Delmenhorster Weihnachtshaus muss 2024 erstmals ausfallen – Gesundheitliche Gründe

Es ist das erste Mal seit 24 Jahren, dass das beliebte Weihnachtshaus in der Brechtstraße 12 in Delmenhorst nicht stattfindet. Grund sind gesundheitliche Probleme bei Betreiber Sven Borchart.

Seit fast einem Vierteljahrhundert bereitet das geschmückte Wohnhaus von Martina und Sven Borchart zur Weihnachtszeit den Menschen aus Delmenhorst und dem Umland Freude. Selbst in Corona-Jahren hat es – wenn auch teils mit leichten Einschränkungen – stattgefunden.

In diesem Jahr wird es erstmalig eine Zwangspause geben. Grund ist das rechte Knie von Sven Borchart, das momentan massive Schmerzen bereitet. „Der Innen- und der Außenminiskus sind gerissen und zudem gibt es noch einen Knorpelschaden“, wie Sven Borchart berichtet, der momentan starke Schmerzmittel nehmen muss, um das Leiden halbwegs erträglich zu machen.

Nach der Bandscheibe kamen die Knieprobleme

Bis das Knie operiert wird, dauert es allerdings noch. Am 25. November findet ein Vorgespräch im Bremer Diako Krankenhaus statt, wie er erzählt. Dort soll dann eine Teilprothese eingesetzt werden, eine sogenannte Schlittenprothese.

Für Sven Borchart war es nicht der erste gesundheitliche Zwischenfall in diesem Jahr. Von März bis Juli litt er schon unter Problemen an den Bandscheiben und konnte in dieser Zeit auch nicht arbeiten. „Mitte Juli kam dann das Knie“, sagt er, „es ist einfach nicht mein Jahr“.

Da Sven Borchart aktuell weder auf eine Leiter steigen noch in Bodennähe Dekoration anbringen kann und er zudem das Weihnachtshaus fast ausschließlich in Eigenregie gestaltet, muss es dieses Jahr ausfallen. Ohnehin hätte er schon längst mit dem Schmücken anfangen müssen, um pünktlich zur traditionellen Eröffnung am 1. Advent fertig zu werden – was aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen nicht möglich war. Zwar hatten Bekannte ihre Hilfe angeboten, wie die Borcharts berichten. Doch da Sven Borchart als einziger weiß, wo die Kabel wie verlegt werden müssen und es zudem keine unschöne Lightversion geben sollte, war dies für die beiden keine Option. „Entweder wir machen es vernünftig oder gar nicht“, wie Sven und Martina Borchart sagen.

„Für die Reitkinder tut es uns leid“

Die beiden sind sehr traurig über die Absage. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, es ist unser Baby“, sagt Martina Borchart. „Es tut uns auch für die Reitkinder sehr leid“, wie die Borcharts unisono sagen. Denn neben der Freude bei den Betrachtern hatte das Weihnachtshaus Jahr für Jahr auch einen karitativen Zweck.

So sammelten die Betreiber mit einem großen Spendenglas an der Gartenpforte sowie bei den beiden Glühweinabenden am 1. Advent und an Nikolaus stets Geld, mit dem das heilpädagogische Reiten der Förderschule an der Karlstraße finanziert wird. Regelmäßig kamen vierstellige Beträge zusammen, im vergangenen Jahr waren es 3.000 Euro.

Spenden werden dennoch gesammelt

Auch wenn das Weihnachtshaus 2024 nicht leuchtet, sollen dennoch Spenden gesammelt werden. „Wir werden das Spendenglas ab dem 1. Advent täglich in der Zeit von 16 bis 20 Uhr wieder aufhängen“, sagt Sven Borchart. Eine laminierte Tafel soll über den Spendenzweck und das Weihnachtshaus infomieren.

„Die Spendensumme wird wahrscheinlich bei Weitem nicht so hoch ausfallen wie sonst“, sagt Martina Borchart traurig. „Wir freuen uns dennoch über jeden Cent für die Kinder. Vielleicht kommt ja zumindest der Betrag für eine Bürste für die Pferdepflege zusammen.“

Die Schule ist informiert

Die Förderschule an der Karlstraße haben die Borcharts bereits am Montag über den diesjährigen Ausfall informiert, wie sie berichten. „Dort ist man sehr betrübt“, sagt Sven Borchart. Zwar gibt es dort seiner Aussage nach noch Restspenden, doch die reichten eben längst nicht aus, um das heilpädagogische Reiten für ein komplettes Schuljahr zu ermöglichen.

25-Jahre-Jubiläum im Jahr 2025

Zum 25-Jahre-Jubiläum im Jahr 2025 soll das Weihnachtshaus wieder leuchten und die Spenden im gewohnten Rahmen fließen, wie die Borcharts in Aussicht stellen.

Bild ganz oben: Erstmals seit 24 Jahren findet das Weihnachtshaus von Martina und Sven Borchart im Jahr 2024 nicht statt.

Foto: Archiv