DGB für mehr bezahlbaren Wohnraum an der Delme – Gespräch mit Bürgern gesucht

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Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum – findet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Um auf das Problem aufmerksam zu machen, mit Bürgern ins Gespräch zu kommen und die Politik zum Handeln zu bewegen, veranstaltete der Bund heute (27. März) auch in Delmenhorst eine Info-Veranstaltung.
 
Uwe Helfrich ist Vorsitzender des Stadtverbandes Delmenhorst des DGB. Er beklagt, dass für Behinderte, Singles und Senioren zu wenige Wohnungen verfügbar seien. „Der Bund gibt jedes Jahr einige Milliarden für sozialen Wohnungsbau aus“, sagt er. Diese Gelder müssten, auch in Delmenhorst, abgerufen werden.
 

200 bis 250 neue Sozialwohnungen pro Jahr gewünscht

Auch gibt es nach Helfrichs Ansicht zu wenige neue Wohnungen an der Delme. Mindestens 200 bis 250 Wohnungen und Häuser müssten jährlich geschaffen werden – und das allein im Bereich der preislich gedeckelten Sozialwohnungen. Auch sich änderndes Wohnverhalten trage zur Nachfrage bei. So würden Senioren oft nicht mehr so große Wohnungen benötigen wie in früheren Lebensabschnitten – besonders, wenn ihr Partner verstirbt. Helfrich: „Die kleinen Wohnungen sind nicht vorhanden.“
 
Die Stadt selbst hat als Ziel, jährlich 200 neue Wohneinheiten zu schaffen. Doch die Ausweisung neuer Baugebiete verzögert sich oft. So gab es beim Baugebiet an der Langenwischstraße eine Klage, die sich gegen die Beseitigung einer geschützten Wallhecke richtete. Aktuell werden dort Erdarbeiten durchgeführt, mit ersten Bauarbeiten ist frühestens zum Jahresende zu rechnen.
 

Wohnheim für Studenten ins Spiel gebracht

Ähnlich wie Helfrich sieht es Christian Altkirch, Vorstandsmitglied des DGB. Auf günstige Wohnungen müsse ein Schwerpunkt gelegt werden. Auch ein Wohnheim für junge Azubis und Studenten in der Stadt wäre gut. Durch den Standort zwischen Oldenburg und Bremen seien beide Städte leicht zu erreichen. Das Nordwollegelände wäre wegen seiner Bahnhofsnähe ideal für so einen Bau.
 
Gleichzeitig könnten junge Neubürger die Stadt beleben. Ähnliches sei in Vechta passiert. Das könne Leerständen entgegenwirken und für ein reichhaltiges Nachtleben sorgen.
 

Ideen der Bürger gesucht

Um die Bürger auf das Problem aufmerksam zu machen, baute der DGB seinen Stand in der Innenstadt bei der Kreuzung von Langer Straße und Bahnhofstraße auf. Das ein Mittwoch gewählt wurde, ist kein Zufall: Die Laufkundschaft vom Wochenmarkt sollte ebenfalls angesprochen werden. Neben Infos konnten Passanten auch ihre eigenen Ideen einreichen, wie sich der Wohnungskrise begegnen lässt. Laut Maximilian Fuhrmann vom Bundesverband des DGB reiht sich die Delmenhorster Aktion in landesweite Projekte ein. Zudem soll das Problem noch das ganze Jahr über immer wieder thematisiert werden.
 

Abgeordnete Mittag begrüßt Aktion

Neben zahlreichen Bürgern informierte sich auch Susanne Mittag (SPD), die auch für Delmenhorst im Bundestag sitzt. Sie begrüßte, dass der DGB mit der Aktion das Thema in die Öffentlichkeit bringe. Sie selbst wünschte sich mehr sozialen Wohnungsbau. Mit dem Baukindergeld habe der Bund schon eine gut angenommene Leistung ins Leben gerufen.
 
Der soziale Wohnungsbau könne noch weiter herangebracht werden. „Dabei geht es nicht um Armut, sondern die Möglichkeit, gut zu wohnen“, betonte sie. Nahe am Arbeitsplatz zu wohnen sei Teil der Lebensqualität. Bei Neubauten und Sanierungen sei zudem wichtig, dass sie für den Klimaschutz energetisch auf den neuesten Stand gebracht würden. Und stärker auf Barrierefreiheit zu achten Denn nicht nur einige Ältere seien darauf angewiesen.
 
Die Entwicklung des Wollepark-Quartiers – die Stadt besitzt dort schon mehrere Grundstücke – biete sich für neue Wohnbebauung an.
 
Foto oben: Am DGB Stand in der Innenstadt kamen Gewerkschafter, Bürger und die Abgeordnete Susanne Mittag (SPD, mit violetter Jacke) ins Gespräch.
 
Foto unten: Uwe Helfrich (Vorsitzender DGB-Stadtverband Delmenhorst), Ewa Brüggemann (Vorstandsmitglied DGB Stadtverband), Maximilian Fuhrman (Bundesvorstand DGB), Christian Altkirch (Vorstandsmitglied DGB) und Ibrahim Ergin (Gewerkschaftssekretär DGB Region Oldenburg-Ostfriesland) wollten viele Delmenhorster auf das Wohnungsproblem aufmerksam machen.
 

 

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