt wissen: „Bisher sind 605 Mitarbeiter geimpft.“ Bei rund 1.000 Beschäftigen entspricht das 60 Prozent. 235 Arbeitskräften wurde Dr. Peters zufolge der Impfstoff von BioNTech injiziert, 370 der Impfstoff von AstraZeneca. Kommenden Freitag, 19. März, sollten die nächsten 40 Mitarbeiter an der Reihe sein, was nun erst einmal auf Eis liegt.
 

Vorerst bleibt es dabei, dass 60 Prozent des Personals geimpft sind

Dr. Peters lässt wissen: „Bisher sind 605 Mitarbeiter geimpft.“ Bei rund 1.000 Beschäftigen entspricht das 60 Prozent. 235 Arbeitskräften wurde Dr. Peters zufolge der Impfstoff von BioNTech injiziert, 370 der Impfstoff von AstraZeneca. Kommenden Freitag, 19. März, sollten die nächsten 40 Mitarbeiter an der Reihe sein, was nun erst einmal auf Eis liegt.

Positiv sieht Dr. Gutberlet, dass sich die Fälle infizierter Mitarbeiter konstant niedrig halten, was sicherlich mit den Impfungen zusammenhängt. Er vermutet, dass sogar ein Entzug der Zulassung des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) auf Dauer nicht allzu problematisch wäre. „Es wird Schutz für jeden geben, der ihn haben will, nur wird es noch eine Weile dauern“, sagt. Dr. Gutberlet. Dr. Peters merkt an: „45 Mitarbeiter haben sich aktiv zurückgemeldet, dass sie nicht geimpft werden wollen.“
 

Ausweg aus der Pandemie bietet die Impfung

Ungeachtet dessen betrachtet er die Impfquote beim JHD als überaus gut. Mit Absicht wurden kleine Impfgruppen von 40 Personen unter der Belegschaft bestimmt, um potentielle Ausfälle möglichst gering zu halten. „Das einzige worüber ich mich wirklich freue, sind die 600 geimpften Mitarbeiter, weil sie weniger gefährdet sind“, bekundet Dr. Gutberlet.

Er verbindet mit der Impfung die Hoffnung, zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft nicht mehr Masken tragen zu müssen. Für wahrscheinlich hält Dr. Gutberlet, dass das Hickhack um AstraZeneca das Vertrauen in die Impfungen bedauerlicherweise weiter schwinden lässt. Für zeitliche Verschiebungen sorgt das ohnehin schon. Allgemein sind Mutationen keine Neuheit, wofür er das Beispiel der Grippe heranzieht, der jährlich mit einem neuen Grippe-Impfstoff begegnet wird.
 

Lenkungsgruppe trifft sich binnen einer Woche mindestens dreimal

Unklar ist bislang, ob die englische Variante in Bezug auf Todesfälle verheerender ist. Dr. Gutberlet teilt mit: „Wir wissen lediglich, dass es wesentlich ansteckender ist.“ Prinzipiell werden laut seiner Aussage im JHD die Varianten der Corona-Patienten festgestellt, was aber bis zu einem Tag dauern kann.

Deshalb ist nicht ausgeschlossen, dass unter den Neuzugängen im Tagesverlauf auch noch jemand die britische Mutation hat. Vorläufig werden die Patienten mit der britischen Variante von den anderen Corona-Patienten isoliert. Wenn ab der kommenden Woche aber nur noch Fälle mit der britischen Variante auftreten sollten, ist eine Trennung obsolet. Preisgab Dr. Gutberlet noch, dass sich die feste Lenkungsgruppe des JHD zurzeit wenigstens dreimal pro Woche zusammensetzt und über die Lage berät.
 
Bild: Auch im JHD ist die britische Variante vom Coronavirus angekommen.

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