Fort- und Zuzüge Thema in Sondersitzung von Ausschüssen – Arbeit Hauptgrund für Umzüge

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Warum ziehen Menschen nach Delmenhorst? Oder aus der Stadt fort? Diesen Fragen widmete sich heute, 13. September, eine Sondersitzung von Finanz- und Bauausschuss in der Markthalle. Vorgestellt wurde eine umfangreiche Untersuchung zum Thema.
 
Carolin Wandzik, Diplom-Geografin beim Untersuchungsinstitut Gewos, stellte die Ergebnisse der Wanderungsmotivbefragung 2018 vor. Damit ermittelte ihr Institut, warum Menschen nach Delmenhorst hinein- oder aus der Stadt fortziehen. 276 Zugezogene und 256 Fortgezogene (13 und 11 Prozent aller Zu- und Fortgezogenen) füllten dazu einen Fragebogen aus. Ausländische Staatsbürger wurden wegen häufiger Sprachbarrieren nicht befragt.
 

Viele Bremer unter Neubürgern

Eine Erkenntnis der Befragung: Die größte Gruppe an Neubürgern stammte aus Bremen (25 Prozent), gefolgt vom Landkreis (LK) Oldenburg (Ganderkesee) mit 19 Prozent und anderen Bundesländern (17 Prozent). Bei den Fortzüglern führte wiederum der LK Oldenburg (31 Prozent) vor Bremen und anderen Bundesländern (je 16 Prozent).
 
Vor allem die Nähe zum Arbeitsplatz (27 Prozent), günstige Mieten (20 Prozent) und Hauspreise (11 Prozent) nannten Neubürger als Gründe, warum sie an die Delme zogen. Fehlende Arbeit und Familie waren auch Hauptgründe für die Fortzügler (24 und 22 Prozent). Laut Wandzik ziehen viele Gutverdienende aus Bremen nach Delmenhorst – und paradoxerweise gutverdienende Delmenhorster nach Ganderkesee. Fehlendes Bauland spiele dabei nur eine untergeordnete Rolle.
 

Grundlage für Maßnahmen angezweifelt

„Das Image der Stadt ist nicht das Beste“, hob Wandzik ein weiteres Kriterium hervor. Thomas Kuhnke (Freie Wähler) zeigte sich trotzdem zufrieden: „Ich bin positiv überrascht, dass nur sechs Prozent der Befragten Delmenhorst nicht schön finden.“ Früher hätte es dazu zweistellige Werte gegeben.
 
Andere Ratsmitglieder sahen die Zahlengrundlage dagegen kritisch. Immerhin gab es 2017 genau 4.858 Personen, die in die Stadt hinein- oder aus dieser fortzogen. Entsprechend wunderte sich Detlef Roß (SPD), ob die Studie repräsentativ sei. Wandzik antwortete darauf nicht direkt, sondern erklärte, es sei eine Wahlbefragung gewesen.
 
Pedro Benjamin Becerra, als Vorsitzender des Integrationsbeirates in beratender Funktion im Finanzausschuss, wunderte sich, dass 30 Prozent der Befragten einen Hochschulabschluss besaßen. Laut Christoph Jankowsky, Fachdienstleiter Stadtentwicklung und Statistik, hätten einige soziale Gruppen eine höhere Bereitschaft, an solchen Umfragen teilzunehmen.
 

Empfehlung: weiteres Bauland schaffen

Wandzik empfahl, weiteres Bauland vor allem für Einfamilienhäuser bereit zu stellen, um das gute Preis-Leistungs-Verhältnis bei Immobilien zu erhalten. Dazu reichten Baulücken im Innenstadtbereich allein nicht aus. Und weiter am Stadtimage zu arbeiten.
 

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