E. coli-Keime im Delmenhorster Trinkwasser – Stadtwerke und Stadt betreiben Gegenmaßnahmen – Infos und Videos

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Im Delmenhorster Trinkwasssernetz sind E. coli-Keime gefunden worden. Das hat eine Analyse ergeben. Ursache dafür ist der Brunnen 1 in Stuhr, aus dem das Wasserwerk Annenheide sein Wasser bezieht. Der Brunnen ist inzwischen abgeschaltet.

Bislang war es nur ein Verdacht, seit heute 12 Uhr herrscht Klarheit. Im Delmenhorster Trinkwassernetz sind E. coli-Keime gefunden worden. Die Keime sind vermutlich durch Regenwasser und landwirtschaftlichen Fäkaleintrag in den Brunnen gelangt. Stadtwerke und Stadt, deren Vertreter heute um 14 Uhr bei der SWD-Gruppe eine Pressekonferenz gegeben haben, arbeiten daran, mittels Chlorung die Keime aus dem Netz zu vertreiben.
 

Nulltoleranz bei E. coli

Bei E. coli-Keimen gilt in Bezug auf die gesetzlichen Trinkwasservorgaben eine Nulltoleranz, sie dürfen also gar nicht dort vorkommen. Durch die Chlorung, die im gesetzlichen Rahmen erfolgt, sollen die Keime abgetötet werden. Chlorungen zur Keimabtötung sind keine Seltenheit. Wie Petra Gerlach, Leiterin des Fachdiensts Gesundheit, und SWD-Chef Hans-Ulrich Salmen heute sagten, gebe es in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel Kommunen, die ständig chloren müssen. In Delmenhorst soll es aber nur eine Übergangslösung zur Keimvertreibung sein. Da derzeit noch niemand sagen kann, ab wann die Chlorung die Keime zerstört hat, sollen die Bürger weiterhin ihr Trinkwasser abkochen.
 

„Schnellstmögliche Information“

„Wir haben die Bevölkerung informiert, schneller ging es gar nicht“, sagte SWD-Chef Hans-Ulrich Salmen heute. Am Donnerstag Abend hatte es eine Pressemeldung der SWD-Gruppe gegeben, in der von einem „Verdacht“ von mikrobiologischen Auffälligkeiten die Rede war. Gestern folgte eine erneute Pressemeldung, in der davon die Rede war, dass die „mikrobiologischen Auffälligkeiten“ das Trinkwassernetz belasten könnten. Erst gestern, sagte Salmen, habe die Gewissheit bestanden, dass tatsächlcih E. coli-Keime im Wasserwerk Annenheide vorhanden sind. Und erst seit heute, 12 Uhr, wisse man gesichert, dass sich auch im Trinkwassernetz Keime befinden.

Ein Video-Interview zum Thema mit SWD-Chef Hans-Ulrich Salmen gibt es hier.

 

Ein Video-Interview mit der städtischen Fachbereichsleiterin Petra Gerlach gibt es hier.

 
 

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Delmenhorster Trinkwasser, beantwortet von der SWD-Gruppe
 
Hier eine PDF-Version zum Ausdrucken und Verteilen an Menschen ohne Internet (z.B. Nachbarn, Omas, Opas, etc.)

 
Was bedeutet Desinfektion?
Trinkwasser muss zum Schutz des Verbrauchers frei von Krankheitserregern sein. Da dieser geforderte Zustand von Natur aus nicht immer gegeben ist, wird Chlor in besonderen Fällen in geringen Mengen als Desinfektionsmittel verwendet. Dadurch wird eine einwandfreie Trinkwasserqualität gesichert.

Was ist Chlor?
Chlor ist ein lange erprobtes, bewährtes und gemäß Trinkwasserverordnung zugelassenes Desinfektionsmittel. Es hilft, das Trinkwasser sauber und den Menschen gesund zu halten.

Warum wird dem aufbereiteten Trinkwasser Chlor zugesetzt?
Nach der Aufbereitung ist das Trinkwasser bakteriologisch einwandfrei. Um diese Qualität bis zu Ihrem Wasserhahn beizubehalten, wird Chlor nur in Ausnahmefällen beim Auftreten von Krankheitserregern zugegeben. Dies geschieht in geringen Mengen am Ausgang des Wasserwerks.

Wann erfolgt eine zusätzliche Chlorzugabe?
Um nach Störungen im Wasserwerk das Trinkwasser vor einer bakteriologischen Verunreinigung zu bewahren, wird bei Erfordernis kurzzeitig an diesen Punkten zusätzlich gechlort.

Wie hoch ist der Chlorgehalt am Wasserhahn?
Im Durchschnitt verlässt das Trinkwasser das Wasserwerk mit einem Chlorgehalt zwischen 0,2 und 0,3 Milligramm pro Liter. Der gesetzliche Grenzwert liegt bei 0,3 Milligramm freies Chlor pro Liter (Trinkwasserverordnung). Dadurch wird eine einwandfreie bakteriologische Qualität des Trinkwassers garantiert. Zur Veranschaulichung des Chlorgehalts: 1.000 Liter Wasser (Inhalt von rund zehn Badewannen) beinhalten einen einzigen Tropfen Chlor.

Ist Chlor gesundheitsschädlich?
In der geringen Dosierung, wie sie am Ausgang des Wasserwerks vorhanden ist, ist Chlor für die Gesundheit vollkommen unbedenklich. In seiner Eigenschaft als Desinfektionsmittel verhindert Chlor eine potentielle Verschmutzung des Trinkwassers mit Krankheitserregern.

Was kann ich gegen den Chlorgeruch tun?
Da sich das Chlor an der Luft verflüchtigt, genügen in der Regel ganz einfache Maßnahmen, um den Geruch zu beseitigen:

– Lassen Sie das Wasser vor dem Trinken einfach einige Momente auslüften.

– Fügen Sie dem Wasser ein paar Spritzer Zitronensaft hinzu.

– Abkochen

… und schon ist der Chlorgeruch weg!

Ist die Chlorung auf bestimmte Stadtteile beschränkt?
Nein. Aus Vorsichtsgründen ist die zentrale Chlorung am Wasserwerk eingeschaltet worden.

Wie lange dauert die Chlorung?
Das kann man nicht genau vorhersagen, wir rechnen aber damit, bis Ende Januar zu chloren.

Wie lange muss noch abgekocht werden?
Das Abkochgebot wird solange bestehen bleiben, bis im Trinkwasser des Rohrnetzes keine Krankheitserreger mehr nachzuweisen sind. Das Abkochgebot wird dann durch das Gesundheitsamt aufgehoben.

Kann man das Wasser trotzdem trinken?
Selbstverständlich. Die Desinfektion und das Abkochgebot sollen ja gerade dafür sorgen, dass das Trinkwasser weiter unbedenklich getrunken und gebraucht werden kann.

Bei Rückfragen steht die SWD-Gruppe am Sonntag von 9.00 – 13.00 Uhr unter der Telefonnummer (0 42 21) 12 76 – 88 88 zur Verfügung.

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