Für Umweltkrankheiten sensibilisieren – Lafu gibt am 1. Juli Hybrid-Vortrag an der VHS

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In Kooperation mit dem Delmenhorster Labor für Umweltuntersuchungen (Lafu), Labor für chemische und mikrobiologische Analytik, bietet die Volkshochschule (VHS) Delmenhorst am kommenden Freitag, 1. Juli, einen Vortrag an. Dieser läuft unter dem Titel „Umweltkrankheiten. Welche Einflüsse betreffen meine Gesundheit und die der Menschen weltweit?“. Teilnehmer können ab 18 Uhr sowohl vor Ort zugegen als auch online zugeschaltet sein.
 
Obwohl weltweit ein Viertel aller Todesfälle auf Umweltbelastungen zurückzuführen sind, sind Umwelterkrankungen vergleichsweise schlecht untersucht. Die drei Hauptgründe liegen darin, dass Umwelterkrankungen in erster Linie ärmere Menschen, Minderheiten und Kinder betreffen. Weiterhin sind Umwelterkrankungen teilweise nur mit aufwendiger Diagnostik auf bestimmte Ursachen zurückzuführen und nicht zuletzt stehen die Interessen internationaler Unternehmen, die durch ihre Geschäftspraktiken und Produkte Umwelterkrankungen bedingen, im Weg.
 

Kontrolle erfolgt erst, nachdem Stoffe auf den Markt gebracht werden

Je nach Krankheit lassen sich bis zu über die Hälfte der Fälle vermeiden, beispielsweise durch Auflagen in Bezug auf Luft- und Wasserverschmutzung oder konsequenter Regulierung von Chemikalien. Problematisch ist, dass die Regulierung vieler Stoffe gegenüber deren Markteinführung hinterherhinkt, sodass Umwelterkrankungen tendenziell weiter zunehmen.

Die auslösenden Umweltfaktoren sind vielfältig und umfassen zum Beispiel Gefahrstoffbelastungen an Arbeitsplätzen in Landwirtschaft und Industrie, Rückstände in Lebensmitteln und Wasser, Wohngifte in Innenräumen und diverse weitere Schadstoffkontaminationen bis hin zu Radioaktivität und Lärm. Menschen, die von Umweltkrankheiten betroffen sind, leiden häufig unter unspezifischen, teilweise neurologischen Symptomen, sodass die Diagnose oft nur durch spezialisierte Mediziner möglich ist.
 

Grenzwerte stellen keinen Schutz sicher

In vielen Fällen haben Patienten mit Fortschreiten der Erkrankung mit immer stärkeren Symptomen zu kämpfen und sind auf eine wachsende Zahl von Stoffen sensibilisiert. Doch selbst mit Diagnose werden Menschen, die von Umwelterkrankungen betroffen sind, oft nicht ernst genommen und wird ihr Leiden einseitig aus Sicht der Psychologie betrachtet.

Für Betroffene ist es oft nur schwer möglich, die Ursachen ihrer Erkrankung nachzuweisen, insbesondere, weil es sich in vielen Fällen auch um einen Mischeffekt mit einer Vielzahl an Belastungen handelt, die ungenügend untersucht sind. Auch wenn sogenannte Grenzwerte eingehalten werden, wird der Verbraucher irregeführt, da statt des Schadstoffcocktails nur die jeweiligen Einzelstoffe beurteilt werden und somit eine angebliche Sicherheit vorgetäuscht wird.

Diese Grenzwerte sind oft dazu geeignet, das Krankmachen mit Giftkonzentrationen unterhalb der Grenzwerte zu legalisieren. Insbesondere berücksichtigen diese nicht die Kombinationswirkungen von mehreren schädlichen Chemikalien, die gleichzeitig etwa in einem Lebensmittel enthalten sind und hunderten von weiteren Schadstoffen, denen wir in unserem Lebensumfeld ausgesetzt sind.
 

Chemische Verschmutzung ist weltweit auf bedrohlichem Niveau

Zu Jahresbeginn wurde der Grad der chemischen Verschmutzung auf dem Planeten erstmals wissenschaftlich beziffert. Erschreckende Resultate gingen daraus hervor. So übertrifft die Zahl der Schadstoffe den Spielraum für die Sicherheit der Erde bei weitem und sorgt für instabile Umweltbedingungen für Zehntausende Jahre.

Ferner beginnt die EU nach der UN nun verstärkt damit, die Probleme, die mit der Vielzahl an Chemikalien in der Umwelt einhergehen, mit dem European Green Deal ernst zu nehmen. Außerdem nimmt die wissenschaftliche Erforschung von Kombinationseffekten Fahrt auf.

Ann-Kathrin Seiz (Master of Science), Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin der Fachabteilung für Wasser am Lafu, präsentiert gemeinsam mit Diplom-Ingenieur Gary Zörner, Gründer und Leiter des Lafu, in Raum 08 vom Kulturhaus Wilhelm Schroers die neuesten Erkenntnisse aus der internationalen Wissenschaft und Forschung. Ursachen und interessante Beispiele von Umwelterkrankungen sowie die körperlichen Mechanismen hinter den oft unklaren Symptomen werden zur Sprache gebracht.
 

Teilnahme kostet neun Euro

Des Weiteren wird auf den Umgang von Behörden mit Innenraumgiften, unter anderem an Schulen, eingegangen und dargelegt, warum bei der Zulassung von Produkten und Chemikalien eine Beweislastumkehr angewendet werden sollte, in der zum Beispiel die Hersteller nachweisen, dass ihr Produkt keine Gesundheitsgefährdung darstellt.

Gesellschaftliche Prägungen führen zum Unvermögen nicht sichtbare Gefährdungen wahrzunehmen. Psychologisch trägt das auch dazu bei, schlimme, schmerzhafte, quälende Dinge auszublenden. Häufig besitzen ökonomische Interessen grundlegende Bedeutung haben. Bereitwillig beantworten die beiden Referenten Fragen und sogar eine lebhafte Diskussion ist ausdrücklich erwünscht.

Interessierte können sich per Anruf unter (04221) 981 800 oder via E-Mail an anmeldung@vhs-delmenhorst.de anmelden. Bei persönlicher Anwesenheit lautet die Kursnummer 22A5311. Wird der Vortrag online mitverfolgt, lautet die Kursnummer 22A5313. Eine Abendkasse wird für den Fall eingerichtet, dass sich jemand spontan zum Besuch entschließt. Zum Preis von neun Euro kann man dabei sein. Vor Ort läuft die Veranstaltung unter 2G-Bestimmungen ab, das heißt, es besteht eine Empfehlung zum Tragen einer Maske und ein Impf-Nachweis wird verlangt.
 
„Umweltkrankheiten. Welche Einflüsse betreffen meine Gesundheit und die der Menschen weltweit?“ Ann-Kathrin Seiz MSc. und Dipl.-Ing. Gary Zörner
Veranstaltungsort: Kulturhaus Wilhem Schroers; VHS Delmenhorst, Raum 08; Am Turbinenhaus 11; Nordwolle
Uhrzeit: 18.00 bis 20.15 Uhr
Datum: 1. Juli
Preis: 9 Euro

 
Bild: Ann-Kathrin Seiz und Gary Zörner vom Lafu zeigen mithilfe von Forensiklampen Schimmelproben und die Probenahmetechnik für Schadstoffe von Gebäuden.

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