Ganderkesee gehört zu Preisträgern beim Bundeswettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“

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Unter 40 preisgekrönten Kommunen im bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ ist als einzige Kommune der Region die Gemeinde Ganderkesee vertreten. Eine Auszeichnung erhielt sie für die Projektidee zur Förderung von Stadtnatur und Insekten im Siedlungsraum. Vom Bundesumweltministerium (BMU) fließen 25.000 Euro zur Realisierung des Zukunftsprojekts „Entwicklung des Neuenlander Moores als Schwerpunktbiotop für amphibische und faunistische Lebensräume, CO2-Speicherstätte und Naturerfahrungslandschaft“.
 
„Es gab insgesamt 322 Wettbewerbsbeiträge, daher freue ich mich umso mehr, dass die Projektidee der Gemeinde Ganderkesee bei der Jury so großen Anklang gefunden hat“, betont Ganderkesee Bürgermeisterin Alice Gerken. Sie ergänzt: „Der hohe Wert einer intakten Natur wird uns in einem Jahr wie diesem ganz besonders deutlich.“ Carsten Wünker, Ganderkesees Fachdienstleiter Natur, erklärt: „Die Moorlandschaft mit seinem Gesamtartenpotenzial wird sicher einen deutlichen Schub bekommen.“
 

Naturhaushalt soll im Norden des Neuenlander Moores gefördert werden

Auf seine Initiative ging das Projekt zur Entwicklung des Moores im Norden der Gemeinde zurück, mit dem sich Ganderkesee beim Wettbewerb bewarb. „Auch der neue Stellenwert als Erholungslandschaft wird gestärkt“, ist Wünker überzeugt. Wirklich sichtbare Resultate sind jedoch wahrscheinlich erst nach zwei oder drei Jahren zu erreichen.

Blühflächeninitiativen stellt die Gemeinde schon seit Beginn der 1990er Jahre auf die Beine. Anfänglich blieb das auf Agrarflächen begrenzt. Später fanden durch den Schwund eines Großteils an Insekten ebenso Gewerbeflächen, kommunale Flächen und Hausgärten Berücksichtigung. Im nördlichen Teil des Neuenlander Moores strebt Ganderkesee die Weiterentwicklung des Naturhaushaltes an.
 

Für die heimische Tierwelt mangelt es an Wasser

Dieser verfügt über zahlreiche kleine Grundstücksparzellen, die jeweils separat verwendet oder bearbeitet werden können, jedoch zumeist ungenutzt bleiben. Wünker berichtet: „Die vorhandene Verbrachung bewirkt eine Verdrängung der bisherigen Wertigkeiten des Moorstandortes. Auch die fortgeschrittene Entwässerung des Moores hat die Wertewandlung beschleunigt.“

Als ungenügend wird der Wasserpegel im Hinblick auf natürlich im Moor vorkommende Arten bewertet. „Für die Arten der südlich angrenzenden Geest ist der Standort hingegen zu nass und zu sauer“, merkt der Leiter des Fachdienstes Natur an. Selbst unter den Umständen eines heißen und trockenen Untersuchungsjahres ergab ein Monitoring im Jahr 2018 eine Vielzahl von Heuschrecken, aber ein begrenztes Auftreten von Libellen, Amphibien sowie einer Reptilienart.
 

Mehr Lebensraum für Amphibien, Reptilien und Libellen

Damit sich der Naturhaushalt dort überhaupt vorantreiben lässt, müssten die Flächen offen gehalten als Grünland bewirtschaftet werden. „Es ist geplant, aus dem sehr kleinteiligen Flächenzuschnitt Grundstücke zu größere Einheiten zusammenzufassen und dann ganzheitlich zu bewirtschaften“, erläutert Wünker.

Weiter führt er aus: „Dies ermöglicht die Veränderung des Wasserstands in Teilbereichen des Moores. Damit erhöht sich das CO2-Bindungspotenzial des Moorstandortes.“ Ein Anstieg des Wasserstands stelle zudem ein Gleichgewicht für die moortypische Pflanzenwelt her und beuge dem Vorkommen von in diesem Fall unliebsamen Bäumen und Sträuchern vor.

Mit der Anlage von Kleingewässern in hinreichender Tiefe soll en die Flächen als Lebensraum für Amphibien, Reptilien und Libellen gestärkt werden. Ein Lebensraum für sämtliche Lebensphasen der Tiere werde im Zusammenhang mit einer Wasserstanderhöhung geschaffen. „Für die Umsetzung des geplanten Entwicklungskonzeptes haben wir Kooperationspartner gefunden“, freut sich Wünker. Im Hinblick auf „Wasserstandsanhebungen nebeneinanderliegender Flächen“ verfüge der Landkreis Oldenburg über Kompetenz.
 

Moor wird in Zukunft mehr Möglichkeiten bieten

Vermittelt werden könnte den Bürgern das Projekt als Bildungs- und Erfahrungskomponente von der NABU-Ortsgruppe Ganderkesee. „Wir werden in Neuenlande künftig ein Moor mit vielen Möglichkeiten haben“, unterstreicht Gerken. Das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ organisiert den Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“.

Gefördert wird dieser im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des BMU. Informationen zu allen ausgezeichneten Projektideen sind über www.wettbewerb-naturstadt.de und https://www.wettbewerb-naturstadt.de/zukunftsprojekte/ganderkesee.html
erhältlich.
 
Bild oben: Ganderkesees Bürgermeisterin Alice Gerken und Carsten Wünker, Fachdienstleiter Natur freuen sich über die Würdigung beim Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“. Bildquelle Gemeinde Ganderkesee / Hauke Gruhn
 
Bilder unten: Das Neuenlander Moor, von dem hier Aufnahmen aus der Vogelperspektive gezeigt werden, soll künftig im Sinne der Tierwelt weiterentwickelt werden. Bildquelle: Dr. Tim Roßkamp

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