Halbtote Hündin Betty erholt sich beim Tierarzt – Zur Behandlung spenden Bürger fünfstelligen Betrag

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Nachdem zu Monatsbeginn die American Bully Betty halbtot an der B212 in Bookholzberg gefunden wurde, kam sie in eine Tierarztpraxis. Allem Anschein nach hatte die Hündin als Gebärmaschine für den Hundekampfnachwuchs gedient und wurde letztlich zum Scharfmachen von Kampfhunden eingesetzt. Ihr Verhängnis erzeugte großes Mitgefühl, sodass neben vielen Sachspenden auch eine fünfstellige Summe an Geldspenden für die Behandlung zusammenkam.
„Was mit ihr passiert ist, übersteigt unsere Vorstellungskraft“, erklärt Yvonne Preiß, tierärztliche Praxismanagerin einer Delmenhorster Tierarztpraxis in emotionalen Worten, wie sehr sie das Schicksal der Hündin Betty mitnimmt. Eine Autofahrerin hatte Betty Anfang September mit schwersten Verletzungen am Rande der B212 bei Bookholzberg entdeckt und in die Tierarztpraxis gebracht. Betty besaß unzählige Verletzungen, davon hauptsächlich im vorderen Bereich des Körpers.

Tierarztpraxisteam glaubte zunächst nicht an Bettys Überleben

Aufgrund vieler offener, klaffender Wunden, zahlreicher Einbisse und mehrerer Durchbissfrakturen war sie blutüberströmt. Zusätzlich war ein Ohr völlig verstümmelt und die Hündin stark unterkühlt. Tierärztin Dr. Angelika Hoffmann teilt mit: „Betty war quasi nicht mehr am Leben“. Vom ersten Eindruck her sahen sie und ihr Team kaum eine Überlebenschance für das Tier.
Schließlich schlugen die eingeleiteten Erstmaßnahmen in Form von Infusionen und Antibiotika an und so konnten sie Bettys Leben wider Erwarten retten. Im Anschluss haben Dr. Hoffmann und ihr Team die Hündin wieder aufgepäppelt. Bereits beim ersten Anblick der Verletzungen hatte das Praxisteam einen Verdacht, woher diese stammen könnten, nämlich einem Hundekampf. Allmählich gelang es ihnen das Rätsel um Bettys Vergangenheit zu lösen.

Betty brachte bis zu 80 Welpen auf die Welt

In Deutschland ist die Hunderasse Amerikanische Bulldogge (oder Pocket Bully), der sie angehört, nicht zugelassen. Von Belgien ist die Hündin nach Deutschland eingeführt worden und wohl an die Hundekampfszene geraten, die in Delmenhorst auf besonders viele Menschen Reiz ausübt. Hier sei Betty quasi als Gebärmaschine benutzt worden. Schätzungen von Dr. Hoffmann und Preiß zufolge habe die Hündin im Verlauf ihres Lebens rund 80 Welpen zur Welt gebracht.

Handel mit Kampfhundewelpen ist auf dem Schwarzmarkt sehr ertragreich

Es sei ein äußerst gewinnbringendes Geschäft, weil solche Hundewelpen ohne Papiere mit vierstelligen Summen in der Szene auf dem Schwarzmarkt gehandelt würden. Als Betty nun aber im Alter von zehn Jahren nicht mehr jung genug dafür war, um noch ausreichend gesunden Nachwuchs zu zeugen, wurde sie dafür missbraucht, Beißopfer anderer Hunde zu sein, die scharf gemacht werden sollten. Wie Müll sei die Hündin danach am Straßenrand zum Sterben abgelegt worden.

Bürger spendeten bislang 15.000 Euro

Auf die Berichterstattung über Bettys Schicksal in den lokalen Medien folgte eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Sogar eine Facebook-Seite wurde eingerichtet, um über die Hündin zu berichten und die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme herzustellen. Sowohl zahlreiche Sachspenden als auch Geldspenden von mittlerweile insgesamt etwa 15.000 Euro gingen in der Praxis ein. Damit könne die teure Behandlung der Hündin bis an ihr Lebensende finanziert werden.

Suche nach einem neuen Heim für Betty läuft

Von Seiten der Polizei wurde ein Verfahren eingeleitet. Zu diesem Fall hat sie schon vielerlei Hinweise erhalten, die nun abgearbeitet werden. Für das Praxisteam geht es nun vor allem darum, ein neues Zuhause für Betty zu finden. Weihnachten dürfte sie so weit sein, dass sie vermittelt werden kann.
In Absprache mit dem zuständigen Tierheim in Bergedorf werde nun geprüft und schließlich entschieden, wer die Hündin aufnehmen darf. Es gibt bereits zahlreiche Bewerber. Auf keinen Fall werde es aber an Betty scheitern, da sie, trotz allem, was sie durchgemacht hat, Menschen und Hunden gegenüber nicht im Geringsten aggressiv sei.
Bild: Hündin Betty, die fast totgebissen und am Straßenrand liegen gelassen wurde, erholt sich in einer Delmenhorster Tierarztpraxis. Bildquelle: NonstopNews.

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2 Kommentare
  1. Lena sagte:

    Es ist grausam, entsetzlich und unmenschlich was diesem liebevollen Wesen der lieben Betty angetan wurde. Wenn ich mit solchen Geschichten konfrontiert werde, schäme ich mich ein Mensch zu sein. Und dann denke ich an die guten Menschen, die Betty helfen und an diese Menschen da draußen, die genauso berührt und mitgenommen sind wie ich, die mit Betty mitleiden und für sie beten.
    Ich hoffe und wünsche mir von ganzem Herzen, dass diese Bestie, die das getan haben, hart dafür bestraft werden.

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  2. H.T sagte:

    Ich frage mich wie verdorben ein Mensch sein muss, um einem Tier so etwas anzutun. Welch schlechte Charaktere muss ein Mensch haben, um sich an Hundekämpfen zu erfreuen.
    Ich hoffe, die Polizei findet diese Verbrecher und auf einen Richter der alle Möglichkeiten ausschöpft.

    Antworten

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