Delmenhorster Baubranche fehlen Auszubildende – 92 Prozent der Lehrstellen sind ungenutzt

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Trotz des Baubooms sieht sich die Baubranche in Delmenhorst zum Auftakt des neuen Ausbildungsjahres mit einem Nachwuchsmangel konfrontiert. Ausbildungsplätze der hiesigen Baufirmen sind in überwiegender Mehrheit vakant. Darauf machte jüngst die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) angelehnt an aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur (BA) aufmerksam. Es bedarf für die Zukunft reizvollere Arbeitsbedingungen auf Baustellen.
 
Von allen angebotenen Ausbildungsplätzen im Bau blieben nach Angaben der BA im Juli 92 Prozent unbesetzt. Insgesamt wurden zwölf Stellen in der Stadt an der Delme ausgeschrieben. Ganze elf waren noch frei verfügbar. Zum selben Zeitpunkt im Vorjahr war auch schon bloß die Hälfte der Lehrstellen vergeben gewesen. Als ein „Alarmsignal“ bezeichnet das Inge Bogatzki von der IG BAU Land Bremen und Umzu.
 

Gewerkschaft fordert für Azubis monatlich 100 Euro mehr

Sollten es Baufirmen nicht schaffen, Schulabgänger für die essentielle Arbeit als Baugeräteführer, Maurer oder Straßenbauer anzuwerben, steht die Grundlage der gesamten Branche auf dem Spiel.
„Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver werden, lässt sich das Nachwuchs-Problem lösen“, ist die Gewerkschafterin überzeugt.

Entsprechend stellt die IG BAU in der aktuellen Tarifrunde die Forderung nach einer um 100 Euro pro Monat höheren Ausbildungsvergütung für alle Lehrlinge. Darüber hinaus setzt sie sich dafür ein, dass es eine Entschädigung für die lange, zumeist unbezahlte Anfahrt zur Baustelle gibt. Damit soll die Tätigkeit nicht zuletzt im Vergleich mit anderen Branchen, in denen viel weniger gependelt wird, ansprechend bleiben.
 

Ein Drittel der Azubis wirft das Handtuch

Bogatzki teilt mit: „Wer sich bei der Berufswahl für den Bau entscheidet, der muss auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen können. Aber das klappt für die meisten Berufseinsteiger nur sehr selten.“ Daraus resultiert Unzufriedenheit und diese findet ihren Ausdruck ebenfalls in einer hohen Abbruchquote. Jeder dritte Auszubildende schmeißt dem aktuellen Ausbildungs- und Fachkräftereport der Sozialkassen des Baugewerbes (SOKA-BAU) zufolge die Ausbildung vorzeitig hin.
 
Beispielbild: Falls sich die Arbeitsbedingungen in der Branche nicht verbessern, befürchtet die IG BAU, dass Auszubildende auf Baustellen bald zu einer Rarität werden könnten. Bildquelle: Fotolia

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