Ein „lebendiges Buch“ ausleihen: Stadtbücherei, KPR und Koordinierunsstelle helfen beim Vorurteile abbauen

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Die Delmenhorster Stadtbücherei bietet in Kooperation mit der Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ sowie dem Kommunalen Präventionsrat (KPR) am 21. November zum ersten Mal die Möglichkeit, ein „lebendiges Buch“ auszuleihen. Die Idee dahinter ist, im Gespräch mit dem „lebendigen Buch“ Vorurteile abzubauen und stereotype Denkmuster über Bord zu werfen.
Jeder kennt das: Über manche Menschen und Gruppierungen hat man einfach eine vorgefertigte, vorurteilsbehaftete Meinung im Kopf. Doch stimmt diese Meinung wirklich mit der Realität überein? Am 21. November von 16 bis 18 Uhr kann man sich für einen Zeitraum von ca. 20 Minuten in der Stadtbücherei ein „menschliches Buch“ ausleihen. Im Gespräch mit dem Menschen einer bestimmten Gruppe kann man seine eigene Wahrnehmung überprüfen, und im Dialog mit dem anderen neue Sichtweisen kennen lernen.

„Das erfordert Mut“

„Das erfordert Mut“, sagt Anika Schmidt, Leiterin der Stadtbücherei. „Nicht nur vom ‚lebendigen Buch‘, sondern auch vom Entleiher, die Fragen zu stellen, die man stellen möchte.“ Als „lebendiges Buch“ haben sich Menschen zur Verfügung gestellt, die sich immer wieder mit Vorurteilen und Stereotypen herumschlagen.
Schon bei der Vorbereitung der Aktion seien bei den Organisatoren eigene Fragen aufgetaucht, sagt Anette Melerski von der Koordinierungs- und Fachstelle Demokratie leben!,  die dort zusammen mit Annika Uhrbach das Projekt betreut. Wie soll zum Beispiel im Flyer die blinde Teilnehmerin, die sich als „lebendiges Buch“ zur Verfügung gestellt hat, bezeichnet werden? Als blindes Mädchen oder junge Frau mit Behinderung?  „Man muss mit den Leuten reden, um solche Fragen klären zu können“, sagt Anette Melerski.
Ruth Steffens vom Kommunalen Präventionsrat freut sich ebenfalls über die Aktion: „Es ist das erste Mal, dass so etwas in Delmenhorst stattfindet.“ Vorurteile könnten krasse Auswirkungen haben und deshalb sei es gut, dass man durch die Aktion mittels Begegnung und Information die eigene Haltung hinterfragen könne.
 
Die am 21.11. von 16 – 18 Uhr zur Auswahl stehenden Bücher (Anmeldung erforderlich, siehe unten).
 – Junge Frau mit Behinderung
Abwertung von Menschen mit Behinderung
– Trans*Frau
Homophobie – Transphobie
– Feminist
Sexismus
–  Konvertierte Muslima
Islamophobie
– Frau mit Migrationshintergrund
Fremdenfeindlichkeit
– LSBT*IQ-Person
Homophobie
– Jüdischer Mann
Antisemitismus
– Rom
Rassismus/Antiziganismus
– Obdachloser Mann
Abwertung von Obdachlosen
 
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Anmeldung:
Die Anmeldung für die Ausleihe der „lebendigen Bücher“ kann bis zum 17. November erfolgen bei der Koordinierungs- und Fachstelle Demokratie leben! unter Telefon 04221 – 981 34 14 oder per E-Mail: demokratiekonferenz@diakonie-doll.de
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Podiumsdiskussion „Wi(e)der das Vorurteil“ am 21.11. ab 18.45 Uhr

Zusätzlich zur Ausleihe der „menschlichen Bücher“ findet am 21. November um 19 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr) eine Podiumsdiskussion in der Stadtbücherei statt. Das Thema lautet „Wi(e)der das Vorurteil!“. Teilnehmen können alle Interessierte, der Eintritt ist frei.
Nach einleitenden Worten von Oberbürgermeister Axel Jahnz und Anette Melerski von Demokratie leben! gibt es eine Diskussionsrunde.
 Teilnehmende der Diskussionsrunde sind:
– Ilka Christin Weiß
(Beraterin für transgeschlechtliche Menschen, Trans Net OHZ)
– Vincent-Immanuel Herr
(Aktivist, Historiker, Feminist – Heer & Speer, Berlin)
Frederike Schulze-Marmeling
(Religionspädagogin, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg)
Rudolf Mattern
(Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Senioren und Soziales, Stadt Delmenhorst)
und weitere.
 
Moderation:
Libuse Cerna
(Vorsitzende des Bremer Rates für Integration, Journalistin)
 
 
 

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