Erstes Stimmungsbarometer vom Kramermarkt in Delmenhorst: „Es ist Geld vorhanden“

Die Frühjahrsausgabe des Kramermarktes in Delmenhorst wurde am Samstag, den 03. Mai 2025, feierlich eröffnet. Begleitet von einem Mix aus bestem Wetter, abendlich kühleren Temperaturen und wenigen Regentropfen haben Besucher und Schausteller gleichermaßen die feierfreudigen Tage am Wochenende genossen. Für ein Fazit ist es deutlich zu früh, aber das erste Stimmungsbarometer klettert auf durchaus positive Prognosen.

Am Montag Vormittag erwachen die ersten Buden und bereiten sich auf den neuen Tag  vor. An den Fahrgeschäften ist zu beobachten, wie etwa die Beleuchtung noch mal kontrolliert wird oder Leuchtmittel ausgetauscht werden. Vor den Fress- und Getränkebuden werden noch mal Wischtücher und Feudel geschwungen. Ebenso wird an den Losbuden die Galerie der Preise mit Plüschtieren und Co. aufgefüllt. Alles schick, der nächste Tag kann und soll gleich beginnen.

Früh am Vormittag, die Gewinne an den Losbuden werden wieder aufgefüllt.

Norman Hortmeyer betreibt mit seiner Frau Susanne den kulinarischen Stand „Ungarische Spezialität Langos“. Er selbst kommt gebürtig aus Fürstenau, Susanne aus Bayern, beide aus Schaustellerfamilien stammend. Und die haben jeweils – wie Norman berichtet – eine lange Tradition im Gepäck. Seine eigene Familie ist über mehrere Generationen hinweg bereits seit dem Jahr 1896 in dieser so außergewöhnlichen Branche tätig, die seiner Frau noch weitaus länger.

Mit den ersten Tagen zeigt er sich zufrieden. „Das Wetter hat bis auf ein paar Regentropfen bestens mitgespielt. Die Besucher haben für vernünftige Umsätze gesorgt.“ Natürlich könne es immer besser sein. Doch wenn er nach so kurzer Zeit ein Zwischenfazit ziehen müsste, könne er nur Gutes berichten. Dabei ist das Schausteller-Ehepaar erstmals auf dem Delmenhorster Kramermarkt vertreten und gehört – zumindest in der Stadt an der Delme – zu den „Neuen“. Ganz anders, so Norman Hortmeyer, sei das im Süden. Dort seien „Langos“ bei den Volksfesten als Snack und Sättigung zwischendurch seit vielen Jahren etabliert.

 

Norman Hortmeyer aus Fürstenau ist mit den ersten Tagen zufrieden

 

Die Preise etwa für Getränke und Speisen sind größtenteils moderat. Entgegen so mancher Befürchtungen gab es kaum Erhöhungen. Im direkten Vergleich mit anderen Volksfesten bewegen sich die Preise beispielsweise für Wein, Bier oder alkoholfreie Getränke wie dem Slush-Drink als anstehendem Sommertrend auf verkraftbarem Niveau. Beispielsweise für eine Altbier-Bowle werden 4,50 aufgerufen. Das hätte schlimmer sein können. Leben und leben lassen. Bei den Fahrgeschäften wirkt das leicht anders. Ein Sprung der Kids vom Spider-Jump kostet 5,00 Euro. Sicherlich ein Heidenspaß für Kids, für den sie sich auch erstmal überwinden müssen. Erlebnisse und Erinnerungen sind garantiert, aber eben auch nicht gerade zum Schnupperkurs.

Spaßfaktor für Kids inklusive, aber es wird sich nicht jeder leisten können,.

 

Die Befürchtung angesichts der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Monate und Jahre, in denen die Menschen mit hohen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, die Besucher würden ausbleiben oder deutlich weniger Geld ausgeben, scheinen sich für die Schausteller im positiven Sinne nicht zu bestätigen. Jedenfalls nicht mit eklatanten Auswirkungen. So ist von den Schaustellern, die am Montag ihre Stände eröffnen, zuweilen zu hören. „Es ist Geld vorhanden.“ Nur dass es eben nicht mehr so locker sitzt wie früher und viele Besucher sich länger überlegen, wofür sie es ausgeben.

 

Das Riesenrad ist wieder der hoch herausragende Leuchtturm mit Blick auf Stadt und Graft

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