Horror-Unfall war „nur“ Übung

Verkehrsunfälle auf Landstraßen sind für die Freiwillige Feuerwehr Langförden eigentlich keine Seltenheit, doch in diesem Jahr mussten die ehrenamtlichen Retter glücklicherweise noch niemanden aus seinem PKW retten – bis Montagabend.

Es ist ein kalter Novemberabend in Langförden im Landkreis Vechta. Auf einer viel befahrenen Landstraße sind drei PKW unterwegs, als plötzlich ein Trecker samt Anhänger auf die Landstraße fährt. Zwei PKW machen eine Vollbremsung – einer kracht frontal in einen Baum, der andere kippt auf die Seite in einen Graben. Der dritte Wagen fährt ungebremst unter den Anhänger des Treckers. Passanten alarmieren die Feuerwehr und Rettungsdienst. Sofort machen sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Langförden, einer benachbarten Feuerwehr sowie mehrere Rettungswagen und Notärzte auf den Weg zur Unfallstelle. Was noch keiner weiß: Es handelt sich um eine Übung – die so realistisch ist, dass die ein oder andere Einsatzkraft bis zum Schluss diese Tatsache nicht realisieren wird.

Feuerwehrkameraden mimen Schwerverletzte

Als die ersten Einsatzkräfte kurz nach 19 Uhr an der Unglücksstelle eintreffen, bietet sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Verletzte, die hier durch Kameraden benachbarter Feuerwehren dargestellt werden, schreien um Hilfe. Die Fahrzeuge sind schwer deformiert. Schnell wird klar, mit den alarmierten Rettungskräften kommt man hier nicht aus. Weitere Notärzte und Rettungswagen sowie die Schnelle Einsatzgruppe Rettungsdienst der Malteser aus Vechta werden nachalarmiert. Noch immer haben die meisten Übungsteilnehmer nicht realisiert, dass dies Training ist. Wie im Ernstfall wird versucht, die eingeklemmten Opfer mit schwerem technischen Gerät zu befreien. Der Rettungsdienst übernimmt dann die weitere Versorgung in den Rettungswagen. Bei einem Verletztendarsteller werden sogar die Jacke und Teile der Hose aufgeschnitten, bis dieser zu erkennen gibt, dass es sich nur um eine Übung handelt. Insgesamt sieben „Verletzte“ werden aus den drei PKW befreit und versorgt. Ortsbrandmeister Peter Eckert betont, wie wichtig es sei, solche Übungen nicht vor anzukündigen, sondern wie einen normalen Einsatz zu behandeln: „Wenn das vor angekündigt ist, kommen eventuell mehr Kameraden oder sind schneller am Gerätehaus. So konnten wir schauen, wer wirklich kommt. Ich bin äußerst zufrieden.“ Es war die erste groß angelegte Übung im Landkreis Vechta seit der Corona-Pandemie.

Bildquelle: NonstopNews

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