dk-Redakteure zitieren Wutpost – 1. Hateslam in der Divarena

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Regelmäßig bekommen Zeitungsredaktionen Post von Lesern. Darunter findet sich Anregendes, Lobendes, aber auch Kritisches. Das Deftigste, was die Redaktionen vom Delmenhorster Kreisblatt und der NOZ erhalten haben, haben sechs Redakteure am Mittwochabend beim „1. Delmenhorster Hateslam“ in der Divarena vorgestellt.
 
Oftmals ist Leserpost anregend oder zielführend. Doch mitunter können Leserzuschriften auch drastisch formuliert oder gar beleidigend sein. Wie das dann klingt, zeigten sechs NOZ- bzw. dk-Redakteure, die unveröffentlichte Leserbriefe zu Gehör brachten. Natürlich dürfen bei einem solchen Event Leser-Vorwürfe wie „systemkonforme Propagandazeitung“ oder „Lügenpresse“ nicht fehlen.
 
Humorig brachten die Redakteure die zahleichen heftigen und teilweise kuriosen Leserbriefmeinungen und Facebook-Postings rüber. Besonders ins Zeug legte sich dk-Online-Redakteur Eyke Swaroysky.Auch für seine Interpretation eines Leser-Statements, in dem der Leser darüber schwadronierte, wie man auch mit deutlich mehr als der zulässigen Geschwindigkeit von 100 km/h über eine Bundesstraße brettern kann, feierte ihn das Publikum.
 

„Würde mir nicht die Mühe machen, Sie anzurotzen“

Auch Beleidigungen fanden sich im Fundus. „Falls ich Ihnen mal begegnen sollte, würde ich mir nicht mal die Mühe machen, Sie anzurotzen“, musste sich etwa ein Redakteur per Brief „anhören“. Etwas irritierend wirkte, dass einzelne drastische Zuschriften jenseits des guten Geschmacks, welche die allermeisten Zuhörer vermutlich zu einem innerlichen Kopfschütten veranlassten, tatsächlich einzelne Beifallklatscher erhielten.
 

„Unverehrte Herren“ – „Hochverachtungsvoll“

Die Themen AfD und Flüchtlinge kamen natürlich auch zur Sprache. So begann ein Leserbrief von Dr. Charlotte H., die ihren Stolz auf das deutsche Volk überaus übertrieben zum Ausdruck brachte, ihren Brief mit der Anrede „Unverehrte Herren“ und endete mit „Hochverachtungsvoll“.
 
Traurig und amüsant zugleich waren auch manche Reaktionen von Facebook-Nutzern. So reagierte ein User auf den Hinweis der Redaktion, er solle Beleidigungen doch bitte unterlassen mit: „Das sind Fakten, keine Beleidigungen.“
 

Eine Kuh wird Miss Ostfriesland

Da Redakteure selbst natürlich auch Fehler machen, präsentierten die Journalisten zum Schluss noch lustige Stilblüten, die es in die Zeitung geschafft haben. Darunter war die Überschrift von der Kuh, die zum zweiten Mal „Miss Ostfriesland“ geworden sei. Oder der Satz über einen neu geschotterten Weg, der nun auch für Rollstuhlfahrer „begehbar“ sei.
 

Schnellsprecher Schradde

Zwischendurch hatte Poetry-Slammer Hauke Schrade, Künstlername Schradde, beim Hateslam mehrere Auftritte. In einem Text setzte er sich kritisch mit der Stadt Delmenhorst auseinander, endete aber versöhnlich: „Delmenhorst, ich habe dich lieb“. Darüber hinaus trug er einen Text vor, dessen Wortlaut an den Loriot-Sketch „Die englische Ansage“ mit Evelyn Hamann erinnerte. Auch in Schraddes Text, der ihn in einem Turbotempo vortrug und dadurch sein Können unter Beweis stellte, fanden sich zahlreiche englische Zungenbrecher.
 
Am Ende des Abends honorierten die rund 120 Zuschauer in der Divarena den 1. Hateslam mit so anerkennendem Beifall, dass eine Zugabe folgte. Wie viele drastische Leserbriefe seit dem Event neu bei der Zeitung eingetroffen sind, ist übrigens nicht bekannt.
 
Die dk- bzw. NOZ-Redakteure (v.r.) Eyke Swarowsky, Nina Brinkmann, Thomas Breuer, Mareike Bader, Daniel Niebuhr und Katharina Ritzer trugen Wutpost ihrer Leser vor. Poetry Slammer Hauke Schrader (links) unterstützte das Team durch das Vortragen eigener Texte.

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