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Holzlaptops und Schafe als Antwort auf das Moderne Leben – "Delmenhorster Modell" eröffnet heute in der Städtischen Galerie – Bilder und Video

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Ab heute, 7. September, bis zum 11. November laden zwei neue Ausstellungen zum Besuch der Städtischen Galerie ein. Heute Abend findet dort die Vernissage zum Projekt „Georg Winter. Delmenhorster Modell“ statt. Gleichzeitig wird das Ausstellungsprojekt von der Künstlergruppierung „Fence Dance International“ vorgestellt. Los geht es heute um 20 Uhr.
 
Georg Winter ist Professor für Public Art an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Saar. Er verfolgt einen Ansatz raumbezogener Kunst, mit dem er als Stadtforscher den städtischen Raum wiederspiegeln will. Dabei lotet er Grenzen und Möglichkeiten der Kunst im Bereich der Bildhauerei aus und will neue Maßstäbe setzen.
 

Wollepark dient als Muse

Winter befasst sich vor allem mit Problemvierteln. In Delmenhorst hat der Wollepark seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, der nur einen Katzensprung von der Galerie entfernt liege. Die Kombination aus Parkflächen und dichter Besiedlung ist für ihn besonders reizvoll, da sich Kunst häufig an Übergängen entfalte.
 
Die Ausstellung mit Winters Werken enthält unter anderem ein Projektbüro, Holzschnitte und teilweise begehbare Installationen. Eine davon ist der „Erschütterungsraum“: ein an einer Seite offener Holzkasten mit Tisch und Stühlen, der auf Sprungfedern liegt und bei Bewegung ins Wackeln gerät. So will Winter auch zum manchmal „erschütternden“ Wollepark überleiten. Handy- und Laptop-Imitate aus Holz reflektieren dagegen den modernen, von Technik geprägten Alltag.
 
Gleichzeitig wirft der Künstler Fragen zum Zusammenwohnen, der kulturellen Identität, der Stadt und Landschaft auf. Gegenüber jenen Fragen sei sein „Delmenhorster Modell“ als Eins-zu-eins-Modell gedacht, also als ein Handlungsmodell. Dabei will Winter immer anschaulich bleiben. „Er schafft präzise Anschaulichkeit“, findet Dr. Annett Reckert, Leiterin der Galerie. „Das ist es, was ich so sehr an ihm schätze.“
 

Projekt Stadtverschafung sprengt Grenzen der Galerie

Ebenfalls Teil der Ausstellung ist ein Pferch mit fünf Schafen und einer Ziege auf der Wiese nördlich der Galerie. Winter nennt dieses Werk „Stadtverschafung“. Später wechseln die Tiere an neue Orte: die Brache an der Stedinger Straße und am Nachbarschaftszentrum Wollepark. Wanderschäfer Karl Heinz Becker stellt dafür die Tiere zur Verfügung, die sich jeweils abwechselnd eine Woche lang tagsüber an den Orten aufhalten.
 
Bei dieser „Stadtverschafung“, die laut Georg Winter vielfach unterschätzt werde, wirken noch das Quartiersmanagement Wollepark und der Delmenhorster Albertushof mit. Reckert ist sich über den Einfluss der Tiere auf die Delmenhorster sicher: „Leute, die mit Autos und Fahrrädern vorbeifahren und die Schafe sehen, sehen das Haus Coburg schon jetzt mit anderen Augen“. Damit könne die Kunst auch etwas aus der „Burg Galerie“ hinaus ins öffentliche Bewusstsein treten.
 
Alle Anwohner des Wolleparks haben einen Flyer zugeschickt bekommen, der sie über die Aktion aufklärt und zur Ausstellungseröffnung einlädt. Wenn sie dabei den Flyer mit sich führen, ist der Eintritt kostenlos. Das gilt auch für einen späteren Besuch, solange die Ausstellung läuft. So sollen auch Leute angesprochen werden, die sonst nicht zur Galerie kämen, gab Reckert an.
 

Abwechslungsreiche Grenzziehungen in der Remise

In der Remise wiederum stellt die Gruppe „Fence Dance International“ aus. Dabei handelt es sich um fünf Studierende der HBK: Marion Cziba, Mara Ebenhöh, Julia Rabusai, Lila Rose und Bahzad Sulaiman. Letzterer ist bei der Vernissage für die Begrüßungsperformance verantwortlich. Mit Installationen, Videos und performativen Installationen bietet die Gruppe abwechslungsreiche Einblicke rund ums Thema Grenzen.
 
Zu sehen sind unter anderem mobile Schafzäune und Staubsauger-Roboter, denen die Funktion zum Staubsaugen entfernt wurde. Jetzt kreisen die kleinen Kästen in kleinen Metallabdeckungen auf dem Boden herum.
 
Begleitend zum Projekt „Delmenhorster Modell“, das von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Stiftung Kunst und Kultur der Landesparkasse zu Oldenburg (LzO) und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wird, entsteht eine Publikation. „Fence Dance International“ wird wiederum von dem S_A_R Projektbüro Völklingen und der HBK Saar unterstützt.
 
„Georg Winter. Delmenhorster Modell“ und „Fence Dance Interational“
Veranstaltungsort: Städtische Galerie; Fischstraße 30
Uhrzeit: 20 Uhr Eröffnung
Datum: 7. September; Ausstellungen bis zum 11. November geöffnet

 
Bild oben: Der Künstler Georg Winter reflektiert in seinen Werken das moderne Leben. Hier sind Holzimitate von Laptops zu sehen.
 

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