Fall Kutz: Oberbürgermeister Jahnz und SVA-Präsident Engelbart reden Tacheles

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Gestern sorgte eine Meldung für Wirbel, dass der Delmenhorster AfD-Ratsherr Rainer Kutz bei einem Auswärtsspiel des SV Atlas ein Sweatshirt mit dem Aufdruck „Borussenfront“ trug, einer rechtsextremen Hooliganvereinigung. Oberbürgermeister Jahnz und Atlas-Präsident Manfred Engelbart finden deutliche Worte.
Bereits gestern hatten sich auf Nachfrage Lokalpolitiker und der Erste Stadtrat Markus Pragal von dem Verhalten distanziert, dass Kutz ein Shirt mit Aufdruck der rechtsextremen „Borussenfront“ getragen hatte. Heute haben sich auch Oberbürgermeister Axel Jahnz, der gestern auf dem Niedersächsischen Städtetag in Lüneburg war, sowie Atlas-Vereinspräsident Manfred Engelbart mit klaren Worten distanziert.
Engelbart: „Wir zeigen klare Kante!“
Stadionverbot für solche Fälle angekündigt
„Wir dulden so etwas nicht und zeigen klare Kante“, kommentiert Manfred Engelbart den Vorfall mit Kutz beim Auswärtsspiel in Uphusen. „Wenn Herr Kutz oder ein anderer Besucher beim Spiel im Delmenhorster Stadion solche oder ähnliche Kleidung trägt, bekommt er sofort Stadionverbot“, sagt Manfred Engelbart. Die Fanbeauftragte Kerstin Kiwus werde darüber hinaus mit Kutz über sein Verhalten reden und ihm die Problematik bewusst machen, verspricht Engelbart.
„Wir sind gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung“
„Der SV Atlas ist gegen Rassismus, gegen Diskriminierung und gegen Ausgrenzung, darüber hinaus verabscheuen wir jegliche Form von Gewalt“, betont Engelbart.
„Wer etwas sieht, kann mich ansprechen“
Dass es der SV-Atlas-Präsident ernst meint mit seiner Ankündigung, zeigt der folgende Umstand: „Wer im Stadion jemanden sieht, der mit solcher oder ähnlicher extremistischer Kleidung erscheint, kann sich sofort an mich wenden, ich kümmere mich darum.“ Dass auf die Kleidung von Kutz nicht in Uphusen reagiert worden sei, erklärt Manfred Engelbart so: „Wir hatten das nicht auf dem Schirm, wir haben es für ein normales Unterstützungsshirt von Borussia Dortmund gehalten. Wir werden aber nicht dulden, dass sich jemand so produziert. Daran werde ich mich auch messen lassen, denn ich bin alles, aber bestimmt nicht rechts.“
„Herr Kutz hat sich zu entschuldigen.“
Auch Oberbürgermeister Axel Jahnz findet zu dem Vorfall deutliche Worte. „Die AfD kritisiert gern populistisch, was falsch läuft. Jetzt ist sie an der Reihe, Herr Mandalka als Fraktionsvorsitzender hat das zu regeln.“ Rainer Kutz müsse sich zudem entschuldigen, „das ist das Mindeste, er hat der Stadt und dem SV Atlas geschadet.“ Axel Jahnz lässt keinen Zweifel daran, dass er Kutz nach seiner Sweatshirt-Aktion als ungeeignet hält, einen Ratsausschussvorsitz, besonders für den Bereich „Öffentliche Sicherheit“ zu führen.
„So ein Mann darf keinen Ausschussvorsitz bekommen“
„So ein Mann darf keinen Ausschussvorsitz bekommen, besonders nicht den der öffentlichen Sicherheit“, sagt Axel Jahnz. Der Posten des Ausschussvorsitzenden sei eine besondere Aufgabe. Sollte die AfD Kutz nicht selber von dem Posten abziehen, werde Jahnz in Zusammenarbeit mit den anderen Parteien alles in seiner Möglichkeit Stehende tun, dass Kutz ersetzt werde.
Die AfD distanziert sich
Auch die AfD distanziert sich von Kutz‘ Sympathiebekundung für die Borussenfront. Auf Nachfrage teilt Lothar Mandalka, der Fraktionsvorsitzende der AfD im Stadtrat, mit, „die AfD und ich distanzieren uns von dieser Organisation. Was Herrn Kutz dazu bewogen hat, ein T-Shirt zu tragen worauf der Name dieser Organisation steht kann ich Ihnen nicht sagen, dass müssen Sie Herrn Kutz schon selber fragen.“ Mandalka will nach der parteiinternen Besprechung der Angelegenheit das Ergebnis mitteilen.
Peter Stemmler droht mit Boykott
Inzwischen haben sich die Fraktionsvorsitzenden aller Fraktionen von dem Verhalten von Rainer Kutz distanziert. Peter Stemmler, der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Delmenhorster (UAD) und Mitglied im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, kündigte an, dass er den Ausschuss nicht mehr besuchen werde, wenn die Angelegenheit nicht bereinigt werde.
 
Foto oben: Oberbürgermeister Axel Jahnz und Manfred Engelbart kritisieren das Verhalten von Rainer Kutz
 

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