DKD wartet donnerstags mit Impfangebot für Fünf- bis Elfjährige auf – Anmeldung und Test sind nötig

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren können ab kommenden Donnerstag, 16. Dezember, im Delme Klinikum Delmenhorst (DKD, gegen das Coronavirus geimpft werden. Trotz noch ausstehender Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu dieser Angelegenheit wird auf Betreiben der Politik dazu übergegangen. Vorgenommen werden die Impfungen in der Kinderklinik. Alle Einzelheiten dazu gaben heute (9. Dezember) die Verantwortlichen des DKD bekannt.
 
„Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in Hannover hat uns angeschrieben, ob wir uns daran beteiligen wollen, Corona-Impfungen von Kindern zwischen fünf und elf Jahren durchzuführen“, berichtet Klinikleiter Dr. Christian Peters. Landesweit hätten sämtliche Krankenhäuser, die wie das DKD über eine Kinderklinik verfügen, dieselbe Anfrage erhalten. Nach sorgfältiger Beratung untereinander erklärten die Verantwortlichen des DKD ihre Bereitschaft dazu.
 

Nach Test am nächsten Donnerstag soll es im neuen Jahr zur Gewohnheit werden

Dr. Matthias Viemann, Chefarzt der Kinderklinik, bekundet: „Wir waren erfreut, dass uns das Ministerium gefragt hat.“ Zugelassen wurde der Impfstoff von BioNTech/Pfizer für die genannte Altersgruppe von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) Ende November, worauf er und Dr. Peters hinweisen. Dass die STIKO noch keine Empfehlung dazu abgegeben hat, ist ihnen bewusst.

Ab nächster Woche wird nach Angaben von Dr. Peters der Impfstoff für diesen Zweck geliefert und somit zur Verfügung stehen. „Das Kontingent an Dosen ist begrenzt“, teilt er mit. 10 bis maximal 20 Termine können pro Tag vergeben werden. Eine Impfambulanz wird dazu in der Kinderklinik eingerichtet und jeweils einmal wöchentlich, nämlich donnerstags von 8 bis 12 Uhr betrieben.

Los geht’s am Donnerstag in einer Woche, den Dr. Peters als Probelauf bezeichnet. Nicht geimpft wird an den beiden letzten Donnerstagen des Jahres, 23. und 30. Dezember. Zur Erklärung sagt der Klinikleiter: „Wir wollen nicht, dass Kinder vor Weihnachten oder Silvester Symptome zeigen.“ Somit besteht erst wieder nach dem Jahreswechsel am Dreikönigstag, 6. Januar, die Chance, Kinder vor Ort zu impfen. Dann soll die Corona-Impfung von Kindern zur Routine werden.
 

Kinder können nur per Anruf angemeldet werden

Sowohl das Datum als auch die Uhrzeiten für Impftermine werden laut Dr. Viemann auf der Homepage des DKD aktualisiert. „Wir machen das in enger Absprache mit den niedergelassen Kinderärzten“, versichert er. Von deren Praxen sei bislang noch nicht zu vernehmen gewesen, dass sie noch in diesem Jahr ein solches Impfangebot ermöglichen.

Bedingung für die Impfung ist, dass die Kinder vorher angemeldet werden. Bewerkstelligen lässt sich das telefonisch unter (04221) 9956456. Diese Rufnummer ist ab sofort immer von 8 bis 16 Uhr zu erreichen. Dr. Viemann hält fest: „Wir impfen jedes Kind, das sich anmeldet.“ Hinzukommt, dass sowohl das betreffende Kind als auch seine Begleitperson einen aktuellen Corona-Schnelltest mit negativem Ergebnis benötigen, wie es von allen Patienten verlangt wird.
 

Chefarzt der Kinderklinik kann Impfung für eigene Kinder vertreten

Immerhin wird die Kinderklinik nach Dr. Viemanns Schätzung täglich von 20 bis 40 Patienten besucht. Mitzubringen sind des Weiteren die Versichertenkarte und der Impfpass. Gerechnet wird von Seiten der Verantwortlichen des DKD mit einem größeren zeitlichen Aufwand aufgrund eines höheren Beratungsbedarfs angesichts der fehlenden STIKO-Empfehlung.

Das Impfangebot richtet sich laut Dr. Viemann an Kinder, deren Eltern aus privaten und persönlichen Gründen eine Impfung für sie befürworten. Er geht davon aus, dass es in absehbarer Zeit eine Empfehlung für chronisch erkrankte Kinder seitens der STIKO geben wird. Injiziert wird den Kindern ein Drittel der Dosis vom bekannten mrRNA-Impfstoff.

Bisher fand dieser weltweit milliardenfach Anwendung. „Schon Millionen von Kindern in den USA wurden damit geimpft“, merkt Dr. Viemann an. Von ihm wird verdeutlicht: „Es ist ein hervorragender Impfstoff, der sehr gut verträglich ist und gut wirkt.“ Persönlich will er sogar seine eigenen Kinder impfen lassen. „Mein zehnjähriger Sohn hat selbst gesagt, er möchte gern“, so Dr. Viemann. Den medizinischen Nutzen erkennt er vor allem im Schutz vor schweren Erkrankungen.
 

Mit einem Piks Kinder Freiheiten verschaffen

Zugegebenermaßen kommen diese in dem Alter eher selten vor. Als sozialen Vorteil betrachtet es Dr. Viemann für Kinder, in der Schule und bei privaten Besuchen mehr Freiheiten zu erlangen. Er lässt anklingen: „In der Kinderheilkunde sind wir immer sehr vorsichtig und übernehmen Mittel für Erwachsene mit zeitlicher Verzögerung oder überhaupt nicht.“

Bedenken zu Langzeitfolgen sind seines Erachtens unbegründet, da diese nicht existieren würden. Was Nebenwirkungen anbelangt, würden diese innerhalb der nächsten Tage nach einer Impfung auftreten und zwar nur in Einzelfällen. „Mit guten Argumenten und individuellen Gesprächen lassen sich Ängste und Sorgen nehmen“, ist Dr. Viemann überzeugt.

Allerdings räumt er ein, dass Fragen zur Wirkung und zu den Nebenwirkungen berechtigt sind. Jegliche Haftungsrisiken werden ihm zufolge vom Bund übernommen. Für gewöhnlich ist das lediglich mit STIKO-Empfehlung der Fall. In dieser durch das Coronavirus bedingten Ausnahmesituation hat sich der Staat aber auch ohne diese dazu bereit erklärt, wie Dr. Viemann wissen lässt.
 
Künftig werden in der Kinderklinik des DKD immer donnerstags fünf- bis elfjährige Kinder gegen das Coronavirus geimpft.

Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert