Hertie-Wiederbelebung geht in neue Runde – Fünf Varianten zur Auswahl

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Das seit Jahren leerstehende Hertie-Gebäude in der Langen Straße ist heute (17. September) mal wieder Thema im Bauausschuss. Damit das Projekt jetzt vorankommt, hat die Verwaltung fünf mögliche Entwicklungsvarianten vorgelegt. Ab 17 Uhr wird im Großen Sitzungssaal des Rathauses darüber (und andere Themen) beraten. Der erste Sitzungsteil ist öffentlich.
 
Nur in der ersten Variante wird weiter an der Revitalisierung auf Grundlage des bestehenden städtebaulichen Vertrages festgehalten. Der sieht die Entwicklung des Gebäudes als neues Geschäftshaus vor, mit Büros oder Einzelhandel in den oberen Stockwerken.
 

Alter Plan gescheitert?

Laut Schätzung der Ersten Projektentwicklungsgesellschaft Delmenhorst (DIH), mit der der städtebauliche Vertrag geschlossen wurde, würde Variante eins 14,45 Millionen Euro kosten. Fördermittel stehen laut der BauBeCon, die die Verwaltung eingeschaltet hat, nicht zur Verfügung. Im Vertrag war dagegen noch von 5,13 Millionen Euro ausgegangen worden.
 
Zudem sind die Chancen, jetzt doch noch einen Ankermieter zu finden, nach Verwaltungsansicht gering. Zumal schon in den letzten Jahren keiner gefunden wurde.
 

Altenwohnheim denkbar

Bessere Chancen haben nach Verwaltungsansicht die anderen Varianten. In Nummer zwei würde zwar ebenfalls Einzelhandel ins Erdgeschoss zeihen, darüber aber Büros und ein Fitnessstudio. Und im zweiten Stock ein Pflegewohnheim. Das würde aber vermutlich 23,7 Millionen Euro kosten. Interessierte Betreiber fürs Wohnheim und das Studio gäbe es schon. Höchstens 2,5 Millionen Euro sollen förderfähig sein.
 

Abriss und Neubau denkbar

In eine andere Kerbe schlägt Variante drei. Dabei würde der Altbau abgerissen. Ein Neubau wäre etwas niedriger. Zudem entstünde ein neuer Durchgang in Nord-Süd-Richtung. Ins Erdgeschoss zögen kleine Geschäfte oder Gastronomie, darüber normale oder Pflegewohnungen. Der Ankauf des Neubaus, wie der Plan ihn vorsieht, erscheint den Fachleuten der Stadt aber rechtlich nicht möglich und auch nicht „strategisch“ sinnvoll.
 
Auch die enormen Kosten von 31,3 Millionen Euro, von denen erst 1,8 Millionen durch den alten Vertrag gedeckt wären, dürfte die Planer abschrecken – zumal eine Förderung unwahrscheinlich erscheint.
 

Teilabriss möglich

Mehr Chancen sehen die Fachleute für Variante vier. Dabei würde nur ein Teil des Hauses abgerissen. Untergeschoss und der Großteil des Erdgeschosses blieben erhalten. Durch den Teilabriss des Erdgeschosses entstünde eine neue Nord-Süd-Verbindung zwischen Langer Straße und Bebelstraße, und ab dem ersten Stock zwei Neubauten.
 
Dadurch gäbe es mehr Lichteinfall als im bisherigen Massiv-Bau. Für Wohnungen wäre das besser geeignet. Als Mieter würden dieselben Einrichtungen wie bei Variante drei gesucht. Allerdings käme auch diese Variante mit geschätzt 31,3 Millionen Euro nicht günstig daher. Wie viel davon durch Förderprogramme übernommen werden könnte, steht laut Verwaltung noch nicht fest.
 

Investorenwettbewerb als letzte Option?

Bei der letzten Variante würde das Haus von der Stadt gekauft. Während des Abbruchs würde ein neuer Eigentümer für den Standort in einem Investorenwettbewerb gesucht. Wie hoch der Verkehrswert des Hauses ist, soll ein Gutachten klären. Das liegt voraussichtlich im Oktober vor. Allerdings könne das Verfahren zu einer jahrelangen Verzögerung bei der Entwicklung des Hauses führen, mahnt die Verwaltung.
 
Die DIH bevorzugt Variante zwei, gefolgt von drei und vier. Die DIH gehört zur Deutschen Immobilien Holding. Deren Aufsichtsratsvorsitzender ist Werner Uhde. Nach Jahren des Stillstands hatte er Ende 2018 neue Varianten für die Wiederbelebung des ehemaligen Kaufhauses ins Spiel gebracht.
 
Foto: Wie geht es weiter mit dem Hertie-Komplex? Darüber berät heute der Bauausschuss.
 

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