Delmenhorst wächst – Ausländer- und Seniorenanteile nehmen zu

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Die Entwicklung der Bevölkerung bildet eine wichtige Grundlage für die Planungen der Verwaltung. Um die abschätzen zu können, gibt es die Bevölkerungsprognose. Deren Annahmen von 2016 wurden jetzt ergänzt. Demnach wird Delmenhorst auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Vorgestellt wurden die Zahlen gestern (26. Februar) im Finanzausschuss, ebenso wie der heutige Zustand.
 
Die Veränderungen in der Bevölkerungszahl seit 2010 nennt die Verwaltung in ihrer Prognose „sehr dynamisch“, besonders bis 2017. Daher sei es notwendig gewesen, die kleinräumige Bevölkerungsprognose zu aktualisieren.
 

Viele Zuzüge ausländischer Mitbürger

2018 lebten 82.207 gemeldete Einwohner in der Stadt. 69.067 davon besaßen die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Ausländeranteil lag bei 16 Prozent (Ende 2017 noch 15,2 Prozent). Damit stieg die Bevölkerung letztes Jahr um 226 Personen. Vor allem Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (1.664 mehr) zogen an die Delme. Bei deutschen Staatsangehörigen überwog dagegen der Fortzug (-438). Damit sei die Einwohnerzahl schon im achten Jahr in Folge gestiegen.
 
Auch bei den verschiedenen Altersgruppen gab es unterschiedliche Entwicklungen. Die Minderjährigen stiegen um rund 70 Personen. Während deutsche Kinder und Jugendliche eher fortzogen (170), kamen ausländische in die Stadt (240 Neuzugänge). 21 Prozent der Minderjährigen seien Ende 2017 Ausländer gewesen. Bei den 18- bis 25-jährigen sank die Anzahl um 141 Personen. Darunter waren 77 Deutsche und 64 Ausländer. Dennoch blieb der Ausländeranteil mit 21 Prozent weit über dem Durchschnitt in der Gesamtbevölkerung.
 

Zahl der Erwachsenen steigt

Bei den Menschen zwischen 25 und 65 Jahren kam es zu einem leichten Anstieg um 168 Personen. 559 neuen Ausländern standen 291 Fortzüge deutscher Staatsbürger entgegen. Die Vergrößerung des Ausländeranteils sei so schon seit einiger Zeit zu beobachten. Die Rentner (ab 65) verzeichneten ebenfalls einen Anstieg um 130, davon 104 Deutsche.
 

Rückgang bei Kindern erwartet

Um unterschiedliche Szenarien zur künftigen Bevölkerungsentwicklung zu berücksichtigen, hat die Verwaltung drei Varianten erstellt. Eine nimmt die minimalen angenommenen Zahlen als Grundlage, eine die maximalen und die dritte den Durchschnitt. Mit großen Veränderungen rechnen die Fachleute in den nächsten zwei Jahren nicht. Bis 2025 soll die Gesamteinwohnerzahl auf 81.500 leicht sinken. Leicht zurückgehen wird demnach auch die Zahl der Drei- bis Sechsjährigen Bevölkerungsgruppen: um 167 bis 2020 und 132 bis 2025.
 
Gleiches wird für Kinder von sechs bis zehn um 73 bis 2020 erwartet, bis 2025 jedoch ein leichter Anstieg um 10. 10- bis 16-Jährige wären dann 293 und 397 weniger in der Stadt vertreten und ältere Minderjährige 172 und 318 weniger. Ein deutlicher Anstieg kennzeichnet dafür die Gruppe der jungen Erwachsenen bis 25. 403 mehr sollen 2020 in der Stadt wohnen, 2025 aber 53 weniger.
 

Anstieg vor allem bei Senioren

Ein durchgehender Anstieg wird im Gegenzug bei den 25- bis 45-Jährigen um 358 bis 2020 und 856 bis 2025 prognostiziert. Ältere Erwachsene bis 65 würden dafür deutlich um 479 und 1.858 zurückgehen. Dafür trifft die Überalterung der Gesellschaft auch auf Delmenhorst zu. Die 65 bis 75 Jahre alten Einwohner sollen um 225 bis 2020 und 820 bis 2025 steigen, die bis 85-jährigen wären 70 und 454 weniger. Die älteren Jahrgänge steigen dafür auf 1.213 an – etwa 63 Prozent mehr als heute.
 
Hasport und die Stadtmitte werden vermutlich am stärksten wachsen, Brendel und Düsternort dafür Einwohner verlieren.
 

Mehr barrierefreie Wohnungen nötig

Kritik an der Prognose kommt zum einen überraschenderweise von der Verwaltung selbst. Die wünscht sich einen längeren Prognosezeitraum als sieben Jahre, besonders mit Blick auf die Schulentwicklung und Kinderbetreuung. Nach „kostengünstigen Wegen“, Prognosen bis 2035 fortzuspinnen, will die Verwaltung demnach suchen.
 
Diesen Ansatz begrüßt auch Angelika van Ohlen, Vertreterin des Seniorenbeirats im Ausschuss. Dabei warnte sie davor, dass ein weiterer Anstieg der Seniorenzahl noch bevorstehe, wenn die besonders geburtenstarken Jahrgänge in dieses Alter kommen. Besonders altersgerechte Wohnungen – kleiner und möglichst barrierefrei – müssten stärker in den Fokus rücken. Laut Christoph Jankowsky, Fachdienstleiter Stadtentwicklung und Statistik, werden etwa 1.000 zusätzliche barrierefreie Wohnungen (nicht nur für ältere Einwohner) benötigt.
 
Foto: Delmenhorst wächst weiter. Nur ein leichter Rückgang wird bis nächstes Jahr erwartet.
 

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