Dem Hausärztemangel zuvorkommen – FDP und Ratsgruppe DL/P/DL mahnen zum Handeln

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In Delmenhorst kann der Bedarf an Hausärzten nicht zu 100 Prozent gedeckt werden, wie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) bekanntgab. Sowohl die hiesige FDP als auch die neue Ratsgruppe bestehend aus den Linken, der PARTEI und der Delmenhorster Liste (DL/P/DL) ließ das aufhorchen. Gegen einen möglichen Mangel in der Zukunft soll ihrer Meinung dringend vorgegangen werden, wofür sie unterschiedliche Ansätze vorschlagen.
 
Über die unzulängliche Verfügbarkeit von Landärzten führte der Niedersächsische Landtag am 11. November eine Debatte. Nicht viel besser wird die Lage von kleineren und mittelgroßen Städten seitens des KVN eingeschätzt, weil dort zu wenige Hausärzte bereitstehen. Aktuell beträgt der Versorgungsgrad in der Stadt an der Delme 94 oder 95 Prozent. Im Vergleich mit Diepholz (90 Prozent) und Syke (79 Prozent) wird hier besser abgeschnitten.
 

Insgesamt 32 Fachkräfte hat Delmenhorst zu bieten

Gegenüber Bremen (105 Prozent), wo laut der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) ein Hausarzt auf 1.563 Einwohner kommt, ist Delmenhorst im Hintertreffen. Vor Ort sind nach Angaben von Ratsherr Dr. Heinrich Lau (Delmenhorster Liste) 32 Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten angesiedelt.

„Dies hat zur Folge, dass für über 4.500 Einwohner:innen keine hausärztliche Versorgung sichergestellt werden kann. Schon heute ist es für Delmenhorster Neubürger:innen sehr schwierig, eine Hausärzt:in zu finden. Wenn jetzt in den folgenden Jahren weitere sechs Ärzt:innen ohne Nachfolge in den Ruhestand gehen, bedeutet das, dass weitere 12.000 Einwohner von Delmenhorst ohne hinreichende hausärztliche Versorgung sein werden“, erklärt der langjährige Hausarzt und Gesundheitsexperte der Ratsgruppe DL/P/DL.
 

Ratsgruppe plädiert für Kooperation mit der KVN Oldenburg

Entsprechend wird von den Verantwortlichen erwartet, zügig und aufeinander abgestimmt tätig zu werden. Ratsfrau Isabel D’Ambrosio (Linke) teilt mit: „Die Stadtverwaltung soll beauftragt werden, in Zusammenarbeit mit der KVN Oldenburg ein Konzept zu entwickeln, dass die Entwicklung hausärztlicher Versorgung bis 2035 darstellt.“

Sie legt dar: „Die demografische Entwicklung bei niedergelassenen Hausärzten und der Stadtbevölkerung muss hierbei berücksichtigt werden. Ziel ist es darzustellen, welcher ‚Status Quo‘ erreicht sein muss, um die hausärztliche Versorgung in Delmenhorst bis 2035 sicherzustellen.“ Von Patienten ist der Delmenhorster FDP schon zu Ohren gekommen, dass es hier gerade in Bezug auf Terminvergaben zu Engpässen kommt, was insbesondere die dritte Corona-Impfung betrifft, die vornehmlich in Hausarztpraxen durchgeführt wird.
 

Auf finanzielle Anreize und den Ausbau der Studienplätze setzt die FDP

Befürwortet wird von den Liberalen, dass künftig mehr Medizin-Studienplätze an niedersächsischen Universitäten angeboten. Gleiches gilt dafür, dass die Lohnsätze von Hausärzten gegenüber jenen von Fachärzten angehoben werden.

„Es darf nicht sein, dass Delmenhorster Patienten auf Hausarztsuche nach Bremen, Oldenburg oder Wildeshausen ausweichen müssen, um sich dort ihre Grundversorgung oder eine wichtige Impfung zu verschaffen“, stellt Ratsherr und FDP-Pressesprecher Claus Hübscher klar. Monetäre Anwerbeprämien oder Stipendien betrachtet seine Partei noch als geeignete Mittel, wozu der Kommunalverbund hinzugezogen werden könnte.
 
Beispielbild: Mit Hausärzten ist Delmenhorst zu weniger als 100 Prozent versorgt, wovon sich zunächst die FDP und etwas später auch die Ratsgruppe DL/P/DL alarmiert zeigten. Bildquelle: Fotolia

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