Ernstes Thema auf Plattdeutsch – Theater Spielart kommt mit Stück ins Nordwolle-Museum

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Dass plattdeutsches Theater mehr kann als nur Unterhaltung, will der Verein Theater Spielart beweisen. Am 5. Mai kommt er in die Turbinenhalle des Nordwestdeutschen Museums für Industriekultur. Und hat ein preisgekröntes Stück im Gepäck.
 
Marsha Norman dürfte Theaterfreunden ein Begriff sein. Die amerikanische Schriftstellerin entwarf zahlreiche Stücke. „Nacht, Mutter“ stammt aus dem Jahr 1983. Dafür bekam Norman den Pulitzer-Preis in der Sparte Drama. Das Werk wurde mittlerweile in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Für den Verein fertigte Inske Albert-Willberger jetzt die plattdeutsche Version „Nacht, Mudder“ an.
 

Mutter-Tochter-Konflikt im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt steht die junge Frau Jule, die nach einer gescheiterten Beziehung zu ihrer Mutter zieht. Dort wird sie von der älteren Frau dominiert. Sie sucht nach einem Ausweg, um ihr Leben wieder selbst zu bestimmen. In der Vorstellung übernehmen Kerstin Umierski und Inske Albers-Willberger die Rollen von Tochter und Mutter.
 
Dieses schwere Stück hat Thomas Gregor Willberger, künstlerischer Leiter des Vereins Theater Spielart, bewusst ausgesucht. „Das niederdeutsche Theater muss in seiner Qualität dem hochdeutschen Theater nicht hinterherhängen“, findet er. Gerade jetzt würden viele Kinder in Norddeutschland wieder mit Hochdeutsch und Platt aufwachsen.
 

Wiederkehr der plattdeutschen Mundart

Willberger glaubt, die Wiederbesinnung auf eigene Traditionen und die eigene Region helfe den Menschen dabei, Sicherheit in der sich rasant ändernden, globalisierten Welt zurückzugewinnen. Und daher sei Platt inzwischen wieder gefragt. Bernd Entelmann, Leiter des Museums, sieht es ähnlich: „Die Leute suchen in ihrer Region ihre Identität. Daher passt das Stück gut in unser Museum.“
 

Auch ernste Themen ansprechen

Zudem habe Theater einen Kulturauftrag, der besonders gezeigt werden müsse, erklärt Willberger: „Wir sind nicht dazu da, Heimatvereinen und Veranstaltern die Hütte zu füllen.“ Daher bringe er anspruchsvolle Stücke auf die Bühne. „Wir sind immer auf der Suche nach Perlen.“ Die sollen zeitgemäß sein und auch junge Leute ansprechen. Insgesamt 21 Mitglieder kümmern sich um diese Aufgabe. Der Verein wurde 2017 gegründet, Er entstand aus einer Fortbildungsmaßnahme des Landes Niedersachsen.
 
Vor Tabuthemen hat Willberger keine Angst: „Theater hat eine Vorreiterrolle.“ Zudem könne es Menschen auch erziehen. Allerdings überlasse er es den Zuschauern, sich selbst ein Urteil zu bilden. Mit deren Erwartungshaltung spiele er gern. Absichtlich damit zu brechen, findet er auch interessant. Dazu soll auch der Veranstaltungsort Turbinenhalle beitragen. Schon allein die Kulisse ändere, wie das Publikum an ein Stück heran gehe und es wahrnehme.
 

Karten für 10 Euro erhältlich

Karten gibt es für 10 Euro. Studenten und Schüler zahlen 8. Die Tickets sind im Kulturbüro der Stadt und an der Kasse des Nordwestdeutschen Museums für Industriekultur erhältlich.
 
Theaterstück „Nacht, Mudder“
Ort: Nordwestdeutsches Museum für Industriekultur, Turbinenhalle, Nordwolle-Gelände; Am Turbinenhaus 12, Delmenhorst
Datum: 5. Mai 2019
Zeit: 15 Uhr
Tickets: 10 Euro, ermäßigt 8

 
Foto: Bernd Entelmann (links), Leiter des Museums, freut sich mit Ina Wessels (Museums-PR) und Thomas Gregor Willberger (Theater Spielart) schon auf die Theater-Aufführung in der Turbinenhalle auf der Nordwolle.
 

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