Hacker manipulieren Wasserwerk in Florida – In gleicher Weise ist das in Delmenhorst nicht möglich

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Genau vor einer Woche am Freitag, 5. Februar, gab es einen Hackerangriff auf ein Wasserwerk in der Stadt Oldsmar im US-Bundesstaat Florida. Von einem oder mehreren unbekannten Tätern wurde dem Wasser eine um ein Vielfaches höhere Konzentration Natriumhydroxid (NaOH) zugeführt. Rechtzeitig fiel die Sabotage auf. Delmenews fragte bei der Stadtwerkegruppe Delmenhorst (SWD) nach, wie es um die Sicherheit des Wasserwerks, Albertusweg 120, in Annenheide bestellt ist.
 
Jemand verschaffte sich über das Computersystem von Oldsmar, einer Kleinstadt im Pinellas County im Westen Floridas, Zugang zum System des dortigen Wasserwerks. In der Folge wurde das Wasser chemisch verunreinigt. Über hundertmal so viel NaOH wie üblich soll hineingeleitet worden sein. NaOH kommt dort in einer Wasseraufbereitungsanlage zum Einsatz, um den Säuregehalt des Wassers zu regulieren und Metalle aus dem Trinkwasser zu beseitigen.
 

Mitarbeiter bemerkten Veränderung und handelten unverzüglich

Hautirritationen und andere gesundheitliche Schäden kann NaOH in hoher Dosis bewirken. Aufmerksames Personal der betreffenden Anlage registrierte die Manipulation umgehend und hob diese auf. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bürger, weil zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen existieren, die eine Zufuhr von Chemikalien ins Wasser unterbinden.

Selbst wenn es länger gedauert hätte, Notiz von der Sabotage zu nehmen, müssten 24 bis 36 Stunden vergehen, ehe das verunreinigte Wasser ins Versorgungssystem geraten wäre. Ermittlungen zu diesem Vorfall hat das FBI, die zentrale Sicherheitsbehörde der USA, aufgenommen. Fachleute vertreten die Meinung, dass kommunale Systeme und dabei insbesondere Systeme der Wasserversorgung für Cyber-Attacken gegebenenfalls einfache Ziele bilden.
 

Chemikalien werden dem Wasser hier nicht beigefügt

Das hängt mit der nicht selten vorkommenden Unterfinanzierung kommunaler Verwaltungen zusammen. In Anbetracht dessen und der zunehmenden Digitalisierung bei der öffentlichen Versorgung besteht für Experten eine große Wahrscheinlichkeit, dass wesentliche Systeme, wie eben jene der Wasserversorgung auch künftig Opfer von Hackern werden.

Mit diesem konkreten Ereignis konfrontierte Delmenews die SWD, die das Delmenhorster Wasserwerk in Annenheide betreibt. „Ein derartiger Vorfall wie in Florida kann bei uns vom Grundsatz her nicht passieren. In Florida werden offensichtlich dem Wasser Chemikalien beigemischt, und Hacker haben die Dosierung geändert. Wir fügen unserem Wasser keine Chemikalien zu. Dementsprechend kann auch keine Dosierung geändert werden“, erklärt Britta Fengler, Pressesprecherin der SWD.
 

IT-Systeme der SWD werden up to date gehalten und permanent kontrolliert

Auf die Frage, wie die SWD das hiesige Wasserwerk vor solchen Cyber-Attacken schützt, antwortet sie: „Darüber hinaus entsprechen unsere IT-Systeme immer dem Stand der aktuellen Technik und sind stets mit den neuesten Firewalls ausgestattet. Weiterhin werden unsere IT-Systeme, als Betreiber kritischer Infrastrukturen, vom Gesetzgeber ständig überprüft und zertifiziert.“
 
Bild oben: Vor Angriffen von Hackern sieht die Stadtwerkegruppe Delmenhorst das hiesige Wasserwerk durchaus gewappnet.

Bild unten: Anders als in den USA kommen hier keine Chemikalien ins Wasser des Wasserwerks.

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