Geplantes Theaterstück entsetzt Högel-Opfer – Fehlendes Fingerspitzengefühl im Fokus

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Heute wurde bekannt, dass im Februar 2020 am Staatstheater Oldenburg ein Dokumentarstück uraufgeführt werden soll, das den Fall Niels Högel thematisiert. Auch Zitate der Opferangehörigen sollen verwendet werden, um die Ereignisse aus der Perspektive der Angehörigen und Überlebenden zu schildern. Christian Marbach, Sprecher der Opfer von Niels Högel ist entsetzt – auch wegen des Zeitpunkts.
„Da fehlt mir der künstlerische Zugang“, sagt Christian Marbach. „Der Prozess hat noch nicht einmal angefangen und wir sind schon im Merchandising-Verfahren“, sagt er mit bitterem Unterton. Marbach setzt darauf, dass ihm von einem der Theaterverantwortlichen in den kommenden 24 Stunden einmal die Idee und das Konzept des Stückes erklärt werde, wie er sagt.
Notfalls Kontakt zum Minister
Andernfalls will Marbach, der den Zeitpunkt als äußerst unpassend kritisiert, den niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (CDU) einschalten, immerhin befinde sich das Staatstheater in öffentlicher Trägerschaft. In einer Facebookgruppe hat Christian Marbach unter anderem dies zum Thema kommentiert: „Ja, wir hatten uns über das fehlende Interesse der Landesregierung beschwert und uns mehr Aufmerksamkeit durch die Landespolitik gewünscht. Aber von einer staatlich geförderten Theaterinszenierung zur Unterhaltung war da nicht die Rede…“
Dass der Fall Niels Högel, der vermutlich der größte Serienmord in der deutschen Nachkriegsgeschichte ist, vermutlich eines Tages womöglich sogar verfilmt werden wird, ist auch Marbach bewusst. Dennoch kritisiert er die Pläne des Staatstheaters noch vor dem Prozessbeginn scharf als äußerst unpassend: „Da fehlt einfach jegliches Fingerspitzengefühl.“
 
Foto oben: Christian Marbach, hier bei einem Treffen mit Hinterbliebenen der Högel-Opfer, ist entsetzt über die Theaterpläne.

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