Gnadenhof Ganderkesee Delmenhorst und umzu bangt um Existenz – 20-jähriges Jubiläum naht

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Seit 19 Jahren kümmert sich der Gnadenhof Ganderkesee Delmenhorst und umzu e. V. um alte Hunde, die in seine Obhut gegeben werden. Der Verein mit Sitz im Ganderkeseer Immerweg 21 päppelt den besten Freund des Menschen wieder auf, vermittelt diesen weiter oder gibt ihm für die letzten Jahre seines Daseins ein Zuhause. Nun kämpf der Gnadenhof, der auf Spenden angewiesen und durch die Corona-Pandemie zusätzlich gebeutelt ist, selbst ums Überleben.
 
„Der Verein wurde 2001 gegründet. Anfangs waren wir der einzige Gnadenhof in der Region. Jetzt hat fast jedes Tierheim einen Gandenhof, der verschiedene Tiere versorgt“, erklärt Rainer Broschk, Gründer und Vorsitzender des Gnadenhofs Ganderkesee Delmenhorst und umzu. Zwar hat der Verein nach seinen Angaben zwischen zehn und 20 Mitglieder, aber die Unterbringung der Hunde stemmt er gemeinsam mit dem Vereinsmitglied Olaf Rothe, der zurzeit in Harpstedt vier Vierbeiner unterhält.
 

Momentan werden zehn Hunde betreut

Seinerseits hat Broschk, der bis zum Alter von 46 Jahren als Kraftfahrer tätig war, zurzeit sechs Hunde. Im Januar soll sich eine weitere Fellnase dazugesellen. Der 68-Jährige erinnert sich: „Zu Hochzeiten hatte ich 17 Hunde.“ Laut dem gelernten Gerüstbaumonteur Rothe, der zuletzt als Kraftfahrer im Nahverkehr arbeitete, waren es bei ihm bis zu 15 Tiere.

Rund 30 Hunde wurden also vom Gnadenhof gleichzeitig beherbergt. Aktuell sind es deren zehn. Ursprünglich auf die Region ausgelegt, werden inzwischen Vierbeiner aus ganz Deutschland aufgenommen. Der letzte Neuzugang kam Brosch zufolge aus Plön. „Mich erreichen viele Anfragen, Hunde aufzunehmen“, berichtet er. Unter diesen sind aber auch viele dubiose und fragwürdige, wie beispielsweise aus Rumänien, von denen er Verein Abstand nimmt.
 

500 Hunden wurde bislang geholfen

An den Nagel hängen musste Broschk das Kraftfahren nach eigener Aussage aufgrund von Rückenbeschwerden, woraufhin er den Verein ins Leben rief. Schon zuvor hatte er sich vorgenommen, nach der beruflichen Karriere etwas mit Hunden zu machen. Broschk gibt offen zu: „Heute würde ich mich wohl nicht noch einmal so entscheiden.“

Seinem 54-jährigen Mitstreiter Rothe geht es vor allem an die Nieren, wenn Hunde eingeschläfert werden müssen. „Man hängt irgendwann an den Tieren und schließt sie ins Herz“, teilt er mit. Nach Schätzung von Broschk wurden von rund 500 Hunden, die an der Fürsorge des Gnadenhofes teilhatten, nahezu 200 Hunde eingeschläfert.

Wer dort einen Hund abgibt, muss dafür 500 Euro bezahlen. Da das Halten der Hunde aber auch mit großem Aufwand verbunden ist, kann Broschk zufolge damit trotzdem kein Geld verdient werden. Ohne eine ordentliche Portion Idealismus kann das überhaupt nicht geleistet werden. Er ist sich bewusst: „Das Leben besteht nicht nur aus Hunden.“ So erlitt der Vereinsgründer in den vergangenen fünf Jahren drei Lungenentzündungen.
 

Für einen Raum in Schoones Hundezentrum in Bookholzberg fehlt Geld

Nicht zuletzt durch das grassierende Coronavirus muss er sich derzeit besonders vor einer erneuten Lungenentzündung hüten. Über die Aufnahme von Hunden im Hause Broschk entscheidet auch die Frau des Vorsitzenden, die er vor fünf Jahren heiratete. Sie gehört dem Verein ebenfalls an und ist dort Kassenwartin. Ihre Bekanntschaft mit Broschk reicht schon ein Vierteljahrhundert zurück.

Außerdem liegt dem Gnadenhof ein Angebot von Schoones Hundezentrum aus Booholzberg, Huder Straße 42, vor, das auch ein Hundecafé betreibt. Der Verein soll dort einen Raum zur freien Verfügung erhalten, müsste diesen aber selbst ausstatten. Um das bewerkstelligen zu können, mangelt es nach Broschks Angaben an 30.000 Euro.

Genauso wie anderen Tierschutzvereinen macht die anhaltende Corona-Pandemie auch dem Gnadenhof Ganderkesee Delmenhorst und umzu zu schaffen. Der Verein ist nämlich rein spendenfinanziert. Im Zuge der Corona-Krise hat die Spendenbereitschaft spürbar nachgelassen. So waren die Spendendosen vor dem Ausbruch der Pandemie deutlich gefüllter. Zusätzlich hat die Zahl der Geschäfte abgenommen, die den Gnadenhof zum Beispiel mit Hundefutter unterstützen.
 

Zu Spenden wird aufgerufen

Hinzu kommt, dass es dem Verein nicht gestattet ist, Rücklagen zu bilden. Die finanzielle Notlage ist bereits so prekär, dass nicht für eine notwendige, wichtige Operation eines Tieres aufgekommen werden kann. Eigentlich gäbe es am 24. August 2021 das 20-jährige Bestehen zu feiern, doch ob der Gnadenhof überhaupt bis dahin fortbestehen kann, ist derzeit mehr als fraglich.

Damit er am Leben erhalten bleibt, werden unbedingt Spenden benötigt, weshalb der Verein an die Mitmenschen um Unterstützung appelliert. Jede Person, die gern dazu beitragen möchte, kann in das Spendenkonto des Gnadenhofs Ganderkesee Delmenhorst und umzu e. V. unter der folgenden Internationalen Bankkontonummer (IBAN) einzahlen:
DE86 2806 7170 0710 5851 00.
 
Bild: Damit der Gnadenhof Ganderkesee Delmenhorst und umzu e. V. um den Gründer und Vorsitzenden Rainer Broschk alten Hunden wie diesen beiden weißen Schäferhunden auch in Zukunft helfen kann, sind Spenden gefragt.

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