Eigene Leitstelle für Delmenhorster Feuerwehr und Co.? Verwaltung lehnt Idee ab

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Morgen, 28. März, kommt der Ausschuss für Gesundheit für eine neue Sitzung zusammen. Ab 17 Uhr diskutieren die Mitglieder dann im Rathaus-Sitzungssaal unter anderem über einen Vorschlag vom Bürgerforum. Der sieht die Prüfung einer Rauslösung der Delmenhorster Einsatzdienste aus der Großleitstelle Oldenburg vor. Die Verwaltung lehnt die Idee ab.
 
Bereits im letzten November hat die Fraktion Bürgerforum/Freie Wähler/Unger den Antrag eingereicht. Damit soll die Verwaltung prüfen, ob es günstiger wäre, wenn die Delmenhorster Einsatzdienste künftig nicht mehr bei der Großleitstelle in Oldenburg mitmachen, sondern quasi ihre eigene Leitstelle gründen – und das über zehn Jahre.
 

Raum für neue Leitstellen müsste geschaffen werden

Die Verwaltung lehnt den Antrag ab. Unter anderem, weil zuletzt 2016 über die Kostenentwicklung für zehn Jahre im Ausschuss referiert worden sei, schreibt die Verwaltung in der Vorlage. Damals sei zudem festgestellt worden, dass wegen der Steigerung der Einsatzzahlen im Rettungsdienst diese Betrachtungsform nicht zukunftsorientiert sei. Der Wechsel der Delmenhorster Rettungskräfte zur Großleitstelle 2012 habe allein beim Rettungsdienst die Fallzahlen um 17 Prozent gesteigert. Denn bei der Großleitstelle rückt immer das nächste passende Einsatzfahrzeug aus, auch über die Stadtgrenze hinweg.
 
Die Folge: Statt zwei Rettungswagen muss die Stadt jetzt vier im 24-Stundendienst einsetzen. Die Räumlichkeiten der alten Leitstellen in Delmenhorst seien daher nicht mehr ausreichend. Die Schaffung neuer Räume könne erhebliche Kosten verursachen, fürchtet die Verwaltung. Zudem seien die Anforderungen ans Personal erhöht worden, was ebenfalls mehr Mitarbeiter erfordere. Die zusätzlichen Mitarbeiter seien in der 2016-Vorstellung zudem noch nicht berücksichtigt gewesen.
 

Stadt müsste auch nach Austritt weiterzahlen

Selbst nach einem Austritt müsste die Stadt zudem weiterhin für die für sie anteilig entfallenen Kosten der Infrastruktur bis zum Ende der Abschreibungszeiträume oder der vertraglichen Bindung mit Dritten tragen. Das dürfte weitere Kosten auf Jahre hinaus mit sich bringen.
 

Feuerwehrchef begrüßt Erfahrungsaustausch durch Großleitstelle

Auch Thomas Stalinski, Chef der Delmenhorster Feuerwehr, sieht den Antrag des Bürgerforums kritisch: „Eine eigene Leitstelle zu machen kann gut werden – oder nicht. Alles hat zwei Seiten.“ Der höhere Einfluss der Stadt auf die Leitstelle allein wäre nach seiner Ansicht aber nicht ausreichend für einen Wechsel. Zudem ermögliche die Großleitstelle, in einem großen Gebiet mit den Kollegen zusammenzuarbeiten und gegenseitig Erfahrungen auszutauschen.
 

Großleitstelle bearbeitet 200.000 Ereignisse pro Jahr

Die Großleitstelle Oldenburger Land ist eine Feuerwehr und Rettungsleitstelle. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasst neben Delmenhorst auch Oldenburg und die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Oldenburg und Wesermarsch. Brandschutz, Hilfeleistung, Rettungsdienst und Krankentransporte fallen in ihren Zuständigkeitsbereich.
 
Jährlich bearbeitet sie etwa 200.000 Ereignisse und koordiniert die Einsätze von 30 Rettungs- und 155 Feuerwachen. Mehr als 50 Mitarbeiter nehmen in der Leitstelle Notrufe entgegen.
 
Foto: Die Delmenhorster Feuerwehr gehört zu den Institutionen, die in der Großleitstelle Oldenburg für Einsätze koordiniert werden.
 

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