Hospizdienst Delmenhorst will sich verstärkt um Suizide kümmern

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Neben der Sterbebegleitung ist auch die Trauerbegleitung für den Hospizdienst Delmenhorst von großer Bedeutung. Künftig möchte man darum besonders die Trauerarbeit für Hinterbliebene von nach einem Suizid Verstorbenen begleiten.

Wie schwierig die Situation für die Hinteerbrliebenen eines Menschen ist, der den Freitod gewählt hat, beschreibt ein kurzer Auszug der Internetseite www.hilfe-nach.suizid.de.  „Die Dynamik und Dramatik, die einen Suizid begleitet, unterscheidet sich von anderen Todesfällen. Der Tod durch Suizid geschieht für die Hinterbliebenen oft unerwartet, auch wenn der Verstorbene in der Zeit davor an einer psychischen Erkrankung gelitten hat. Nach einem Suizid berichten Angehörige häufig, dass sich ihre Trauer besonders intensiv anfühlt. Sie erleben oftmals eine starke Sehnsucht nach der verstorbenen Person – ein Trennungsschmerz, der sich für viele Betroffene wie ein körperlicher Schmerz anfühlt. Gleichzeitig sind diese starken Gefühle häufig gepaart mit Schuldgefühlen und einer tiefen Verzweiflung. Angehörige fühlen sich verantwortlich für den Tod des verstorbenen Menschen oder erleben Wut auf den Verstorbenen selbst. Diese Trauergefühle können manchmal viele Jahre andauern. Kurz: Ein Suizid ist fast immer auch eine traumatische Erfahrung für die Hinterbliebenen.“

Schweigen und Distanz

Suizid ist in unserer heutigen Gesellschaft oft noch ein Tabuthema und viele Betroffene erleben, dass sich Freunde, Verwandte und Nachbarn in ihrem Verhalten ihnen gegenüber verändern oder sich sogar zurückziehen. Während sich ein Großteil der Trauernden bei anderen Todesumständen von ihrer Umwelt unterstützt fühlt, erleben es Hinterbliebene nach einem Suizid häufig, dass ihnen mit Schweigen und Distanz begegnet wird. Ganz anders möchten es die Mitarbeiter des Hospitzdienstes machen. Darum ist die umfangreiche Ausbildung einer Kollegin der erste Schritt, um in diesem Bereich bedarfsorientiert Unterstützung anzubieten und weiterzuentwickeln. Man sucht die Zusammenarbeit mit allen, nach einem Suizid Befassten, wie z.B. Polizei, Feuerwehr, Kriseninterventionsteams und Bestattern. In Einzelgesprächen mit den Hinterbliebenen und vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt in einer Gruppe soll dann versucht werden, mit der Situation und der häufig schweren Trauer umzugehen.

Bildquelle: Esther Hildebrandt / Fotolia

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