Fast-Food-Mitarbeiter sollen mehr verdienen – Gewerkschaft NGG fordert zwölf Euro Stundenlohn

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Bislang wird den Arbeitskräften in Fast-Food-Restaurants in Delmenhorst in der Regel bloß der Mindestlohn gezahlt. Damit soll nach dem Willen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bald Schluss sein. In den aktuellen Tarifverhandlungen pocht sie auf eine Vergütung von zwölf Euro pro Stunde. Allerdings wurde von der Arbeitgeberseite eine deutliche Lohnerhöhung stets abgelehnt.
 
Wenn es nach der NGG geht, dann sollen die Beschäftigten in Fast-Food-Restaurants, wie beispielsweise McDonald’s oder Burger King, in Delmenhorst künftig besser entlohnt werden. „Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke – bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde“, kritisiert Dieter Nickel von der NGG Bremen-Weser-Elbe. Stattdessen verlangt die Gewerkschaft Löhne, die in der Stunde wenigstens bei zwölf Euro liegen.
 

Mindestlohn muss ein Ende haben

Als vorteilhaft wird diese Maßnahme auch für das Personal der folgenden Marken betrachtet: KFC, Nordsee, Pizza Hut, Starbucks, Tank & Rast sowie Vapiano. Mit zwei Filialen ist in Delmenhorst einzig der Marktführer McDonald’s vertreten. Dass momentan die Tarifrunde zwischen der NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) läuft, bildet den Rahmen.

Im gesamten Bundesgebiet werden von der Branche 3.000 Cafés und Restaurants betrieben, an denen 120.000 Arbeitskräfte aktiv sind. Nickel verleiht der Forderung Nachdruck: „Es ist höchste Zeit, vom Mindestlohn-Image wegzukommen. Die Menschen haben für ihre harte Arbeit eine faire Bezahlung verdient.“

Zurzeit genügen die Löhne kaum noch, damit sich die Mitarbeiter über Wasser halten können, ohne dass sie auf einen Zweitjob oder staatliche Hilfe angewiesen sind. „Milliardenschwere Konzerne wie McDonald’s zahlen so wenig, dass die Allgemeinheit einspringen muss. Heute müssen die Steuerzahler die Löhne und später die Renten aufstocken, damit das Geld zum Leben reicht – hiermit muss endlich Schluss sein“, Erklärt Nickel.
 

Streiks werden auch für Delmenhorst noch in dieser Woche in Erwägung gezogen

Ihm zufolge wiesen die Arbeitgeber bemerkbare Lohnsteigerungen bisher massiv zurück. Er droht mit Konsequenzen: „Die Wut der Beschäftigten ist groß. Wir rufen jetzt in ausgewählten Orten zu Protestaktionen und Warnstreiks auf, auch in Delmenhorst könnte es noch vor der nächsten Verhandlung zu Ausständen kommen.“

Am Donnerstag, 13. Februar, und Freitag, 14. Februar, werden die Tarifverhandlungen in Stuttgart weitergeführt. Diese ziehen sich bereits über die dritte Runde. Für einen verschärften Personalmangel in der Branche macht die NGG insbesondere die schlechte Bezahlung verantwortlich.

„Sowohl ausgebildete Fachkräfte als auch Quereinsteiger überlegen sich dreimal, ob sie den stressigen Job im Schnellrestaurant zum Billig-Tarif machen. Stattdessen wechseln sie häufig in andere Branchen – etwa zum Discounter an die Kasse“, merkt Nickel an. Ein wesentlicher Faktor, um Fachleute in der Branche zu halten sowie Schulabgänger für eine Ausbildung zu begeistern, sind seiner Meinung nach höhere Löhne in der Systemgastronomie.
 
Bild: Beschäftigte im Schnellrestaurant müssen 28 Minuten arbeiten, ehe sie sich diesen Hamburger zum Preis von 4,29 Euro kaufen können. Gegen Niedriglöhne bei den Fast-Food-Ketten geht jetzt die Gewerkschaft NGG vor. Bildquelle: NGG

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