Drogen und Fäkalien auf Innenstadt-Spielplatz – Kinderschutzbund hat die Schnauze voll

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Eigentlich haben die Kinder, die beim Kinderschutzbund Delmenhorst betreut werden, es gut: Wenige Meter vorm Haus liegt ihr eigener Spielplatz mit Sandkasten, Rutsche und Schaukel. Doch ältere Besucher trüben ihren Spielspaß, unter anderem mit Drogen und Fäkalien. Dem Kinderschutzbund reicht es. „Ich habe die Schnauze voll“, sagt dessen Leiter Jörg Bernhardt.
 
Erst heute (25. April) habe er wieder das Gartenhäuschen mit den Spielsachen der Kinder aufgeräumt und einen Haufen entdeckt, sagt Bernhardt. Nicht zum ersten Mal: vor ein paar Tagen habe ein Unbekannter einen der Spieleimer auf diese Weise vollgemacht. Bernhardt: „Das ist eklig und respektlos gegenüber den Kindern.“
 

Glasscherben im Sandkasten

Einen Gast überraschten Bernhardts Kollegen vor ein paar Wochen schlafend im Haus. Vermutlich würden Obdachlose hier schlafen, mutmaßt der Leiter. Ob sie auch die Fäkalien hinterlassen, ist nicht klar. Selbst vor seinem Büro habe eine Frau schon mal in den Rost neben der Straße uriniert, klagt der Leiter. Auch die Büsche am Platz würden viele zum Wasserlassen missbrauchen. Nachts feierten Jugendliche manchmal laut Partys auf dem Platz. Mehr als unangenehm sind Glasscherben, die im Sandkasten hinterlassen werden.
 
Einmal habe er zwei Jugendliche erwischt, die an der Tischtennisplatte gerade Päckchen mit Pulver einsteckten, erinnert sich Bernhardt. Als er die Polizei rief, hätten die beiden ihm gedroht. Auch Kiffer bemerke er öfters dort. Zwar lässt sich die Eingangspforte abschließen, die über die Jahre verzogene Gartenhaustür aber nicht mehr. Und der Zaun an der Vorderseite ist etwa Bauchnabelhoch, lässt sich also einfach überwinden.
 

Spielplatz 2015 renoviert

Der kleine Spielplatz dürfte auch vielen Delmenhorstern nicht bekannt sein. Er liegt in der Fußgängerzone der Innenstadt an dem Weg, der von der Kirchstraße abzweigt, ein Stück einem der Delme-Wasserläufe der Innenstadt folgt und bei Juwelier Wieting auf die Lange Straße trifft. Zum Weg hin begrenzt ein kleiner Zaun mit Wallnusssträuchern die Anlage. In einem kleinen Gartenhäuschen werden Schaufeln, Eimer und weitere Spielsachen der Kinder untergebracht.
 
2015 wurde der Platz renoviert. Er war damals zugewachsen. Seitdem ist er wieder offen und gut einsehbar vom Weg. Doch die unerwünschten Besucher kümmern sich nicht darum. Und auch nicht um die Tatsache, dass er nur für Kinder bis zehn Jahre gedacht ist. Acht davon betreut der Kinderschutzbund täglich. Angesichts der Vorfälle kam Bernhardt schon der Gedanke, das Gartenhaus abzureißen.
 

Bernhardt gegen Kameraüberwachung

Eine Kameraüberwachung lehnt er ab. Die müsste erst genehmigt werden. Und dann die Täter auch identifiziert werden – bei Ersttätern oder strafrechtlich bisher nicht erfassten Personen schwierig.
 
„Ich glaube nicht, dass wir mit der Problematik allein sind“, mutmaßt Bernhardt. Immerhin sei es ein Innenstadtspielplatz. Mit der Polizei pflege er einen regelmäßigen Austausch. Damit das Problem nicht weiter überhandnehme. Passanten, die Störenfriede auf dem Platz bemerken, sollten die Polizei verständigen.
 
Foto: Jörg Bernhardt, Leiter des Kinderschutzbundes Delmenhorst, ärgert sich, dass Besucher im Gartenhaus seines Spielplatzes nächtigen. Und sogar ihre Fäkalien hinterlassen.
 

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