DRK übernimmt Vorsitz der AGFW – Staffelstab wird von der Diakonie weitergereicht

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Heute (7. Februar) wurde offiziell der Wechsel des Vorsitzes und der Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) in Delmenhorst begangen. Nachdem das Diakonische Werk Delmenhorst/Oldenburg Land zuletzt vier Jahre damit betraut war, ist mit sofortiger Wirkung der Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Delmenhorst dafür verantwortlich. Vertreter der sechs Wohlfahrtsverbände kamen dazu beim DRK zusammen.
 
„Ich freue mich darauf, dass wir diese Arbeit gemeinsam weiterführen und organisiert in der Freien Wohlfahrtspflege tätig sein dürfen“, verkündet Heinz Gerd Lenssen, Vorstandsvorsitzender des DRK Kreisverbands Delmenhorst. Seinen Angaben zufolge rotieren der Vorsitz und die Geschäftsführung der seit 1946 existierenden AGFW alle drei Jahre unter dessen sechs Mitgliedern, die allesamt Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege.
 

Attraktivität des Pflegeberufs hat Optimierungsbedarf

Neben der Diakonie und dem DRK gehören noch die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Caritas, der Paritätische Wohlfahrtsverband sowie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) dazu. Als ärgerlich empfindet es Lenssen, wenn seitens der Politik verlautbart wird, dass 14.000 neue Pflegekräfte eingestellt werden sollen.

Er führt dazu aus: „Ich frage mich woher diese Versprechungen kommen? Es sind die Pflegekassen, die uns sagen, welche Beträge uns zur Verfügung stehen.“ Außerdem weist Lenssen darauf hin, dass diese neuen Pflegekräfte erst einmal ausgebildet werden müssen, was nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist, sondern Zeit beansprucht.

Ihm ist es ein Anliegen, insbesondere junge Personen dafür zu motivieren und Nachwuchs heranzuziehen. „Mein Bestreben ist es, dafür Sorge zu tragen und mit Nachdruck nachzubohren, dass Menschen für diesen schweren und aufopferungsvollen Beruf eine vernünftige Bezahlung erhalten“, äußert Lenssen. Aus seiner Sicht ist es eine Herausforderung für den gesamten sozialen Bereich, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, wozu auch eine möglichst lukrative Bezahlung beiträgt.
 

Diakonie blickt positiv auf das Geleistete zurück

Für den gelungenen Übergang und die reibungslose Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren drückt Wolfgang Pape, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Delmenhorst/Oldenburg Land, seine Dankbarkeit aus: „Ich kann mich immer nur wieder bedanken.“ Unter der Führung seines Verbandes wurde laut ihm einiges vorangebracht.

Beispielsweise fällt die Stadtverwaltung fast keine themenbezogenen Entscheidungen mehr, ohne zuvor den Rat der AGFW einzuholen. Dass die Diakonie ein Jahr länger den Vorsitz und die Geschäftsführung der AGFW innehatte, lag am Wechsel des Postens der Geschäftsführung des Diakonischen Werks, den seit zwei Jahren Saskia Kamp bekleidet.

„Kontinuität sollte so besser gewährleistet werden“, erklärt sie. Während der letzten zwei Jahre wurde ihr zufolge viel erreicht. Ein großer Meilenstein ist für Kamp der Zusammenhalt in der Flüchtlingsfrage vor zwei Jahren gewesen. Fortschritte wurden bei Krippen und Kitas wurden auch verbucht. Kamp zieht folgendes Fazit: „Wir konnten sehr viel sehr positiv für Delmenhorst bewirken.“
 

Neue Schwerpunkte werden nicht verfolgt

Des Weiteren teilt Kamp mit: „Es wird auch durchaus kontrovers diskutiert und das ist auch wichtig. Zwar sind wir alle Wohlfahrtsverbände, aber jeder einzelne legt auf andere Aspekte Wert.“ Lenssen bestätigt, dass sich die Verbände untereinander sowie mit der Stadt abstimmen, um möglichst zielführend agieren zu können. Pape betont, dass die Unterstützung der Stadt sehr gut ist.

Michael Pleus, Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbands Delmenhorst, versichert dass vom DRK mit der Führungsfunktion keine völlig neuen Schwerpunkte gesetzt werden. Sozialen Themen, die bereits im Gespräch sind, wie die Ausstattung von Kitas, die Versorgung von Horten oder die Entwicklung von Ganztagsschulen, will er sich mit seinen Kollegen widmen.

Die Bedeutung des Ehrenamts für die Erbringung von Leistungen im sozialen Bereich hebt Lenssen hervor. „Unser Herz brennt für das Soziale. Wir wollen das an junge Menschen und unsere Mitarbeiter weitergeben und sie dementsprechend entwickeln“, erklärt Kamp. Für sie ist gerade das ein Pluspunkt der Wohlfahrtsverbände gegenüber Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Einsatz für gute Ausbildungsbedingungen ein und Unterstützung für Berufsschulen ist daher gefragt.
 

Mitglieder der AGFW bilden elementaren Baustein des Sozialstaates

Unter Freie Wohlfahrtspflege fallen sämtliche soziale Hilfen, die bundesweit auf freigemeinnütziger Basis und in organisierter Form geleistet werden. Zum einen unterscheidet sich die Freie Wohlfahrtspflege von gewerblichen Angeboten, die auf Gewinn ausgerichtet sind, und zum anderen von denen öffentlicher Träger.

Das Miteinander öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege in Deutschland gibt es nirgendwo anders in der Welt. Aufgrund ihrer Leistungen für das Gemeinwesen stellen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege einen wesentlichen Bestandteil des Sozialstaates dar. In den Einrichtungen und Diensten der Wohlfahrtsverbände arbeiten rund 1,4 Millionen Menschen hauptamtlich. Zwischen 2,5 bis 3 Millionen Ehrenamtliche leisten Hilfe in Initiativen, Hilfswerken und Selbsthilfegruppen.
 
Bild: Wolfgang Pape (v. r.), Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Delmenhorst/Oldenburg, und Saskia Kamp, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, übergaben Michael Pleus, Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbands Delmenhorst und Heinz Gerd Lenssen, Vorstandsvorsitzender des DRK Kreisverbands Delmenhorst, im Beisein weiterer Vertreter der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege den Vorsitz und die Geschäftsführung der AGFW.

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