Digitalisierung macht nicht vor der Fahrzeugprüfung halt – TÜV nutzt Tablets anstelle des Datenblatts

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Mit der Digitalisierung wandelt sich die Automobilbranche zunehmend, sodass sowohl Künstliche Intelligenz (KI) als auch autonomes Fahren von ihr nicht mehr als ferne Zukunftsvisionen betrachtet werden. Außer den immer komfortableren und komplizierteren sowie digitaler werdenden Fahrzeugen wirkt sich die Digitalisierung auch auf die vom TÜV vorzunehmende Fahrzeugprüfung. Vom TÜV NORD Delmenhorst werden Einblicke zu den Arbeitsprozessen an den Stationen gewährt.
 
„Die mechanischen Arbeiten beziehungsweise Prüfungsbestandteile am Fahrzeug während der Hauptuntersuchung (HU) werden zunehmend durch digitale ergänzt. Der Prüfalltag hat sich gewandelt“, erklärt Andreas Vogelsang, Leiter der TÜV-Station Delmenhorst. Er ergänzt: „So ist etwa das elektronische Prüfinstrument HU-Adapter seit 2015 im Einsatz, weil einige Komponenten nicht nur über die verbauten Warn- und Kontrollleuchten im Fahrzeug kontrolliert werden können.“
 

Prüfergebnisse werden auf Tablets übertragen

Mit dem Fahrzeug wird das Prüfgerät verknüpft, damit die Erhebung jeglicher elektronischer sowie sicherheitsrelevanter Daten möglich ist. So können beispielsweise elektronische Sicherheitsassistenten über die Onboard-Diagnoseschnittstelle kontrolliert werden. Per Funkverbindung lassen sich die Resultate auf ein mobiles Bediengerät, konkret einen Tablet-PC, übermitteln.

Gerade in Bezug auf die zusehends weiter verbreiteten Assistenzsysteme haben die Experten von TÜV NORD die Zukunft der HU im Auge. „Derzeit wird beispielsweise an einer Weiterentwicklung des aktuellen HU-Adapters gearbeitet, mit dem Ziel, dass das Gerät eigenständig auch die Fahrassistenzsysteme prüft, statt sich wie bisher auf die vom System bereitgestellten Daten zu verlassen“, offenbart Vogelsang.
 

Überall in der Prüfhalle besteht mit den Tablets Zugriff auf die Auswertungen

Damit die Überprüfung der eingebauten Systeme auch unter echten Bedingungen möglich ist, wird künftig die Anzahl der Probefahrten erhöht. Selbst bei der Abgasuntersuchung (AU) wird immer öfter auf digitale Auswertungen vertraut, um in Zukunft noch mehr Schadstoffe untersuchen und exaktere Ergebnisse erzielen zu können.

Vom Stationsleiter wird ein weiterer Vorzug genannt: „Mit unseren Tablets haben wir in der gesamten Prüfhalle Zugriff auf die Ergebnisse und können die erkannten Mängel direkt am Fahrzeug aufnehmen.“ Neben den obligatorischen Fahrzeuguntersuchungen hat TÜV NORD auch diverse Gutachten im Angebot, bei denen digitale Werkzeuge zu schnelleren Resultaten beitragen.

Unter anderem macht das sogenannte Sofortgutachten sowohl den Alltag der Sachverständigen als auch den der Kunden einfacher. Es lässt eine umfassende Schadensbegutachtung ohne das Vorhandensein eines entsprechenden Sachverständigen nach einem Unfall zu. An seine Stelle tritt ein TÜV-Mitarbeiter, der den Schaden vor Ort digital in Form eines Videos festhält und zeitgleich an den TÜV-NORD-Schadengutachter im Sachverständigenzentrum weiterleitet.
 

Digitalisierung erschwert und erleichtert teilweise die Arbeit des TÜV

Auf diese Weise kann jener die Schadenaufnahme und -bewertung innerhalb einer Stunde abwickeln und somit in kurzer Zeit ein rechtssicheres Fundament für mögliche Schadensansprüche herstellen. Wegen der Komplexität stetig digitaler ausgerüsteter Fahrzeuge sieht sich Fahrzeugprüfung neuen Herausforderungen gegenüber.

„Da zusätzlich zur mechanischen Bauteilprüfung bei einem modernen Auto noch eine ausführliche elektronische Prüfung erforderlich ist, werden die Untersuchungen komplexer und nehmen mehr Zeit in Anspruch“, erläutert der TÜV-Experte. Vogelsang wendet ein: „Demgegenüber stehen aber die technischen Neuerungen und digitalen Tools an den TÜV-STATIONEN, die uns eine merkliche Beschleunigung der Arbeitsabläufe und detaillierte Analysen ermöglichen. So können wir weiterhin für die Sicherheit unserer Kunden sorgen und unsere Arbeit stetig optimieren.“
 
Bild: Folgen hat die Digitalisierung auch für die Fahrzeugprüfung. So werden bei der TÜV-Station Delmenhorst zum Beispiel Tablets eingesetzt. Bildquelle: TÜV NORD

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