Experten beraten bei Verdacht einer Kindeswohlgefährdung – Hotline bietet schnelle Hilfe

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Kinder sind für viele Menschen der kostbarste Teil der Gesellschaft. Da trifft es sie besonders, wenn ein Sprössling ständig mit Schürfwunden unterwegs ist oder die Schule schwänzt. Hilfe um die Lage einzuschätzen gibt es bei der Koordinierungsstelle Kinderschutz der Stadt. Die vermittelt Experten, die Tipps geben, wie mit Verdachtsfällen umgegangen werden kann.
 
Neu ist die Koordinierungsstelle nicht. Da das Angebot aber nicht allen Delmenhorstern bekannt sein dürfte, hat die Stadt einen neuen Flyer herausgegeben. Der enthält eine Übersicht mit den Ansprechpartnern und allgemeine Infos.
 

Empfindlichen Kinderseelen helfen

„Eine kleine Kinderseele ist sehr empfindlich“, weiß Rudolf Mattern, Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Senioren und Soziales. Das Ziel sei, ein enges Netz in der Stadt zu unterhalten, damit kein Kind durchfalle und Probleme erst bekannt würden, wenn es zu spät sei. „Wir wollen offen sein.“ Das offene Ohr gilt dabei auch im Fall von Jugendlichen bis 18 Jahre. Delmenhorst sei dabei besser aufgestellt als viele andere Kommunen.
 
Und eine Maßnahme zum Schutz der Kinder ist die Beratung. Lehrer, Erzieher, Hebammen, Busfahrer und andere Fachkräfte, die täglich mit Kindern zu tun haben, können bei der Koordinierungsstelle Kinderschutz telefonisch einen Beratungstermin vereinbaren, wenn sie das Wohl eines Kindes gefährdet sehen. Vom Schulschwänzen bis zu Missbrauch gibt es eine breite Palette möglicher Probleme. Dann werden die Fachkräfte von Experten beraten, wie sie mit dem Fall umgehen sollen.
 

Helfen, bevor es zu spät ist

Die Beratung erfolgt anonym, das Jugendamt sitzt nicht am Tisch. Damit die Hilfesuchenden nicht das Gefühl haben, gleich die ganze behördliche Maschinerie in Gang zu setzen. „Wenn man ein ungutes Gefühl hat, sollte man sich mit der Fachkraft besprechen“, rät Christian Bärens vom Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt. „Wir wollen nicht erst beraten, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Dabei könne sich auch herausstellen, dass ein Verdacht unbegründet sei. Daher das anonyme Beratungsangebot.
 
Falls ein Verdacht begründet ist, besprechen die Fachkräfte mit den Experten, wie sie weiter vorgehen können. Und welche Ansprechpartner in Frage kommen. Auch ein entsprechendes Poster mit der Vorgehensweise soll dazu beitragen. Nicole Spieker von der Koordinierungsstelle: „Die Übersicht gibt Handlungssicherheit.“ Und das, ohne erst viele Seiten lesen zu müssen. Ob die Fachkräfte die entsprechenden Stellen kontaktieren, ist deren Entscheidung.
 

Zeitnahe Termine

Den Beteiligten ist wichtig, dass eine Beratung zeitnah nach einer Anfrage erfolgt. In der Regel würde ein Termin einen Tag später stattfinden, erklärt Bärens. Dazu stehen etwa 15 Experten bereit. Besonders das Schulzentrum Oldenburg ermögliche das Angebot, betont Ulrike Oellermann, ebenfalls von der Koordinierungsstelle.
 
Die Zahl der Meldungen ist in den letzten Jahren angestiegen. Mattern meint, die Gesellschaft sei heute stärker sensibilisiert, was das Kindeswohl angehe. Dass die von vielen aufgeführte Verrohung der Gesellschaft für steigende Fallzahlen sorge, können er und die anderen nicht bestätigen.
 

Telefonnummer für Vereinbarungen

Fachkräfte erreichen die Beratungshotline unter (04421) 992573. Sie ist Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und Dienstag bis Donnerstag zusätzlich von 14 bis 16 Uhr besetzt. Nachbarn und andere Menschen, die nicht direkt mit Kindern arbeiten, können sich im Verdachtsfall an das Jugendamt wenden. Das prüft dann, ob Maßnahmen erforderlich sind.
 
Foto (v.l.): Rudolf Mattern (Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Senioren und Soziales), Nicole Spieker und Ulrike Oellermann von der Koordinierungsstelle Kinderschutz und Christian Bärens (Allgemeiner Sozialer Dienst) freuen sich, dass Fachkräfte durch Experten beraten werden, wie sie mit Verdachtsfällen von Kindeswohlgefährdung umgehen können. Und zeigen die neuen Infomaterialen.
 

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