IG „Altes Deichhost“ mahnt Neu- oder Ausbau von Kita in Deichorst an – Vorwurf, Stadt geht planlos vor

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Die Interessengemeinschaft (IG) „Altes Deichhost“ griff vor kurzem die Stadtverwaltung in Bezug auf deren Pläne für das entstehende Wohngebiet auf dem ehemaligen Geländes des Mode-Unternehmen DELMOD an. Hauptsächlich wird das Fehlen eines Neubaus einer Kindertagesstätte oder der Ausbau der bereits bestehenden in den Planungen der Stadt kritisiert. Aus diesem Grund bewertet die IG „Altes Deichhost“ diese als unkoordiniert und sogar als familienfeindlich.
 
Praktisch jedes Jahr lässt die Stadtverwaltung einen neuen Kindergarten errichten, was die aufmerksamen Bürger der IG „Altes Deichhost“ bemerkt haben. Nahezu fertiggestellt ist einer an der Moorkampstraße in Düsternort. Für einen Kindergarten an der Schreberstraße in Annenheide lief der Bau bereits an und ein weiterer ist an der Westfalenstraße im Wollepark vorgesehen. Gleichzeitig segnete der Ausschuss für Planen Bauen und Verkehr der Stadt die Schaffung eines neuen Wohngebiets ab.
 

Wenn sich Großfamilien ansiedeln sollen, braucht es dafür mehr Kitaplätze

Bezahlbaren Wohnraum soll das städtische Areal, auf dem einst das Mode-Unternehmen DELMOD beheimatet war, vor allem kinderreichen Familien bieten. Weder auf dem Gelände noch irgendwo sonst in Deichhorst ist jedoch der Neubau einer Kindertagesstätte geplant. Selbst vom Ausbau der existierenden Kita ist keine Rede, was die IG „Altes Deichhost“ stutzig macht.

„Wir fragen uns, wie das zusammenpasst? Wie kann man so blind sein? Das ganze geschieht nämlich vor der allseits bekannten Situation, dass die umliegenden Kitas hoffnungslos ausgebucht sind und ein Platz in einer anderen Delmenhorster Einrichtung nur mit enormer Wartezeit zu ergattern ist, wie uns Eltern berichten“, schildert die Interessengemeinschaft. Bereits aktuell herrscht ein Mangel an Krippen- und Kindergartenplätzen.
 

Bevölkerungsdichte ähnelt der in Wohnblocks in Düsternort

Daher ist es für die IG „Altes Deichhost“ völlig unverständlich, warum die Politik und die Stadtverwaltung in einem 10.000 Quadratmeter umfassenden Gelände 100 Wohneinheiten unterkriegen will, ohne auch bloß einen Kindergarten in Betracht zu ziehen. Vergleichbar wäre die Bevölkerungsdichte des neuen Wohngebiets mit jener in den Düsternorter Wohnblocks zwischen der Breslauer Straße und der Düsternortstraße.
 

Zentrum für Gemeinwesenarbeit fehlt und Grundschulen platzen aus allen Nähten

Außer einer Kita wird ebenfalls ein Zentrum für Gemeinwesenarbeit im Bebauungsplan vermisst.
Wiederholte Hinweise auf genannte Missstände wurden von den Anrainern vorgebracht. Zwar wurden ihre Einwände angehört, aber eine Antwort darauf ist bislang nicht erfolgt, was Verwunderung und Frustration auslöst.

Darüber hinaus lässt die IG „Altes Deichhost“ anklingen: „Wenn dann statt von Kitas und Stadtteilentwicklung nur von ‚Investoren‘ gesprochen wird, horcht manche Bürgerin auf“. Zu Fragen danach, was dort wer, wie und warum genauso plant, wird entweder geschwiegen oder die Auskunft erteilt, „dafür sind wir nicht zuständig“. Obendrein sind auch die angrenzenden Grundschulen heillos überfüllt.
 

Stadtverwaltung ist gerade dabei, einen neuen Brennpunkt in der Stadt zu entwickeln

Die nächstgelegene, die Beethovenschule, Beethovenstraße 12, zählt nachweislich zu Niedersachsens Brennpunktschulen. Folgendes Fazit zieht die IG „Altes Deichhost“ aus dem Ganzen: „Ja, es gibt Brennpunkte in der Stadt. Ja, man kann sie ganz schnell zum Brennen bringen, wenn man nicht richtig plant. Das scheint uns hier der Fall zu sein. Wie kann man augenscheinlich so schlecht, unkoordiniert und vor allem familienfeindlich planen?“
 
Bild: Dass der Bebauungsplan des neuen Wohngebiets auf dem ehemaligen DELMOD-Areal keinen Neubau einer Kita enthält, kreidet die IG „Altes Deichhost“ der Stadtverwaltung an.

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1 Kommentar
  1. Helmut Bomhoff sagte:

    Ich vermute mal, dass die Stadt verschiedene Gründe hat, die Anwohner im Unklaren zu lassen. Ein Grund ist vermutlich der, keine Auffälligkeiten zu begehen, um die Bekanntgabe der Einwohnerstruktur so lange wie möglich zurückzuhalten, bis es kein Zurück mehr des Bauvorhabens geben kann. Dann wird man den Menschen hier im Stadtteil sagen, dass es hier keine Alternative zum Bauvorhaben gab. Wie sollen die verschiedenen Kulturen friedlich zusammenwachsen, wenn ein Brennpunktwohngebiet entsteht, das keine Rücksicht auf die vorhandene Wohngebietsstruktur. nimmt? Gettos sind das schlimmste, was passieren kann, denn sie sind der Nährboden für Kriminalität. No go áreas entstehen, die „Ureinwohner“ verlassen diesen Stadtteil und stattdessen kommen noch mehr Menschen anderer Kulturen hier her. Erst wenn die hier lebenden Migranten auf die ganze Stadt verteilt werden, kann eine Integration gelingen. Schauen wir einmal nach Bremen, wo solche Fehler gemacht wurden. Bremen-Lüssum und Blumenthal. Dort leben alleine über 2.000 Menschen der Familie Miri, die bundesweit bekannt ist. Bremen-Gröpelingen, dort wohnen überwiegend Menschen aus anderen Kulturen. In Osterholz-Tenever gibt es das gleiche Problem. Warum machen die Politiker immer wieder die gleichen Fehler? Vielleicht sollte mal jemand sich der Mühe unterziehen und überprüfen, in welchen Gegenden die Delmenhorster Stadträte wohnen, mit Sicherheit nicht in der Nähe von Brennpunkten.

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