DKD mahnt, Corona weiterhin ernst zu nehmen – Neue Indikatoren werden begrüßt

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Zuletzt hat die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt an der Delme wieder deutlich zugenommen, was sich im Delme Klinikum Delmenhorst (DKD), Wildeshauser Straße 92, noch nicht widerspiegelt. Trotzdem warnen die Verantwortlichen davor, die Pandemie auf die leichte Schulter zu nehmen. Dass mit der neuen Niedersächsischen Corona-Verordnung zwei zusätzliche Faktoren herangezogen werden, um künftig Corona-Maßnahmen festzulegen, stößt auf Zustimmung.
 
„In den letzten Wochen herrschte eine trügerische Ruhe vor, weil Corona immer noch über uns schwebt“, sagt Klinikleiter Dr. Christian Peters. Eine ganze Weile hatte das DKD tatsächlich keinen einzigen Corona-Patienten mehr zu behandeln. Mitte der vergangenen Woche war damit nach Angaben von Dr. Peters Schluss. Anfangs war es lediglich ein Patient mit einer Corona-Erkrankung, zwischenzeitlich waren es bis zu drei Patienten gleichzeitig und aktuell sind es deren zwei.
 

Impfung ist bei neuen Corona-Patienten kaum vorhanden

Von den Patienten liegt eine Person auf der Intensivstation und muss beatmet werden. „Das, was wir erleben, ist genau das, was wir nicht wollten“, teilt Dr. Klaus Gutberlet, Chefarzt für Innere Medizin am DKD, mit. Bis auf eine Ausnahme sind die neuesten Corona-Patienten allesamt nicht geimpft gewesen. Nur eine Patientin, die zwar geimpft ist, aber über zusätzliche Risikofaktoren verfügt, war kurzzeitig im Krankenhaus. Bei ihr hebt Dr. Gutberlet den sehr milden Verlauf hervor.
 

Getätigte Vorkehrungen werden beibehalten

Entsprechend wurde sie recht schnell wieder entlassen. Dr. Gutberlet offenbart: „Aus unserer Erfahrung ist es ganz selten, dass eine geimpfte Person schwer erkrankt“. Unter den jüngsten Einweisungen mit Corona-Infektion sind die Personen ihm zufolge deutlich jünger als noch in der zweiten Welle. Keiner dieser Patienten ist älter als 70 Jahre.

Dr. Peters nennt das neuerliche Auftreten von Corona-Patienten eine „diskrete Inanspruchnahme“, die spürbar sei. Unverändert sind nach wie vor die Besuchsregelungen und Rahmenbedingungen im DKD, „weil sie sich bewährt haben“, so Dr. Peters. Außerdem sind diese auch mit der heute (25. August) in Kraft getretenen neuen Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen vereinbar, die für das Krankenhaus keine Auswirkungen hat.
 

Impfung hat reduzierenden Effekt

In Anbetracht der steigenden Inzidenz ist laut Dr. Gutberlet erneut mit mehr Patienten zu rechnen. Dazu trägt bei, dass die Delta-Variante infektiöser und leichter übertragbar ist, weshalb eine Ansteckung auch jemanden treffen kann, obwohl die betreffende Person mit einer Impfung ausgestattet ist. Wer geimpft ist und sich infiziert, verteilt das Virus weiter, ohne selbst etwas davon zu bemerken. „Durch eine Impfung kann nur vermindert werden, was passiert“, erklärt Dr. Gutberlet.
 

Für Krankenhäuser ist der Inzidenzwert von Nutzen

Als Beispiel verweist er auf die Grippe. Daher appelliert Dr. Gutberlet, dass sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen sollten. Zum Inzidenzwert äußert er sich wie folgt: „Wir haben das Instrument der Inzidenz seit ungefähr einem Jahr. Ich glaube, wir sind ganz gut damit gefahren.“ Neuerdings wird der Inzidenzwert beim Aufstellen von Corona-Regeln um zwei Richtwerte ergänzt.

Es handelt sich dabei um die Hospitalisierungsquote und die Belegung mit Intensivbetten in Niedersachsen. „Diese Troika an Indikatoren finde ich ausgewogen und vernünftig“, bekundet Dr. Peters. Überhaupt keine Rücksicht mehr auf die Inzidenz zu nehmen, kommt für ihn nicht infrage. Immerhin dient sie aus Sicht der Krankenhäuser als Frühparameter, der Rückschlüsse zur künftigen Entwicklung der Patientenzahlen zulässt.
 

Neuen Richtwerten eine Chance geben

Ob es ungünstig ist, dass sich beide Richtwerte nicht auf Delmenhorst, sondern ganz Niedersachsen beziehen, kann Dr. Peters nicht mit Sicherheit beurteilen. Er plädiert dafür, es erst einmal auszuprobieren und bei Bedarf gemäß dem Leitsatz, je regionaler Kriterien angewendet werden, desto besser, nachzujustieren.

Was die Belegung der Betten betrifft, gibt Dr. Gutberlet preis: „Wir haben gelegentlich die Aufnahmestrategie geändert, aber die Gesamtstrategie immer beibehalten“. So wurde die Anzahl der Betten im Lauf der Zeit eher verringert als aufgestockt. Falls die Inzidenz sprunghaft zulegt, ist mit einer Verzögerung von zehn Tagen von einem vermehrten Patientenaufkommen im Krankenhaus auszugehen, wozu vorbereitend mehr Betten bereitgestellt werden müssen.
 

30 Tage ist ein Corona-Intensivpatient im Schnitt ans Bett gebunden

Auf eine Statistik weist Dr. Gutberlet hin, wonach ein Intensivpatient, der an Corona leidet, durchschnittlich drei Wochen im Intensivbett verbringt, während der Mittelwert für andere Intensivpatienten drei Tage beträgt. Es gibt Anlass zur Hoffnung, dass dieser Herbst nicht so dramatisch wie der letzte wird, aber dennoch bleibt das DKD auf Habachtstellung.

„Der Optimismus steigt proportional zur Impfquote“, merkt Dr. Peters dazu an. Von Dr. Gutberlet wird den Bürger ans Herz gelegt, sich impfen zu lassen, Maske zu tragen, Distanz zu wahren und die Hygieneregeln zu befolgen, damit die vom Coronavirus ausgehende Gefahr eingedämmt werden kann. Ferner kamen die Verantwortlichen auf das neue Parkhaus zu sprechen. Seit drei Wochen läuft eine Testphase, in der die Mitarbeiter dort parken dürfen.
 

Spätestens im Oktober nimmt das Parkhaus den Betrieb auf

Nach Auskunft von DKD-Geschäftsführer Florian Friedel soll es aller Voraussicht nach Ende September oder Anfang Oktober zur Nutzung freigegeben werden und den Besuchern zur Verfügung stehen. In der Zwischenzeit muss noch die neue Wegeführung fertiggestellt werden. Beschäftigte des Krankenhauses weichen dann auf den Hauptparkplatz aus.

Zugleich werden von da an bis zur Aufnahme der Bauarbeiten für den Krankenhausneubau vorübergehende Parkplätze installiert. Mittlerweile wurde der Bauantrag eingereicht und von der Bauordnung geprüft. Derzeit werden die Ausschreibungen für die Baugrube und Erdarbeiten sowie für den Rohbau geplant beziehungsweise angefertigt und in den nächsten Wochen veröffentlicht.

Momentan sind auf dem Baufeld vorbereitende Maßnahmen zur Baufeldfreimachung wie beispielsweise die Verlegung von Versorgungsleitungen, die Umverlegung eines Trafohäuschens mitsamt Hauptleitung oder der Rückbau von Parkplätzen auf dem späteren Baufeld zu beobachten. Je nachdem, wie sich die Auslastung des Parkhauses in Zukunft gestaltet, kann die Belegschaft darin ebenfalls parken, lässt Dr. Peters wissen.
 
Bild: Für ein Nachlassen beim Kampf gegen das Coronavirus sieht das DKD keinen Anlass.

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