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Frauenmarsch und Gegendemonstration halten Innenstadt in Atem – Polizei verhindert Zusammenstoß – Videos und Galerie

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Neben der Feier zur Einweihung der neuen Innenstadt hielten heute, 5. Mai, auch der „Frauenmarsch“ und eine Gegendemonstration die Innenstadt in Atem. Am Frauenmarsch nahmen etwa 100 Personen teil, an der Gegendemonstration zeitweise bis zu 250. Mehrmals mussten Polizisten Zusammenstöße zwischen beiden Gruppen verhindern.
Den Anfang machte die Gegendemonstration, die um elf Uhr vom Bahnhof zur Hotelwiese marschierte und um 13 Uhr noch eine Kundgebung auf der leeren Fläche Am Wollepark 1 bis 5 durchführte. Ein breites Aktionsbündnis hatte dazu aufgerufen. Neben der „Linksjugend solid“, den Grünen und der SPD nahmen auch zahlreiche Ratsherren und -frauen daran teil. Marianne Huismann und Harald Schneewind von den Grünen, Bettina Oestermann und Gabi Baumgart von der SPD und Edith Belz (Linke) schauten zu.

Kurku: „Wir zeigen hier Haltung“

Auch Delmenhorsts Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag und der Landtagsabgeordnete Deniz Kurku (beide SPD) waren dabei. „Das, was wir hier machen, ist Haltung zeigen“, sagte er den Demonstranten. Das Motto des Frauenmarsches, gegen sexuelle Gewalt an Frauen zu demonstrieren, sei nur ein Vorwand. „Es geht einfach nur darum, zu hetzen und einfache Lösungen darzubieten.“ Verbrechen, darunter Missbrauch an Frauen, gäbe es, und die Täter müssten nach den Gesetzen bestraft werden. „Es ist kein Privileg dieser Leute, uns zu bestimmen, wie unsere Gesetze funktionieren“, sagte er an die Frauenmarsch-Teilnehmer – die aber nicht zugegen waren.
Kurku warf der AfD als seiner Meinung nach inoffiziellen Veranstalter des Frauenmarsches und rechtspopulistische Partei vor, nur mit Abschiebungen und härteren Strafen gesellschaftliche Probleme lösen zu wollen. Ihn störe, dass über den Ausspruch „das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ einige versuchten, alle ihre Äußerungen zu legitimieren. „Ich darf als Demokrat auch sagen, wenn’s Schwierigkeiten gibt in Deutschland“, fuhr Kurku fort. Die AfD rede zwar viel über Flüchtlinge, aber nicht mit diesen und habe daher keine Ahnung von ihnen. „Wenn’s euch tatsächlich um die Rechte der Frauen geht, dann arbeitet mal mit. Und hört auf mit diesen blöden Vorurteilen.
Unter den weiteren Teilnehmern der Gegendemonstration war Karl-Günter Ziesmer. „Wir wollen den Rechten keine Luft lassen“, erklärte er den Grund für seine Teilnahme. Die Frauenrechte seien nur ein Vorwand für den Frauenmarsch. Ähnlich sah es Fiona Bartels von den Jusos: „Wir müssen ein Zeichen Rechts setzen.“ Die pensionierte Lehrerin Waltraud Kurzhals-Dingel meinte, sie habe auch mit afghanischen Flüchtlingen gearbeitet – und beste Erfahrungen mit ihnen gemacht.

Frauenmarsch mehrfach von Gegendemonstranten gestört

Um 14.10 Uhr startete der Frauenmarsch vom Nordwolle-Parkplatz. Anders als ursprünglich geplant, marschierten dessen Teilnehmer nicht zum Rathaus, sondern von der Nordwolle südlich der Bahnstrecke am Bahnhof vorbei und dann zurück. Unterwegs trafen sie mit Parolen wie „Merkel muss weg“, „jetzt ist Schluss mit der Messerstecherei“ oder „wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ immer wieder auf Gegendemonstranten. Auch deswegen kam es zu Behinderungen des Innenstadt-Verkehrs.
So blockierte eine Gruppe mit einem Sit-in die Einmündung der Nordwollestraße in die Nordenhamer Straße. Auch neben der Städtischen Galerie wollten Gegendemonstranten zum Frauenmarsch vordringen. Immer wieder musste die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, einschreiten, um Zusammenstöße zu verhindern. Zu gewalttätigen Konfrontationen kam es glücklicherweise nicht.

Frauenmärsche umstritten

Zwar nahmen auch die AfD-Ratsherren Lothar Mandalka und Holger Lüders am Frauenmarsch teil. Mandalka wies im Vorfeld jedoch darauf hin, dass es sich nicht um eine offizielle Veranstaltung seiner Partei handelte. Er sei daher als Privatperson mit dabei.
Offiziell legt Ina Raabe, Mitglied der AfD aus Leer und Organisatorin der Frauenmärsche, Wert darauf, dass es ihr um den Kampf gegen Gewalt an Frauen gehe. Da unter anderen auf der Facebook Seite der Frauenmärsche und in einem Veranstaltungsflyer zum Delmenhorster Umzug aber auch ausländerkritische Aussagen stehen – darunter der Vorwurf, dass Frauen in Ländern wie Syrien oder dem Irak allesamt unterdrückt würden -, halten viele Mitglieder anderer Parteien oder Organisationen dies jedoch nur für einen Vorwand.
Die Macher kündigten an, dass dies nicht der letzte Frauenmarsch in Delmenhorst gewesen sein soll.
Foto oben: Während die Teilnehmer des „Frauenmarsches“ offiziell gegen Gewalt an Frauen auf die Straße gingen (links), warfen die Gegendemonstranten ihnen vor, das Thema nur als Vorwand für Hetze gegen Ausländer zu benutzen (rechts zwei Gegendemonstranten mit einem Plakat der Grünen).
Videos: Wir haben die Rede von Deniz Kurku auf der Gegendemonstration und eine Sitzblockade beim Frauenmarsch auf Video festgehalten.

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